Driveclub – Die 2. Chance

Ein Review über drei Monate nach Release ist mehr als ungewöhnlich und wird wohl von vielen als “alt” angesehen. Bei Sonys Racer Driveclub ist die Lage jedoch eine besondere. Zum Verkaufsstart von Driveclub am 8. Oktober 2014 zeigte sich schnell, dass der Netzwerkcode dermaßen fehlerhaft war, dass so gut wie keine Spieler eine Onlineverbindung herstellen konnten. Die Server brachen ständig zusammen, da der Traffic trotz weniger Spieler enorm hoch war. Dementsprechend waren auch die groß beworbenen Onlinefeatures nicht zugängig. Es hieß doch, man solle zusammen mit Freunden fahren. In Clubs. Drive together, win together. Schade…

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Die verantwortlichen Entwickler der Evolution Studios machten sich natürlich schnell an die Arbeit, doch ein einzelnes Update brachte keine Wende. Wochenlang war der Onlinezugang mit Driveclub nur bedingt möglich – wenn überhaupt. Es benötigte zahlreiche Updates bis überhaupt eine gewisse Anzahl an Spielern eine Onlineverbindung zustande bekamen. Die Evolution Studios mussten die Anzahl der Spieler zunächst beschränken, erst wenn sich ein Spieler abgemeldet hat, kam ein anderer auf die Server des Spiels. Diverse Features wie die Onlineherausforderungen blieben abgeschaltet, um den verursachten Traffic gering zu halten. Wir sahen uns außer Stande, Driveclub unter diesen Umständen zu testen. Wenn wir einen Test anpacken, dann müssen wir Zugriff auf alle Funktionen und Features haben. Das war bis vor kurzer Zeit bedauerlicherweise nicht der Fall. In Gesprächen mit Vertretern von Sony zeigten sich diese enttäuscht über den Start von Driveclub, erlaubten uns sogar das Spiel zu “bashen”, als hätte man positive Berichterstattung ohnehin schon aufgegeben. Erst jetzt, mehr als drei Monate nach dem Verkaufsstart von Driveclub, sehen wir die Chance, die Rennspiel-Hoffnung der PS4 so unter die Lupe zu nehmen, wie es sich gehört. Wir wollten nie eines dieser Magazine sein, die zum Release eines Titels krampfhaft schnell ein Review veröffentlichen, nur um den Test pünktlich online zu haben.

Die 2. Chance

Ein langer Einstieg, um zu erklären, warum unser Review zu Driveclub erst jetzt erscheint. Nun erhält Driveclub seine 2. Chance. Wir wollen überprüfen, was sich nach den vielen Updates getan hat und wie sich der Racer in seinem aktuellen Zustand spielt. Angekommen im Menü erwartet den Spieler eine ziemlich trockene Präsentation. Kaum Animationen, kaum coole Artworks, keine coole Garage. Man bewegt den Cursor durch einen Berg aus Kacheln und das war es. Belebte, stylische Menüs gehen anders. Die Kachelmenüs führen uns zu den verschiedenen Modi oder der Club-Seite (ihr dürft bei Driveclub nämlich wie erwähnt Clubs gründen und gegen andere Clubs antreten bzw. gemeinsam im Club Punkte sammeln) oder gelangt zu der Eventübersicht. Hier lag bisher der Knackpunkt, denn der Onlinemodus, die Club-Seite und weitere Features mit Onlineanbindung waren bis vor kurzem aufgrund des fehlerhaften Netzcodes kaum erreichbar. Immerhin konnte man sich als Solospieler mit den Offlineevents beschäftigen.

Bei der Eventübersicht findet ihr kleine Rennserien nach Themenbereichen. Beispielsweise “Britan vs. Germany”, bei dem ihr nur mit britischen bzw. deutschen Automarken antreten dürft. Entscheidet ihr euch für ein Event, geht es zur Auswahl des Fahrzeugs. Hier warten diverse lizenzierte Fahrzeuge, etwa von BMW, Audi, Bugatti, Mercedes und vielen mehr, auf euch. Die trockene Präsentation setzt sich fort, denn ändern dürft ihr an den Fahrzeugen nur die Lackierung. Tuning gibt es in Driveclub nicht. Wer ein schnelleres Auto will, muss es freispielen. Sobald ihr euer Fahrzeug ausgewählt hat, ist die minimalistische Präsentation innerhalb der Menüs nur noch Nebensache, denn ihr seht den Fahrer aus der Ego-Perspektive in das brillant gestaltete Cockpit des Fahrzeugs einsteigen und nach einer relativ kurzen Ladezeit geht es dann auf die Strecke. Was euch dort erwartet, ist noch atemberaubender…

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