Epic Fail: Alfonso Ribeiro klagt wegen Fortnite, doch der Carlton Tanz Markenschutz wird ihm verweigert
Alfonso Ribeiro, der Schauspieler des Carlton aus der TV-Serie “Der Prinz von Bel-Air” hat bei seiner Klage gegen Fortnite und Epic Games sowie gegen 2K Games und die NBA 2K Reihe einen herben Rückschlag erlitten. Ihm wurde der Markenschutz für den Carlton Tanz verweigert, auf den die Klagen basieren.
Das US-Patent- und Markenschutzamt hat keine Zweifel an seiner Entscheidung gelassen.
“Nach der Überprüfung des für die Registrierung hinterlegten Materials müssen wir die Registrierung [des Tanzes] ablehnen, da es sich bei dem zur Registrierung eingereichten Werk um eine einfache Tanzroutine handelt”, heißt es in einem vom Hollywood Reporter hochgeladenen Schreiben (vom 22. Januar). “Als solches ist es nicht als choreographisches Werk schutzfähig.”
Um ein choreographisches Werk zu registrieren und markenrechtlich zu schützen, muss es umfangreich sein. Simple Routinen oder Tanzschritte wie etwa der grundlegende Walzerschritt können nicht geschützt werden.
Das US-Patentamt hat drei Stufen des eingereichten Carlton Tanzes definiert:
“Der Tänzer schwingt die Hüften von Seite zu Seite, während die Arme übertrieben mitschwingen.”
“Der Tänzer macht zwei Schritte zu jeder Seite, während er seine Beine und Arme im Einklang öffnet und schließt.”
“Die Füße des Tänzers bewegen sich kaum und er senkt eine Hand vom Kopf bis zur Mitte der Brust, während er mit den Fingern flattert.”
“Die Kombination dieser drei Tanzschritte ist eine einfache Routine, die nicht als choreographisches Werk schutzfähig ist”, so das US-Patentamt (Copyright Office). “Dementsprechend wird Ihr Antrag auf Registrierung abgelehnt.”
Die Anwaltskanzlei, die sowohl Epic Games als auch Take-Two/2K verteidigt, hat natürlich schnell darauf Bezug genommen:
“Diese Klage weist eine Vielzahl von Problemen auf, die von einem Mangel an plausiblem Eigentum über einen Mangel an substanzieller Ähnlichkeit bis hin zum Schutz durch den Copyright Act reichen”, schrieb Dale Cendali von Kirkland & Ellis in seiner Take-Two-Verteidigung (vom 13. Februar). “Grundsätzlich steht es im Widerspruch zum ersten Zusatzartikel, da die Klage versucht, Haftung aufzuerlegen und dadurch kreativen Ausdruck zu begrenzen, indem es Rechte geltend macht, die der Kläger [Alfonso Ribeiro] nicht besitzt. Die Klage sollte daher abgelehnt werden.”
Ribeiro ist nicht der einzige “Promi”, der rechtliche Schritte gegen Fortnite und die NBA 2K Reihe unternommen hat. Er schließt sich dem Rapper 2 Milly, Backpack Kid und Orange Shirt Kid an, alle vertreten durch die gleiche Anwaltskanzlei: Pierce Bainbridge Beck Price & Hecht.
Price & Hecht wollte offenbar genug Druck aufbauen, um eine außergerichtliche Einigung von Epic Games und Take-Two zu forcieren. Das sehen die Anwälte von Epic Games allerdings anders und die Ablehnung der Markeneintragung von Ribeiro gibt der Seite von Epic Games nur Rückenwind.
“Die Klage des Klägers [Terrence ‘2 Milly’ Ferguson] steht grundsätzlich im Widerspruch zu den Grundsätzen der freien Meinungsäußerung, da sie versucht, Haftung aufzuerlegen und dadurch kreativen Ausdruck zu begrenzen, indem sie Rechte geltend macht, die es nach dem Gesetz nicht gibt”, schrieb Dale Cendali in Epics Games’ Verteidigung (vom 11. Februar). “Niemand kann einen Tanzschritt besitzen.”
“Im Urheberrecht ist klar, dass einzelne Tanzschritte und einfache Tanzroutinen nicht durch das Urheberrecht geschützt sind, sondern Bausteine der freien Meinungsäußerung sind, die für Choreografen, Tänzer und die breite Öffentlichkeit öffentlich zugänglich sind und die sie nutzen, ausführen und genießen können.” Cendali beantragte daraufhin die Ablehnung der Klage.
Die Klagen scheinen nun in sich zusammenzufallen, aber der gesamte Rechtsstreit hat schon Folgen nach sich gezogen. Playground Games hat den Floss Emote und Carlton Emote aus Forza Horizon 4 entfernt und andere Studios werden vermutlich ähnlich reagiert oder direkt auf den Einsatz solcher Emotes verzichtet haben.
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