Fallout 4
Trotz der angestaubten Engine laufen PS4 und Xbox One jedoch nur mit 30 Frames pro Sekunde. Die Framerate wird dennoch nicht zu jedem Zeitpunkt gehalten, auf der PS4 gibt es stellenweise leichte Einbußen bis in den 25er-Bereich hinein, auf der Xbox One sinkt die Framerate manchmal sogar auf 0. Immerhin wird auf der PS4 und selbst auf der Xbox One eine native Auflösung von 1080p erreicht. Fallout 4 hat unbestritten den einen oder anderen Glanzmoment mit netten Lichteffekten und der post-apokalyptische Art-Style der gesamten Welt ist unglaublich stimmig. All das ändert trotzdem nichts daran, dass die Technik einer der größten Schwachpunkte bleibt. Auch die Animationen wirken nämlich ab und an kaum besser als eine Holzpuppe, die versucht das Laufen zu lernen. Wer sich damit arrangieren kann, der bekommt nicht unbedingt die schönste Grafik, dafür jedoch eine unglaublich atmosphärische Welt geboten.
Epischer Spielplatz ohne das ganz große Genie
Fallout 4 hat im Vergleich zum Vorgänger einige sehr sinnvolle Erneuerungen, die man sich am liebsten schon bei den Vorgängern gewünscht hätte. Diese Erneuerungen sind ohne Zweifel toll, in der großen Masse jedoch Verbesserungen an ziemlich ausgereiften Systemen. Die Spielwelt ist erneut sensationell gut gelungen und strotzt förmlich vor Atmosphäre. Es gibt eine Vielzahl von Aufgaben, die teilweise aufgrund ihrer Skurrilität noch länger im Gedächtnis bleiben werden. Fallout 4 fesselt daher wie bereits sein Vorgänger ungemein an den Bildschirm und lässt die Zeit vergehen wie im Fluge, dennoch entfacht es einfach nicht ganz die Faszination, die Fallout 3 noch lostreten konnte. So sinnvoll die neuen Features sind, so sehr schleicht sich auch das Gefühl ein, nur eine leicht aufgeblähte Version des Vorgängers zu spielen, aber ohne das ganz große Genie – einschneidend neue Features oder gar etwas Revolutionäres. Game Changer eben. Nach all den Jahren hätten wir uns spielerisch einen größeren Fortschritt gewünscht, statt nur die unrunden Stellen glatt zu schleifen und neue Macken zu erzeugen.
Wenn man böse ist, könnte Fallout 4 auch ein Fallout 3 mit zahlreichen Mods (Modifikationen) sein. Fallout 3.5 sozusagen. Mods spielen aber auch bei Fallout 4 eine große Rolle. PC-Nutzer können eigene Mods entwickeln und diese funktionieren dann sogar auf PS4 und Xbox One. Fallout 4 ist ein verdammt gutes Game, trotzdem manifestiert sich mit steigender Spielzeit ein Bild: Die Engine ist einfach zu altbacken und scheint lediglich von Last-Gen auf Next-Gen portiert worden zu sein, die Aufgaben sind oft repetitiv und man bekommt nicht den Eindruck vermittelt, nach mittlerweile zwei Jahren der neuen Hardware-Generation ein Game vor sich zu haben, das im Jahre 2015 nicht nur spielerisch, sondern auch technisch den Ansprüchen genügt.