The Witcher 3: Wild Hunt
Die Gegner-K.I.: Ich warte dann mal auf dich
Wo man dem Spiel dennoch mal etwas Schelte geben muss, ist der Bereich der künstlichen Intelligenz der Gegner. Nicht dass diese komplett dumm wären, ihre Fähigkeiten vollkommen unsinnig anwenden würden oder gar wehrlos gegen eine Wand rennen würden, aber aufgrund offensichtlicher Verhaltensmuster lassen sich Feinde oft sehr leicht austricksen. Das liegt leider daran, dass viele Gegner an einen bestimmten Ort gebunden scheinen, sei es nun um einen Schatz herum oder um ihr Nest zu beschützen. Lockt man als Spieler besagte Monster oder Banditen von ihrem Heimatplatz weg, so dauert es nicht lange bis diese Scharenweise an einer unsichtbaren Wand stehenbleiben. Statt zu kämpfen, sprechen die menschlichen Feinde lediglich Drohungen aus. Mit diesem Wissen lassen sich selbst größere Gegneransammlungen relativ einfach zur Grenze locken und ausschalten.
Viele Fackeln werden brennen
Die Steuerung von The Witcher 3: Wild Hunt mit seinen umfangreichen Möglichkeiten ist gelungen und das Key-Mapping durchdacht, so dass alle Aktionen mit einem Controller problemlos auszuführen sind. Rennen und Interagieren in einer Welt voller Interaktionsmöglichkeiten aber auf die gleiche Taste zu legen, sorgt nicht nur dafür, dass Geralt unterwegs viele Fackeln und Kerzen entzündet und wieder löscht, sondern gestaltet manche Situationen einfach unnötig fummelig und lässt Geralt zwischendurch hakelig und unbeholfen durch die Spielwelt stampfen. Deshalb bleibt man hin und wieder an Objekten hängen oder bekommt Probleme im Kampf. Zum Glück ist das nicht der Regelfall, eine perfekte Steuerung wie aus einem Guss sieht dennoch etwas anders aus.
Der richtige Ton zur richtigen Zeit
Die musikalische Untermalung ist orchestral, brachial stimmungsvoll und düster und kriegerisch, was sich nahtlos in die hervorragende Atmosphäre einfügt. Es heißt, die beste Musikuntermalung sei jene, die man nicht vordergründig wahrnimmt, sondern als atmosphärisches Gesamtwerk, verschmolzen mit dem Universum und der Präsentation. Genau das gelingt dem Soundtrack von The Witcher 3: Wild Hunt hervorragend. Zwischen Anheizen und im passenden Moment im Sinne der Atmosphäre zurückzufahren, trifft der Soundtrack zur richtigen Zeit den richtigen Ton.
Die deutsche Synchronisation der verschiedenen Charaktere ist durchweg sehr gut gelungen. Mit den gewählten Stimmen treffen die deutschen Stimmen zwar nicht immer hundertprozentig ins Schwarze, dennoch wurde The Witcher 3: Wild Hunt mit großem Aufwand vertont und gibt sich akustisch keinerlei Blöße.
Facts:
Plattformen: PlayStation 4, Xbox One, Windows
Veröffentlichung: 19. Mai 2015
Preis: ca 60 Euro
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch
Festplattenspeicher: ca. 35 GB (PS4), ca. 40 GB (Xbox One), ca. 40 GB (PC)
Systemvoraussetzungen PC: i5/Phenom II X4 940 oder Äquivalent, 6 GB RAM, Geforce GTX 660 Grafikkarte oder ähnlich
USK: Ab 18 Jahren