WWE 2K16

“Wrestling ist doch nur Show!” Diesen Satz musste sich jeder Wrestling-Fan schon mindestens ein Mal von jemandem aus seinem Bekanntenkreis anhören. Natürlich weiß ein eingefleischter Wrestling-Anhänger, dass die Kämpfe zuvor abgesprochen wurden und der Sieger des Matches vorab schon bestimmt wurde. Beim “Professional Wrestling” geht es jedoch primär um den Unterhaltungsfaktor. Die Zuschauer möchten einfach unterhalten werden: Ob beim Aufeinanderprallen zweier 120 Kilo schwerer Muskelprotze, die die ungewöhnlichsten Umgebungsobjekte als Waffen nutzen, Backstage oder im Ring “Promos” (welche die Storyline befördern sollen) abgehalten werden oder man bei leicht bekleideten Frauen zwischen den Seilen ins Schwitzen geraten will.

Wrestling ist zwar nur Show, aber zumindest eine unterhaltsame. Um diesen Unterhaltungsfaktor geht es auch im Gamingbereich. Nichts anderes möchten Spielehersteller mit ihren Produkten erreichen. Sie wollen, dass Gamer sich von den Spielen unterhalten fühlen und Spaß daran haben. In den letzten paar Jahren konnte die WWE-Adaption alles andere als überzeugen und blieb weit hinter seinen Erwartungen der Fans zurück. Mit dem Motto “Raise some Hell” und dem neuen Coverstar Steve “Stone Cold” Austin wagt 2K Sports mit WWE 2K16 einen weiteren Angriff. Ob 2K Sports mit dem neusten Teil des Wrestling-Reihe endlich einen Volltreffer gelandet hat oder das WWE-Gaming nochmals ordentlich auf die Fresse bekommt, erfährt ihr hier bei uns.

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Geister der Vergangenheit und schweres Erbe

In den 90er-Jahren orientierten sich Wrestling-Games noch stark an klassischen Beat ’em Ups wie Mortal Kombat oder Street Fighter. Später wurde das Spielekonzept generalüberholt und die offiziellen Wrestling-Spiele aus dem WWE-Universum und den Konkurrenzligen wie TNA und Co. wurden immer realistischer. Für 2K Sports ist es erst der dritte Anlauf mit einem WWE-Produkt. Nach dem Ende von THQ übernahm 2K Sports die Lizenz und traf die Entscheidung, die Entwicklung beim Studio Yuke’s zu belassen. Mit dem ersten unter dem 2K Sports-Label veröffentlichten WWE 2K14 hatte man so spät im Herstellungszyklus kaum Einflussmöglichkeiten auf das Produkt. Umso gespannter war der WWE-Gamer auf den Nachfolger WWE 2K15. Obwohl der neue Publisher erstmals richtig an der Entstehung mitwirken konnte, enttäuschte das Spiel in vielen Belangen. Die unter Mitarbeit der NBA-Strategen von Visual Concepts entstandene Karriere zeigte zwar genauso wie das Kampfsystem und die Umgebungsgrafik viel Potenzial, jedoch fehlte in nahezu jeder Hinsicht der Feinschliff. Hinzu kam, dass die PS4- und Xbox One-Premiere von reduzierten bzw. fehlenden Editoren und einer für Serienverhältnisse sehr kleinen Kämpferauswahl (Roster) geplagt wurden.

Biggest Roster evvveeeeerrrrr!

Nach dem Motto “bigger is better” hat 2K Sports mit dem neusten Teil einen der Hauptkritikpunkte des Vorjahres ausgemerzt., denn mit über 120 spielbaren Charakteren bietet das Spiel so viel Auswahl wie noch nie in einem Wrestling-Spiel zuvor. Diese Charaktervielfalt wirkt sich positiv auf den Spielspaß und die Spielvariabilität aus. Neben den altbekannten aktuellen RAW- und Smackdown-Superstars kann der Spieler auch die WWE-Diven, die NXT-Talente und sogar viele ehemalige WWE-Legenden aus den 90er-Jahren und den frühen 2000er-Jahren steuern.
Im Exhibition Mode können somit die Helden aus der eigenen Kindheit wie Bret “The Hitman” Hart, Shawn Michaels oder auch “Macho Man” Randy Savage und “The Ultimate Warrior” um Titel kämpfen. Ein weiteres schönes Extra ist, dass selbst einige der jungen NXT-Talente wie Hideo Itami, Finn Balor oder Sami Zayn, die in der Realität noch nicht den ganz großen Schritt in die WWE-Hauptshow geschafft haben, trotzdem im Spiel vertreten sind. An dieser Stelle muss aber erwähnt werden, dass die WWE-Legenden im Showcase Mode freigespielt werden müssen. Wer also bestimmte WWE-Alumnis der Vergangenheit steuern möchte, muss erst die Karriere von “Stone Cold” Steve Austin nachspielen.

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Showcase Mode – Viel Austin 3:16

In diesem Jahr haben 2K Sports und die WWE die “Texanische Klapperschlange” aus dem Hut gezaubert und auf das Cover des Wrestling-Spiels gesetzt. Nachdem in den letzten Jahren Themen wie die “Attitude Ära” oder “30 Jahre Wrestlemania“ aufgegriffen wurden, kann der Spieler in diesem Teil die Karriere von “Stone Cold” Steve Austin nacherleben. Somit bekommt ihr die Gelegenheit, in die Rolle des “Hellraisers” zu schlüpfen und seine größten Momente in eurem Wohnzimmer nachzuspielen.

Das Showcase-Konzept mit seinen vorgegebenen Zielen, daraus folgenden freigespielten Belohnungen oder Objekten, sowie einer cleveren Mischung aus Original-Videos, echten Soundschnippseln und nachgebildeten Szenen im Match selbst, ist für erfahrene Gamer der Spielereihe zwar kein Novum, jedoch wird mit der Stone Cold-Storyline eine neue, noch nie dagewesene Geschichte im Detail nacherzählt. Und das macht richtig Spaß! Große Freude bereiten insbesondere die Auseinandersetzungen mit den wohl größten WWE-Legenden wie dem Undertaker, Mankind, Mr. McMahon oder The Rock. Austin hat nicht nur gegen die Besten gekämpft, sondern auch gegen sie gewonnen. Schon allein aus diesem Grund überzeugt dieser Showcase Mode und stellt unser Erachtens nach die Kirsche auf dem Sahnehäubchen dar.

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