In London angespielt: Dirty Bomb
Wenn Splash Damage und Nexon nach London laden, um in ihrem neuesten Multiplayer-Shooter Dirty Bomb gegen weitere europäische Journalisten anzutreten, dann nimmt man die Herausforderung natürlich an. Multiplayer-Matches sind nämlich meistens ein Heidenspass, besonders wenn die Chance besteht, andere Mitspieler ganz cool abzuservieren. Und dafür kamen rund 40 Journalisten aus ganz Europa in London zusammen. Wir haben uns also früh morgens auf den Weg nach London gemacht, um vor Ort Hand an Dirty Bomb zu legen und die virtuellen Straßen und Gassen von London in ein explosives Schlachtfeld zu verwandeln.
Splash Damage ist bei Shooter-Fans kein unbeschriebenes Blatt und das nicht nur wegen des Shooter-bezogenen Namens des Studios. Seine Wurzeln hat das Studio in nicht-kommerziellen Mods für id Softwares QUAKE 3 Arena, wurde über viele Jahre durch Enemy Territory: QUAKE Wars, Wolfenstein: Enemy Territory und Mehrspieler-Inhalte für Spiele wie DOOM III oder Batman: Origins zum Multiplayer-Spezialisten. Der Shooter Brink war der letzte vollständig bei Splash Damage entwickelte Titel, nun will das Studio um Paul Wedgwood allerdings mit Dirty Bomb den Mehrspieler-Shooter-Markt aufmischen. Dirty Bomb ist nämlich ein Free-to-Play-Titel, kostet euch also nichts, wenn ihr das wollt.
Let’s get dirty!
Mit Dirty Bomb macht Splash Damage wieder genau das, was sie am besten können: Mehrspieler-Shooter. Das Konzept hinter Dirty Bomb lässt sich am schnellsten aus einer Mischung aus Team Fortress, QUAKE 3 Arena und Brink beschreiben. In einem Mehrspieler-Spiel mit bis zu 16 Spielern lassen sich anhand verschiedener Spielmodi (auf dem Event war nicht alles zu sehen, aber wir gehen bei der Auswahl der Modi vom Genre-Standard aus) mit den vorhandenen Charakterklassen actiongeladene Gefechte austragen, die neben den schnellen Schussreflexen vor allem taktisches Zusammenspiel im Team voraussetzen. Wer alleine für sich spielt, verliert schnell und hat gegen das gegnerische Team keine Chance. Dirty Bomb ist aktuell nur für den PC geplant und soll deshalb auch das Gefühl und die Geschwindigkeit früherer PC-First-Person-Shooter zurückbringen. Das gelingt den Entwicklern ziemlich gut und Dirty Bomb entwickelt ab dem Startschuss ein hohes Spieltempo. Das führt zu jeder Menge Action!
Jeder Spieler verfügt nicht einfach über einen Standardcharakter. Drei Mercs verschiedener Charakterklassen kann man sich zusammenzustellen und während des laufenden Spiels zwischen diesen hin- und herwechseln. Die Auswahl reicht dabei vom üblichen Heavy Weapon Tank, Sniper, Sanitäter bis hin zum Mechaniker. Nach jedem Ableben hat der Spieler dann die Möglichkeit, zwischen seinen gewählten Mercs und deren individuellen Fähigkeiten und Ausrüstungen zu wechseln, was dem Teamplay nochmals taktische Tiefe verleiht. Je nach Charakterklasse können beispielsweise Gun-Turrets oder Heilstationen aufgebaut werden oder es stehen Miniguns oder Granatwerfer zur Verfügung, was das Team in gewissen Situationen zusätzlich stärken kann. Die Wummen könnten aber noch ein wenig mehr Wumms vertragen und wirken abgesehen von den wirklichen Großkalibern im Moment noch nicht so richtig durchschlagend.
Kriegsgebiet London
Der Art-Style orientiert sich ein wenig an Brink und setzt auf gewisse Comic-Akzente. Visuell kann Dirty Bomb zwar nicht mit den großen Blockbuster-Shootern mithalten, doch das fällt bei der schnellen Action kaum auf. Dass man uns nach London einlud, war kein Zufall. Zu den Schauplätzen zählen nämlich diverse Ecken von London, denen Splash Damage seinen eigenen künstlerischen Touch verliehen hat. Auf dem Event in London konnten zwei Mehrspieler-Karten gespielt werden, auf denen die beiden Teams entweder die Verteidigung oder das Zerstören von bestimmten Zielen zur Aufgabe hatten.
Beim Anspielen in 5-vs-5-Teams stellten sich die Levels zwar etwas Schlauchartig dar, das Leveldesign begünstigt aber an vielen Stellen actiongeladene und spaßige Kämpfe. Verschiedene Verstecke und Abkürzungen bringen die nötige Würze in die schnellen und knackigen Actiongefechte. Mit dieser rasanten Spielgeschwindigkeit sind PC-Veteranen bestens vertraut und Dirty Bomb fordert dem Spieler damit schnelle Reflexe und eine schnelle Auffassungsgabe ab.