Game of Thrones Episode 2 – The Lost Lords

The Walking Dead und Game of Thrones sind zwei der aktuell erfolgreichsten TV-Serien weltweit. Fans fiebern jeder neuen Folge eifrig entgegen. An die Zombie-Apokalypse durfte Telltale Games bereits sehr erfolgreich seine Hände legen und lieferte dabei in mittlerweile zwei Staffeln eine grandios erzählte Videospiel-Story ab. Nach Episode 1 – “Iron from Ice” steht bereits die zweite Episode der Videospiel-Umsetzung von Game of Thrones zur Verfügung und wir schauen uns an, wohin uns die Reise in “The Lost Lords” führt.

Spoiler-Warnung: Um das Spiel und dieses Review absolut spoilerfrei lesen zu können, solltet ihr bei Game of Thrones die dritte TV-Staffel bzw. den dritten Band beendet haben. Unseren ausführlichen Test zur ersten Episode mit Hintergründen zu Telltale Games und Game of Thrones solltet ihr nicht verpassen.

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Auf der Story-Autobahn

Endlich gibt es nun die zweite Episode zu spielen, die uns weitere 2 Stunden in Season 1 von Game of Thrones hineinzieht. Das Erzähltempo wird im Vergleich zur ersten Episode deutlich erhöht. Die Ouvertüre ist vorbei, wir werden mitten-rein in die Handlungsstränge geworfen und den Spieler erwarten viele harte Entscheidungen, die sich noch bis in die nächsten Episoden auswirken und euch das Leben vermutlich nicht einfacher machen werden.

Ähnlich wie bei der TV-Serie switchen wir dabei rasend schnell zwischen den Charakteren hin und her. In 30 Minuten sind wir auf der Mauer, führen Verhandlungen in Ironrath, spinnen Intrigen in Kingslanding und Meucheln uns durch Essos. Bei so viel Tempo vergehen auch die 2 Stunden Spielzeit wie im Flug. Während wir uns bei The Walking Dead auf nur einen Protagonisten konzentrieren mussten, jonglieren wir hier gleich mit mehreren gleichzeitig.

Da sich aber unser gesamtes Tun um das Stehen oder Scheitern des Hauses Forrester dreht, beeinflussen sich sämtliche von uns geführten Handlungen der verschiedenen Charaktere gegenseitig. Das klingt kompliziert, ist es auch. Telltales Game of Thrones ist ein Drahtseilakt für den Spieler, einer allerdings, der sich nach zwei Episoden noch nicht völlig erschließt. So heißt es wohl oder übel für uns und für euch: warten auf die nächsten Episoden.

Der Pickel am Arsch, den man nicht los wird

Es bleiben aber Telltale-typisch die Kritikpunkte der ersten Episode. Ihr folgt weiterhin mehr einem Film als selbst zu erkunden und zu handeln. Die einzige Chance auf Interaktion sind die Dialoge. Liebhaber der grandios erzählten Telltale-Spiele wird dieser Umstand nichts ausmachen, wer neu in diesem Club ist und in Videospielen gewohnt ist, Handlungen durch diverse Aktionen zu manipulieren statt ihnen nur zu folgen, wird die Game of Thrones-Adaption von Telltale zunächst wohl nicht ganz verstehen. Auf das Abenteuer muss man sich eben einlassen, typische Shooter-Spieler werden hier nicht glücklich. Gamer mit Anspruch werden hingegen immer mehr in den Bann gezogen und wer das Konzept nicht mag, ist bei Episode 2 vermutlich ohnehin nicht mehr an Bord.

Pro & Cons

Pros:

+ immer noch grandioses Storytelling
+ Handlung kommt besser ins Rollen
+ dynamischer Wechsel zwischen spielbaren Charakteren
+ mehr Kämpfe, Action, Blut
+ noch mehr bekannte Schauplätze
+ George R. R. Martinsche Gnadenlosigkeit mit Figuren
+ Game of Thrones ohne Wiener und Boobies (+/-)

Cons:

- abseits der Dialoge immer noch wenig Interaktion
- zu viele spielbare Charaktere, die Bindung fehlt
- Schauplätze wechseln häufig, sind nie frei erkundbar
- keine deutschen Untertitel
- Game of Thrones ohne Wiener und Boobies (+/-)

Wertung

  • Grafik: 6/10
    6/10
  • Sound: 9/10
    9/10
  • Story: 8.5/10
    8.5/10
  • Umfang: 6.5/10
    6.5/10
  • Steuerung: 8/10
    8/10
  • Spaß: 8.0/10
    8.0/10
  • Gameplay: 8/10
    8/10

Closing Comment

Die Handlung kommt endlich ins Rollen, die überwiegend positive Kritik bleibt ähnlich. Telltale erzählt eine fesselnde Story im Game of Thrones-Universum, unsere Entscheidungen werden uns durch die Staffel hinweg allerdings noch einholen. Mit The Lost Lords kommt auch endlich mehr Action ins Spiel und die Macher sind gnadenlos im Umgang mit den Charakteren – so mögen wir es, und die Fans auch!

Dem Spieler fehlt aufgrund der vielen spielbaren Charaktere die Bindung zu eben diesen und Telltales Game of Thrones-Interpretation fehlt abseits von Dialogen immer noch Interaktivität. Gerne würde man Schauplätze intensiver erkunden oder den Verlauf der Story auch mal direkt beeinflussen. Wer sich daran schon in Episode 1 gestört hat, wird bei Episode 2 schnell abschalten. Alle anderen kommen hier wieder voll auf ihre Kosten.

8/10

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