Resident Evil: Revelations 2 – Episode 1: In der Strafkolonie

DNA-Test beweist: Es ist ein Resident Evil!

Munition findet man zwar eigentlich ausreichend, Resident Evil: Revelations 2 schraubt den Action-Anteil im Vergleich zu Residenr Evil 5 und 6 aber wieder ein wenig zurück. Gegenstände von A nach B tragen, diese irgendwo einsetzen, Dinge aus dem Weg schieben und Ressourcen-Management nehmen wieder eine bedeutendere Rolle ein. Die Tempi-Wechsel von Erkundungsabschnitten zu Action und zurück unterhalten. So macht Resident Evil wieder richtig Spaß! Besonders im Koop-Modus freut man sich mit Freunden, wenn man die Gegner gemeinsam erledigt und weiter vorrücken kann, um etwa ein fehlendes Zahnrad irgendwo einzusetzen. Wer nimmt aus einer Mechanik schon ein Zahnrad und positioniert es schwer zugänglich irgendwo anders? Egal! Diese Logiklöcher muss ein echtes Resident Evil einfach mitbringen. Erwartet also keine anspruchsvollen Rätsel. Meist dient ihr nur als Packesel oder müsst einfache Schalteraufgaben lösen, doch die unterhaltsame Action und solch simple Puzzles fügen sich zu einer runden Resident Evil-Kost zusammen, die man auch dank der episodischen Struktur sehr schön herunterspielen kann.

Dass Resident Evil: Revelations 2 nicht noch besser abliefert, ist unter anderem der hakeligen und steifen Steuerung geschuldet. Nur sehr hölzern bewegen sich die Charaktere, es gibt zwar Ausweichmanöver, diese fühlen sich aber sehr unflexibel an und sind im Einsatz oft keine wirkliche Hilfe. Beginnt man zu rennen, bewegen sich die Charaktere wie auf einer Schiene und sind dabei noch schlechter zu kontrollieren. Das Gunplay geht größtenteils in Ordnung, ein Feintuning würde hier dennoch nicht Schaden, denn beim Zielen ist man langsam und unbeweglich, auf schnellere Gegner kann man daher schlecht reagieren. Das Inventar wurde relativ einfach gehalten, über die Schultertasten hat man einen Shortcut für Heilmittel, die Waffen lassen sich über das Digipad auswählen und können an Werkbänken, ähnlich wie bei Dead Space, aufgepimpt werden.

Storytechnisch läuft sich Resident Evil: Revelations 2 hoffentlich erst noch warm, große Highlights fehlen nämlich bis jetzt. Das jeweilige Ende des Claire- und des Barry-Abschnitts sorgen für Spannung, dazwischen dümpelt die Story leider vor sich hin. Das muss in den nächsten Episoden deutlich anziehen, aber die zwei Cliffhanger lassen auf Einiges hoffen.

Resident-Evil-Revelations-2-Raid-Claire-Streets

Raid-Modus für Koop-Action

Neben der Kampagne bietet Resident Evil: Revelations 2 einen kooperativen Raid-Modus. In diesem kämpft ihr über mehrere Missionen durch Horden von Gegnern, um bessere Waffen zu erhalten. Diese Waffen und auch die Fähigkeiten des Charakters könnt ihr dann anschließend modifizieren. Ziel ist es also vornehmlich, Waffen, zusätzliche Teile oder Schatzkisten zu plündern und am Ende das Ziel-Emblem zu finden und zu zerstören. Spielbar ist der Raid-Modus alleine oder lokal mit zwei Personen im Splitscreen-Modus, eine Online-Funktion folgt mit einem späteren Patch. Der Raid-Modus ist deutlich actionorientierter als die Kampagne, was Action-Fans freuen dürfte. Capcom kann es also nicht lassen, Resident Evil mit mehr und mehr Action aufzupumpen. Das wahlweise kooperative Niedermetzeln der Gegner im Raid-Modus macht aber Spaß und gefällt uns als erweiterter Action-Arm des Spiels deutlich besser als der Action-Fokus der Story-Kampagnen in den vergangenen Resident Evil-Spielen. Mit Episode 1 ist allerdings nur ein Teil der Raid-Inhalte verfügbar, die das komplette Spiel beinhalten wird. Mit jeder Episode wird nicht nur die Story fortgeführt, sondern auch der Raid-Modus nach und nach gefüttert.

Pro & Cons

Pros:

+ fühlt sich wieder mehr nach Resident Evil an
+ Ressourcen-Management und Puzzles mehr im Fokus
+ sehr gute Koop-Umsetzung
+ schöne Tempi-Wechsel
+ Waffen-Upgrades
+ spannende Cliffhanger
+ umfangreicher Raid-Modus

Cons:

- Kampagne nur im Offline-Koop spielbar
- Story noch ohne echte Highlights
- viele offene Fragen
- schwache Technik
- hakelige Steuerung

Wertung

  • Grafik: 7/10
    7/10
  • Sound: 8/10
    8/10
  • Story: 7.5/10
    7.5/10
  • Umfang: 8/10
    8/10
  • Steuerung: 7/10
    7/10
  • Spaß: 8.5/10
    8.5/10
  • Gameplay: 8/10
    8/10
  • Multiplayer: 8/10
    8/10

Closing Comment

Endlich wieder ein Resident Evil, das sich nach Resident Evil anfühlt. Abgesehen von der Leon-Kampagne in Resident Evil 6 hat man dieses Gefühl als Fan der Serie in den letzten beiden nummerierten Spielen nicht mehr gehabt. Leichte Puzzles, Von-A-nach-B-Passagen und Ressourcen-Management stehen wieder mehr im Fokus, wechseln sich aber mit unterhaltsamen Action-Szenen ab. Auf Action-Liebhaber wartet außerdem der umfangreiche Raid-Modus. So muss das!

Schade, dass Revelations 2 serienuntypisch bei der Technik patzt. Die Grafik wirkt veraltet und die Steuerung hakelig. Storytechnisch bleiben noch viele Fragen offen und echte Highlights sucht man vergebens, doch Resident Evil: Revelations 2 legt ein gutes Fundament für die späteren Episoden. Die erste Episode ist für 5,99 Euro erhältlich und die sind gut investiert.

8/10

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