Was ihr über die HDR-Technik bei TVs und Konsolen wissen müsst
Wer sich mit dem Thema 4K-TV-Sets und HDR (High Dynamic Range) befasst, wird vermutlich von Microsofts neuer Konsole, der Xbox One S, gehört haben. Das verkleinerte Modell der Xbox One wird die erste Konsole auf dem Markt sein, die das volle HDR-Farbspektrum unterstützt und auch die Auflösung auf 4K hochskalieren kann, wenngleich das kein echtes 4K-Gaming ist. Streamingdienste wie Amazon oder Netflix arbeiten hingegen schon eine ganze Weile mit diesen Formaten und bieten ihre Serien mit HDR- und 4K-Unterstützung (auch UHD oder Ultra-HD genannt) an.
HDR wird also auch für Gamer immer relevanter. Wenn ihr plant, euch in nächster Zeit einen neuen TV anzuschaffen, um für die einziehende Generation von 4K- und HDR-unterstützenden Videospielen und Streamingdiensten vorbereitet zu sein, dann sind hier ein paar Dinge, die ihr wissen solltet.
Das ist HDR!
HDR steht für High Dynamic Range, was sich auf den Kontrastbereich bezieht. Wir sprechen bei HDR-Bildersignalen also von einem Hochkontrastbild. Das mag sich nach einem marginalen Unterschied anhören. Wer kann bei seinem TV schon mit dem bloßen Auge erkennen, was veränderte Kontrastwerte mit dem Bild machen? Diese Technik revolutioniert momentan dennoch die TV-Landschaft ähnlich wie die Einführung von HDTV. Mit HDR rückt man die Technologie deutlich näher an das Leistungsvermögen des menschlichen Auges heran und erreicht mit gesteigerten Bitwerten die hohe Spanne (engl. “Range”) der Helligkeitsstufen, die für eine deutlich bessere Bildqualität sorgen. Das betritt im Übrigen auch ein größeres Farbspektrum, mit dem man die Realität besser abbilden kann.
In der Praxis heißt das: Ein Sonnenuntergang etwa sieht dank HDR viel realistischer aus, da die einzelnen Helligkeitsabstufungen und die unterschiedlichen Farben besser dargestellt werden können. Die angezeigten Weiß- und Schwarzwerte sind mittlerweile viel intensiver und decken ein größeres Spektrum ab: Weiß wirkt noch weißer und schwarz wirkt noch schwärzer. Auch die Farbpalette ist breiter, sodass Farben noch detaillierter abgestuft und dargestellt werden können. Die bisherige Farb- und Kontrastdarstellung, Standard Dynamic Range (SDR), wird zukünftig wohl flächendeckend von High Dynamic Range abgelöst.
Für HDR produziert
Das ist natürlich alles erst mal sehr theoretischer Natur. Bislang gibt es nämlich nur vergleichsweise wenige Inhalte, die HDR unterstützen. Diese müssen zunächst mal produziert werden, etwa von Filmstudios oder auch Entwicklerstudios von Videospielen. Für neue Technologien braucht es Vorreiter und Antreiber und die sehen wir bei den Konsolen momentan bei Microsoft, deren bald erscheinende Xbox One S den HDR10-Standard unterstützen wird. HDR10 setzt sich dabei zusammen aus HDR und der Farbtiefe von 10 Bit. Auch Sonys neues PS4-Modell (Codename PS4 Neo) wird vermutlich nicht nur 4K unterstützen, sondern ebenfalls auch das Hochkontrastbild mit HDR. Auf der TV-Seite treibt vor allem Samsung mit seinen SUHD TVs die HDR-Technologie an und setzt ebenfalls auf HDR10 – es gibt nämlich noch eine andere HDR-Lösung, doch dazu gleich mehr. Beim Kauf eines neuen Fernsehers solltet ihr daher auf die Kompatibilität zu HDR achten. Natürlich gibt es auch andere Hersteller wie LG, Panasonic oder Sony, deren Fernseher HDR unterstützen.
Auf einem Samsung TV-Event in Hamburg zeigte uns Samsung kürzlich, was HDR im Vergleich zum traditionellen Kontrastbereich leisten kann. Auf der rechten Seite seht ihr einen SDR-Fernseher (Standard Dynamic Range), der für sich genommen ein ziemlich brillantes Bild liefert. Erst im Vergleich mit dem HDR-TV-Set ist der Unterschied frappierend und das bei einem hell ausgeleuchteten Raum!
Für HDR ist eine maximale Leuchtstärke von 1.000 Candela notwendig, um so Helligkeitsschwellen weitestgehend unsichtbar zu machen. Ihr erkennt also kaum noch einen Übergang bei verschiedenen Helligkeitswerten, das Ganze geht fließend ineinander über. Damit ein TV aber überhaupt das HDR-Signal ausgeben kann, muss er es natürlich von einer Quelle wie einer Konsole, Blu-ray-Player oder einer Onlinequelle wie einem Streamingdienst empfangen. Wie es bei neuen Technologien üblich ist, können sich die Hersteller nur schwer auf einen Standard einigen (Beispiel: HD-DVD und Blu-ray). Der sogenannte SMPTE-Code wird schon bei der UHD-Blu-Ray eingesetzt und sorgt auch dafür, dass HDR-Geräte mit HDMI 2.0a-Port sich untereinander verstehen.
Ich bin Dennis und wenn ich hier nicht für News und Artikel sorge, sitze ich gespannt vor Netflix und ziehe mir die neusten Marvel-Serien rein, verfolge den Zombie-Ausbruch bei The Walking Dead oder cruise mit meinem Auto über die Landstraßen.