Lässt Ubisoft The Division langsam verrotten?
The Division hat einige Probleme: Die dünnen Endgame-Inhalte haben wir schon in unserem Review kritisiert, zusätzlich machen Glitches, Exploits und Hacker die Runde und verärgern die Community. Neue Inhalte und Patches lassen lange auf sich warten und nachdem Ubisoft schon Rainbox Six: Siege seinem Schicksal überlassen hat, könnte der Publisher nun auch The Division nach und nach langsam verrotten lassen.
Stumpfsinnige Übergriffe
Erst kürzlich veröffentlichte Ubisoft ein Inhaltsupdate für sein Taktik-Shooter-RPG und dieses brachte sogenannte Übergriffe (Incursions) für das Endgame. Das Update und die erste Incursion “Falke verloren” wird nun schon seit einer Woche überschattet von Exploits, die fleißig von den Spielern ausgenutzt werden, um an die beste Ausrüstung mit den höchsten Ausrüstungswerten heranzukommen. Das macht einen fairen Fortschritt für faire Spieler natürlich unmöglich. Seit dem Release dieses Updates ist nichts passiert, um diese Exploits zu schließen. Lediglich Strafen wurden angedroht, Details gibt es dazu aber nicht. Das Problem ist eindeutig: Die Incursion ist stumpfsinnig und macht einfach keinen Spaß. Ihr müsst in einem kleinen Lagerhaus 15 Wellen von Gegnern überstehen und einen Raketen-schießenden Panzer besiegen, der sich nicht bewegt. Keine besonders spannende Aufgabe und deshalb nutzen auch so viele Spieler die Exploits aus. Würde das Spielen der Incursion wirklich Spaß machen, würden auch weniger Spieler die Exploits ausnutzen. “Falke verloren” ist nämlich die einzige Möglichkeit, den höchsten Ausrüstungswert von aktuell 240 in The Division zu erreichen.
Die Zeit rennt
Ein weiterer Teil der Probleme sind die Zeitspannen, die zwischen den Inhaltsupdates und Bugfixes liegen. Erst heute, über eine Woche nach dem Release der Incursions und den Exploits, gab es Maßnahmen, um diese zu stopfen. Ubisoft und Massive Entertainment benötigen einfach unglaublich viel Zeit – zumindest fühlt sich das für aktive Spieler so an. Hat man das Max-Level in The Division erreicht, gibt es aktuell nur noch deutlich repetitivere Aufgaben als die, die man zuvor auf dem Weg dorthin schon erledigen musste. Im Mai soll dann das zweite kostenlose Inhaltsupdate “Konflikt” erscheinen, bevor ab Juni weitere drei DLCs veröffentlicht werden, die im Season Pass enthalten sind. Das sieht zunächst nach regelmäßig neuen Inhalten aus, allerdings haben Ubisoft und Massive Entertainment damit bisher auch regelmäßig für neue Exploits gesorgt und die Substanz der neuen Inhalte war bislang sehr dünn. Die nächsten Inhalte, die ab Juni dann auch kostenpflichtig sind, müssen also deutlich substanzieller sein, um die Community bei der Stange zu halten und auf Exploits muss schneller reagiert werden, damit den Spielern nicht die Lust vergeht.
Man kann nur hoffen, dass Ubisoft The Division nicht langsam verrotten lässt, weil man nach dem großen Erfolg des Basisspiels hinter den Kulissen schon zu viele Ressourcen der Entwicklung eines Nachfolgers zugeteilt sind. Das Spiel macht mir und sicherlich vielen anderen Gamern grundsätzlich wirklich viel Spaß, will Ubisoft aber eine aktive Community aufrecht erhalten, muss man zwei oder drei Gänge hochschalten und schneller auf Glitches und Exploits reagieren und schneller neue wie zugleich spaßige Inhalte veröffentlichen.
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