Battlefield Hardline
Rotstift angesetzt
Okay, der Singleplayer kann es nicht reißen. Zum Glück ist Battlefield schon immer ein Multiplayer-Shooter gewesen. Naja. Unterschiede zu Battlefield 4 von DICE sucht man erst mal mit der Lupe. Kleine Änderungen an den Anzeigen für den Spieler sind kein großes Ding, aber immerhin vorhanden. Wirklich gelungen sind die akustischen Hinweise, denn man kann nun endlich genaue Positionen von Feinden für andere Spieler herausrufen.
Aufgrund des Polizei-Settings fehlt dem Multiplayer-Modus inhaltlich aber einiges. Vor allem fehlt das, was Battlefield ausmacht. Verbrecher und Polizei bekämpfen sich natürlich nicht mit Panzern, daher fehlen größere Vehikel und die, die es gibt, sind nur sporadisch mit Waffen ausgestattet. Das ist schon relativ realistisch, killt jedoch einen großen Teil des Spaßes, den man mit Battlefield 4 zum Beispiel hat. Hubschrauber, Motorräder und ziemlich normale Fahrzeuge gibt es, damit lassen sich aber keine riesigen Gefechte starten, wie man es von Battlefield eigentlich kennt, insbesondere auf den größeren Maps. Uncool.
Battlefield-Veteranen werden zunächst vor großen Problemen stehen. Die Waffen in Hardline fühlen sich völlig anders an als gewohnt. Sicher gibt es durch das Polizei-Setting ein paar neu-eingeführte Schießeisen, selbst bekannte Wummen erkennt man aber nicht mehr wieder. Visceral Games hat das Handling der Knarren mal eben komplett überholt. Was für komplette Battlefield-Neulinge keine große Herausforderung darstellen dürfte, könnte Serien-Fans allerdings weiter verschrecken, es fehlen wie beschrieben nämlich auch die großen Fahrzeuggefechte. EA erfüllt seiner Battlefield-Serie mit Battlefield Hardline sicherlich keinen Gefallen. Hardline wirkt wie ein verkrüppeltes Battlefield, dem diverse Kern-Features entrissen wurden.
Blood Money, Heist, Hotwire und Co.
Kern von Battlefield Hardline ist weiterhin der serientypische Eroberungsmodus. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar andere Modi. In Blood Money müssen Teams von einem Zielpunkt aus Geld entwenden und in die eigene Basis bringen. Bei Heists geht es ähnlich zu, dort muss nur ein Team das Stehlen des Geldes verhindern. Etwas abgedreht ist der Hotwire-Modus. Darin muss man statt Flaggenpunkten Autos einnehmen und diese auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigen, erst dann gibt es Punkte auf das Konto bis man wieder bremst. Bekommt man kein Fahrzeug ab, wird es ziemlich öde und man verkommt zum beinahe teilnahmslosen Zuschauer.
Der Rescue-Modus präsentiert sich wie Counter-Strike. Hier müssen Geiseln gerettet werden, jeder hat jedoch nur ein Leben. Ein VIP-Modus darf dann natürlich auch nicht fehlen. Dabei gibt es einen VIP, der nur eine einzige Waffe trägt und zu zwei Extraktionspunkten begleitet werden muss. Trotz einiger Mehrspieler-Modi werden die meisten davon aber wohl in der Versenkung verschwinden, denn der Großteil der Community wird die üblichen Modi spielen.
Frostbite auf Sparflamme
Battlefield Hardline läuft wie Battlefield 4 auf der Frostbite 3-Engine, die bekanntlich ein optisches Power-House ist. Ganz so schlecht kann das Spiel deshalb schon mal nicht aussehen. Die Innenareale können im Vergleich zum direkten Vorgänger sogar etwas mehr überzeugen, insgesamt wirkt Hardline allerdings nicht ganz so opulent wie Battlefield 4. Die PlayStation 4-Version wird nativ in 900p (1600×900 )gerendert, die Xbox One-Fassung in 720p (1280×720). Der Sub-Full-HD-Framebuffer sorgt dann auch für Kantenflimmern auf beiden Konsolen, doch richtig nervig ist das Tearing, das das dargestellte Bild auseinanderreißt. Im Vergleich zu Battlefield 4 hat Visceral Games außerdem die Levelzerstörung zurückgefahren und so sind leider auch die Levolution-Effekte ziemlich unspektakulär ausgefallen.
Ich bin seit 2004 Chefredakteur und Leiter von GamePire. Als Evil Genius hinter den Kulissen und Gaming/Tech-Nerd gehört FIFA für mich nach 15 Jahren in der Gaming-Industrie immer noch genauso jedes Jahr zu den Highlights wie krachende Action- und Horror-Games oder super-schnelle Racing-Titel. Über innovative Hardware freue ich mich immer sehr und bin zudem ausgesprochener Fan der VR-Technologie. Auf Social Networks bin ich zuhause! See you there!