Madden NFL 15

Stadionatmosphäre zum Anfassen und kaum technische Aussetzer

Unerwarteter Weise hat EA Sports sich auch Mühe gemacht, die Optik für Old-Gen-Geräte zu verbessern. Es war zu befürchten, dass die Entwickler sich nur auf die visuelle Weiterentwicklung der New-Gen-Versionen konzentrieren würden, doch zur Freude der Besitzer von älterer Konsolen wurde aus der älteren Hardware nochmals alles herausgeholt. Im Vergleich zum Vorjahr sind einige Verbesserungen sowohl auf dem Spielfeld als auch im Publikum zu beobachten. Die Physis der Spieler wurde erneut leicht verbessert und die Muskeln scheinen definierter zu sein, die Gesichter realistischer. Beim Publikum gibt es ebenfalls minimale Verbesserungen. Teilweise sehen die Zuschauer zwar immer noch wie Pappaufsteller aus, die gefühlt alle zwei Sekunden ihre Arme in die Luft strecken und dasselbe Gesicht aufweisen. Die dynamischen Bewegungen des Publikum sorgen gleichzeitig dafür, dass der Spieler das Gefühl hat, er würde sich selbst in einem vollen Stadion befinden. EA Sports hat es des Weiteren geschafft, bekannte grafische Aussetzer zu dezimieren. Zwar kann es noch immer vorkommen, dass beispielsweise das Flipboard des Coaches mit seinem Headset verschmilzt, wenn er versucht seine Durchsagen vor der Öffentlichkeit zu verschleiern, doch insgesamt weisen die In-Game-Sequenzen kaum noch technische Fehler auf.

Einsteigerfreundlichkeit steigert sich

Grundsätzlich ist Madden NFL 15 im Vergleich zu den Vorgängern ein wenig einsteigerfreundlicher. Zum einen erklären nun über 50 Tutorials und Trainingseinheiten nicht nur sämtliche Steuerungsfinessen, sondern auch matchentscheidende Spielzüge und –strategien, zum anderen schlägt uns das Playbook jetzt nicht mehr nur geeignete Spielzüge für die jeweilige Situation vor, sondern erklärt darüber hinaus auch die Beweggründe für diese Empfehlung. Das kann etwa eine bekannte Verhaltensweise des Gegners sein oder auch eine vielversprechende Strategie zum schnellen Raumgewinn. Für Football-Rookies wurde der Ersteinstieg in die Sportart auf jeden Fall erleichtert. Es gilt trotzdem zu betonen, dass ein Grundverständnis der wichtigsten Spielregeln vorhanden sein sollte. Ebenso sollten sehr gute Englischkenntnisse bei euch vorliegen, damit die zahlreichen Strategien und Spielzüge nachvollzogen werden können, denn EA Sports hat auch diese Saison wieder auf eine deutsche Übersetzung verzichtet. Je häufiger aber gespielt wird, desto mehr taucht man in die Materie ein und kann die für den Touchdown notwendigen Spielzüge aus dem Bauch heraus auswählen.

Kaum Änderungen in den Connected-Franchise-Spielmodi

Ihr könnt nach wie vor zwischen einer Online- oder Offlinekarriere wählen. Dabei kann entweder eine Karriere als Spieler, Coach oder Franchise-Besitzer gestartet werden. Im Groben bleibt also alles wie gehabt. Einziger nennenswerter Unterschied im Vergleich zu den Vorjahren ist die Spielvorbereitung. Hier steht dem Spieler ein bestimmtes Zeitbudget zur Verfügung, welches der Kaderentwicklung zugute kommt. Zeitbudgetpunkte können in Form von Trainings- und Motivationseinheiten investiert werden, um einzelne eurer Spieler zu verbessern. Über die Umsetzung der Trainingseinheiten kann man sich streiten, da sich diese entweder nur auf simple Menüklicks oder in einzelnen Fällen auf sich wiederholende, anspruchslose Minispielchen beschränken. Die Idee hinter der Spielvorbereitung ist zwar gut, die bisherige Umsetzung ist allerdings ausbaufähig.