Metal Gear Solid V: The Phantom Pain
Taktik trotz Freiheit
Mit dem Fernglas könnt ihr feindliche Stellungen aus der Ferne beobachten, doch schleicht ihr euch auch durch die Vor- und Außenposten und seid aufmerksam, findet ihr Informationen, die später nützlich werden können. Die Route des patrouillierenden Fahrzeugs? Lässt sich auch zwischen einige Dokumenten finden und das gibt uns taktische Vorteile. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Radarstellungen ausmachen, die ihr sabotieren könnt. Dadurch kann der Helikopter mit Nachschub oder für eure Extraction aus dem Kampfgebiet näher heran fliegen. Das sind teilweise Nebenmissionen, die euch im späteren Verlauf bei den Hauptmissionen unterstützen. Metal Gear Solid V: The Phantom Pain ist nicht das erste Open-World-Spiel, diese taktischen Elemente lassen es trotzdem frisch wirken und heben es ab.
Die Ausführung unterliegt aber eurer Befehlsgewalt. Ihr müsst die Aufträge nicht immer erledigen, auch den Zeitpunkt bestimmt ihr und erst recht, auf welche Weise ihr agiert. Zur Absolvierung der Missionen gibt es unzählige Herangehensweisen. Reinschleichen und unbemerkt raus, ein Feuer zur Ablenkung, die Rambo-Methode, ein Luftschlag, Sprengstoffzündung aus sicherer Entfernung, Flucht zu Fuß, Flucht auf D-Horse, einen Jeep der Feinde klauen, Feinde töten, Feinde betäuben und was euch sonst noch in den Sinn kommt. Eure Kreativität entscheidet darüber, wie das vorgegebene Ziel erfüllt wird. Und die ausgezeichnete K.I. macht es euch nicht einfach, denn diese ist nicht nur sehr aufmerksam und überprüft jedes verdächtige Geräusch, sondern kommuniziert auch ungemein viel untereinander. Kreatives Vorgehen ist also ein Muss! So vielfältig war noch kein Metal Gear Solid und auch die Open-World-Konkurrenz muss sich anstrengen, um von The Phantom Pain nicht abgehängt zu werden.
Eine kurze Dusche und neue Technologien
Für die erfolgreiche Ausführung unserer Missionen ist natürlich auch die passende Ausrüstung nötig. Wichtiges Spielelement von Metal Gear Solid V: The Phantom Pain ist die Mother Base von Snake. Wie schon in Metal Gear Solid: Peace Walker können für die Mother Base Gegner vom Schlachtfeld rekrutiert werden. Dazu knocken wir den Kandidaten aus und lassen ihn mit einem kleinen Heißluftballon zur Mother Base schicken. Dort versucht man, den neuen Rekruten davon zu überzeugen, sich Snakes Armee anzuschließen. Das gelingt nicht in jedem Fall, doch wenn, wird der Neuzugang je nach Expertise einem von unterschiedlichen Teams zugewiesen. Dazu gehören Waffen- und Gadget-Entwicklung, ebenso wie die Beschaffung von Informationen oder ähnliches. So fängt man beispielsweise an, die aus Metal Gear Solid bekannten Kartons zu entwickeln, die zur Tarnung dienen. Später gibt es je nach Entwicklungsstufe fortschrittlichere Technologie.
In der Mother Base kann man sich frei bewegen, eine Dusche nehmen oder man übernimmt das Personalmanagement und weist den Soldaten andere Aufgabenbereiche zu. Dieses sichere Rückzugsgebiet ist eine hervorragende Idee und die Verwaltung der Mother Base zudem eine wirklich einfache Angelegenheit. In den Ausbau der Mother Base alleine kann man einige Stunden versenken und auch insgesamt ist Metal Gear Solid V: The Phantom Pain trotz deutlich zurückgefahrener Zwischensequenzen ein Spaß von 30-40 Stunden und mehr. Es gibt, besonders in der zweiten Hälfte des Spiels, hier und da ein paar Phasen, in denen zu wenig passiert, doch das verzeiht man schnell. Auch die Boss-Kämpfe zählen wieder mal zu den Highlights. Metal Gear Solid V: The Phantom Pain ist und bleibt ein Meisterwerk.
Ich bin seit 2004 Chefredakteur und Leiter von GamePire. Als Evil Genius hinter den Kulissen und Gaming/Tech-Nerd gehört FIFA für mich nach 15 Jahren in der Gaming-Industrie immer noch genauso jedes Jahr zu den Highlights wie krachende Action- und Horror-Games oder super-schnelle Racing-Titel. Über innovative Hardware freue ich mich immer sehr und bin zudem ausgesprochener Fan der VR-Technologie. Auf Social Networks bin ich zuhause! See you there!