Mass Effect Andromeda
Neue Crew, neue Story, neue Grafik-Engine und, und, und. BioWares Neustart der Sci-Fi-Reihe für die aktuelle Spiele-Generation stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Und dann kurz vor dem Launch auch noch Meldungen über Bugs und absurde Animationen, wegen denen sogar eine angebliche Entwicklerin von Internet-Usern gejagt wurde. Abgerechnet wird jedoch am Ende und so ist das auch in unserem Review. Konnten die Entwicklern Mass Effect in eine neue Generation retten oder ist es bei Andromeda tatsächlich zur Katastrophe gekommen? Der Test von GamePire klärt auf!
Fast alles neu
Die Geschichte von Commander Shepard ist mit Mass Effect 3 abgeschlossen, wir bekommen es in Andromeda also mit einer neuen Crew zu tun. Als einer von tausenden Pionieren erwachen wir nach 600 Jahren aus unserem Kryo-Schlaf und befinden uns in der Andromeda Galaxie wieder. Wo auch sonst? Die Andromeda Initiative befindet sich dort auf der Suche nach einer neuen Heimat für die unterschiedlichen Alien-Rassen und natürlich auch für die Menschen. Forschungsteams untersuchen potenziell bewohnbare Planeten und sollen Stationen bauen, wenn der jeweilige Planet geeignet ist. Noch etwas eingerostet vom Kryo-Schlaf stellt der neue Hauptcharakter Ryder (der je nach eurer Vorliebe männlich oder weiblich sein kann) fest, dass offensichtlich nicht alles nach Plan lief. Die Stationen, an denen die verschiedenen Archen-Schiffe andocken sollten, sind unbewohnt. Die Schiffe kamen niemals an. Als sogenannter Pathfinder geht Ryder dem Verschwinden der Schiffe natürlich nach, um doch noch einen Planeten für Menschen und Aliens zu finden.
Design-Irrgarten
Leider haben die vor kurzem aufgetauchten Berichte um seltsam anmutende Animationen Recht. Unser Hauptcharakter und NPCs laufen teilweise wirklich abstrus Treppen hinunter oder watscheln durchs Bild. Eindeutig ein Mangel der Qualitätssicherung, der zwar durch einen oder auch mehrere Patches ausgebessert werden kann, aber trotzdem einen Einblick in den Ablauf der Entwicklung erlaubt. Und die Zeit wurde hinten heraus vermutlich sehr knapp. Dass bei BioWare nicht immer alles auf Hochglanz poliert ist, sind wir gewohnt. Solche Animationen gehen aber eindeutig zu weit.
Dennoch schafft es Mass Effect Andromeda, eine gewisse Aufbruchstimmung zu erzeugen. Immerhin sollen wir eine neue Heimat für die Menschen finden. Im Zuge dessen bereisen wir mit unserem Team diverse Planeten. Mal sind es Wüstenplaneten, mal Eisplaneten und so weiter. Dabei präsentieren sich traumhaft schön designte Landschaften, die die Power der Frostbite Engine unter Beweis stellen. Diese Planeten sehen meist leider sehr vertraut aus, Stil-technisch ausbrechende Planeten sind leider rar gesät und wir hätten uns etwas mehr Mut gewünscht. Ryder bereist immerhin die Weiten der Galaxie, da erwartet man auch mal verrückte Planeten und Lebewesen.
Etwas unglücklich sind einige Design-Entscheidungen der Entwickler ausgefallen. Vor allem die Menü-Struktur versteckt wichtige Aspekte des Spiels, etwa die Skills des Squads oder die Option, Dinge zu craften (herzustellen). Noch dazu sind viele Features wenig bis gar nicht erklärt und man muss sich viele Sachen zusammenreimen. Das ist anstrengend. Offenbar hat es das Team von BioWare nicht immer geschafft, während der Entwicklung stolperfrei den Weg durch den Design-Irrgarten zu finden. Hier und da blitzt mal die eine oder andere merkwürdige Entscheidung auf. Insgesamt aber spielt sich Andromeda trotzdem super, insbesondere Fans der Reihe werden ihre Freude haben.
Ich bin seit 2004 Chefredakteur und Leiter von GamePire. Als Evil Genius hinter den Kulissen und Gaming/Tech-Nerd gehört FIFA für mich nach 15 Jahren in der Gaming-Industrie immer noch genauso jedes Jahr zu den Highlights wie krachende Action- und Horror-Games oder super-schnelle Racing-Titel. Über innovative Hardware freue ich mich immer sehr und bin zudem ausgesprochener Fan der VR-Technologie. Auf Social Networks bin ich zuhause! See you there!