In London angespielt: Dirty Bomb

Karten auf den Tisch!

Dirty Bomb ist zugegebenermaßen kein Spiel, das das Rad neu erfindet. Nichtsdestotrotz hat Dirty Bomb einen Aspekt, der einige PC-Shooter-Veteranen und Gelegenheitsspieler gleichermaßen hinter dem Ofen hervorlocken könnte. Es kostet nämlich nichts. Der Begriff Free-to-Play ist in vielen Köpfen noch immer negativ besetzt, die Angst vor dem bösen Pay-to-Win (Bezahlen um zu gewinnen) schwebt umher. Wie vom Free-to-Play-Modell bekannt, können innerhalb des Spiels Käufe getätigt werden, die den Spielfortschritt beschleunigen. Splash Damage verspricht, Pay-to-Win-Situationen auf jeden Fall zu vermeiden und einen fairen Shooter anzubieten.

Dirty-Bomb-Teabagging

Die Kollegen ärgern, muss auch mal sein.

Da Games mit virtuellen Sammelkarten wie Blizzards Hearthstone derzeitig sehr populär sind, hat Splash Damage für Dirty Bomb ein Perk-System auf Basis von Karten integriert. Zu den käuflichen Boni zählen nämlich unter anderem sogenannte “Cases”. Jedes Case enthält eine entsprechende Sammelkarte, die dem Spieler bestimmte Boni verleihen kann. Das ist ein netter Nebeneffekt, der zwar einen gewissen Vorteil, aber keine übermächtige Bevorteilung mit sich bringt und gleichzeitig gewisse Schwächen ausgleichen kann. Diese Sammelkarten-Boni können über die im Spiel selbst erbeutete Währung eingekauft werden. Das ist angenehm, denn Ingame-Käufe werden einem nicht so offensichtlich aufgedrängt.

Man kann zwar immer drei Mercs für ein Match auswählen, leider stehen einem dauerhaft aber nur zwei Mercs zur Verfügung oder man muss weitere Mercs einkaufen. Der dritte Platz im Squad kann durch in Rotation befindliche Mercs aufgefüllt werden. Das Aufrüsten der eigenen Mercs wird dadurch zum Glücksspiel, denn gekaufte Cases sind immer für einen bestimmten Charakter ausgelegt. Befindet sich dieser Merc nicht in eurer persönlichen Auswahl, ist das erworbene Case für euch zunächst nutzlos. Glücklicherweise sind die Preise für Cases aber nicht sonderlich hoch, man kann sich die benötigten Credits daher relativ schnell erspielen.

Coole Action!

Unser Trip nach London hat sich definitiv gelohnt, wir hatten viel Spaß damit, die anderen europäischen Journalisten in Dirty Bomb niederzustrecken oder von ihnen niedergestreckt zu werden. In unserer Redaktion werden wir sicherlich noch einige Matches in Dirty Bomb abhalten, denn der Shooter macht echt Spaß. Etwas Teabagging kann auch nicht schaden.

Aber benötigt der Markt neben den Schwergewichten Call of Duty oder Battlefield sowie diversen anderen Shootern tatsächlich noch einen weiteren Multiplayer-Shooter? Durch sein schnelles Gameplay und dem charakteristischem Art-Style wird Dirty Bomb im hart umkämpften Shooter-Segment sicherlich seine Fan-Base finden, es ist aber auch noch sehr viel Feintuning nötig. Unter Free-to-Play-Shootern gibt es derzeitig zwar nicht viele Titel mit dieser Qualität, doch sowohl Waffen wie auch einige andere Details wie das ständige Respawnen weit weg von der Action benötigen noch Aufmerksamkeit der Entwickler. Daher sind wir gespannt, wie sich Dirty Bomb in den nächsten Wochen und Monaten weiterentwickelt, welche Content-Updates es geben wird und ob das Monetarisierungsmodell aufgeht.

Ob Dirty Bomb ein Shooter ist, der auch euren Geschmack trifft, könnt ihr aktuell nur mit Zugang zur Closed Beta herausfinden.

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