Call of Duty: Advanced Warfare

Spacey spielt den charismatischen Atlas-Chef erstklassig und die Zwischensequenzen sehen dank der neuen Grafik-Engine ebenso hervorragend aus wie das Spiel an sich. Grandiose Explosionen, tolle Partikeleffekte und beeindruckende Animationen, Gestiken und schöne Lichteffekte bei unerschütterlichen 60 Frames pro Sekunde im Multiplayermodus machen Advanced Warfare zum mit Abstand schönsten Call of Duty aller Zeiten. Auf der PS4 wird der Blockbuster in der Kampagne wie im Multiplayermodus in nativen 1080p (1920×1080 Pixel) gerendert, auf der Xbox One ist die Auflösung im Multiplayermodus auf 1360x1080p beschränkt. In der Kampagne skaliert die Engine die Auflösung in ruhigen Szenen bis auf 1920x1080p hoch. Während beide Konsolenversionen im Multiplayermodus mit festen 60 Frames pro Sekunde laufen, gibt es in der Kampagne leichte Schwankungen, abhängig davon, was gerade auf dem Bildschirm geschieht. Meist laufen beide Versionen in der Kampagne mit rund 55 bis 60 Frames, in heftigen Situationen kann es bei der PS4 bis auf 45 Frames hinuntergehen, aufgrund der dann niedrigerer skalierten Auflösung der Xbox One-Version sinkt diese maximal bis etwa 50 Frames ab. Ebenso genial wie die neue Grafikengine ist der von Harry Gregson-Williams (u.a. Der Staatsfeind Nr. 1, Metal Gear Solid 2) komponierte Soundtrack.

An der kurzen Leine

Advanced Warfare macht sich die neuen Exo-Fähigkeiten in der Kampagne zu wenig zunutze und hält den Spieler an einer sehr kurzen Leine. Oft wird man durch enge Gänge geschickt, die Level bieten kaum Raum zur Erkundung und den Boost-Jump kann man eigentlich nur Nutzen, um über Mittelgroße Hindernisse oder Autos hinwegzuspringen. Wenn man Gegner flankieren will, landet man meist außerhalb der Kampfzone und wird bestraft. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Fähigkeiten wie den Magnet-Kletter-Handschuhen oder dem Overdrive. Durch den Overdrive verlangsamt ihr die Zeit und behaltet so in aussichtslosen Situationen doch noch die Überhand. Die Entwickler kontrollieren diese neuen Fähigkeiten strikt und die Handschuhe oder Overdrive können nur an vorgesehenen Stellen eingesetzt werden. Ihr bekommt eine Macht in die Hand gelegt, könnt diese durch das Leveldesign, Spieldesign und das gradlinige Script der Entwickler ausschließlich in ausgesuchten Szenen anwenden. Exo-Anzüge bringen zwar die alte Magie von Call of Duty zurück, könnten aber durch weniger Regulation noch viel gewaltiger einschlagen und das Franchise noch deutlicher vorantreiben. Advanced Warfare geht fünf Schritte vor und drei zurück, doch das ist noch immer ein spürbarer Fortschritt.

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Emotionen auf Knopfdruck?

Das Gunplay ist wie immer großartig und die Exo-Anzüge bringen die richtige Würze in den Mix. So ballert man sich seinen Weg durch die Kampagne, getragen von gewaltigen Sets, heftigen Explosionen und erstklassigen Action-Szenen. Wie von der Serie gewohnt gibt es kaum Pausen, rund sechs Stunden lang folgt Action auf Action auf Quicktime-Event. Manche dieser Quicktime-Events sind mehr als fragwürdig, zu Beginn des Spiels gibt es beispielsweise eine Szene, in der man mit einem einfachen Tastendruck für einen gefallenen Kameraden kondolieren kann. Auf Knopfdruck Emotionen hervorrufen zu wollen ist bereits eine schwachsinnige Idee, darüber hinaus hatte der Spieler Call of Duty-typisch vorher überhaupt keine Gelegenheit, ein Verhältnis zum gefallenen Kameraden aufzubauen.

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