MXM – Master X Master
Beim NCSOFT-Event in Berlin vor rund zwei Wochen hatten wir erstmals die Möglichkeit, einen Blick auf Master X Master zu werfen. Der Echtzeitstrategietitel mit MOBA-Elementen soll 2016 für den PC erscheinen. MXM steht somit natürlich Titeln wie League of Legends, Dota 2, Heroes of the Storm, SMITE oder Infinite Crysis gegenüber, die allesamt schon eine Fangemeinde um sich geschart haben. NCSOFT gibt sich trotzdem kämpferisch und will nicht nur einfach gegen die Konkurrenz bestehen, sondern peilt gleich den Platz an der Sonne an. Ob dies gelingen kann, ist allerdings an so manche Bedingung geknüpft.
Auftritt der NCSOFT-Stars
Als spielbare Akteure halten die bekanntesten Charaktere der NCSOFT-Riege her. Diese entstammen Spielen wie Blade & Soul, Aion, Guild Wars 2 und weiteren Lizenzen aus dem Portfolio des Publishers. Während diese Charaktere im asiatischen Raum hinreichend bekannt sein dürften, werden insbesondere im europäischen Raum nur wenige die spielbaren Charaktere und deren Hintergrundgeschichte kennen. Außerdem besteht die Gefahr, dass der dezente Manga-Stil im Westen nicht jedermanns Geschmack trifft. Wer sich damit allerdings arrangieren kann, der wird eine große Bandbreite von bekannten Gesichtern bereits zum Release vorfinden.
Jeder der 30 verfügbaren Master hat genretypisch eigene Fähigkeiten und Spezialfähigkeiten. Anders als in anderen MOBAs fällt allerdings die Steuerung aus. Diese fokussiert sich statt auf stetig andauerndes Mausgeklicke auf direkte Steuerungseingaben via WASD-Tasten. Kurzum: Der Master wird nicht mit der Maus irgendwo hingeschickt, sondern direkt vom Spieler kontrolliert, während wichtige Fähigkeiten über die Nummerntasten abgerufen werden und die Maus lediglich der präzisen Zielsuchung dient. MXM spielt sich dadurch wesentlich actionlastiger, allerdings auch deutlich schneller und verliert den taktischen Aspekt dennoch nicht aus den Augen.
Ab in den Arenakampf
Neben dem klassischen Spielmodus mit Team-Gefechten auf symmetrischen Karten mit vorgegebenen Wegen (Lanes), bietet MXM auch einen Arenakampf. Wie es der Name schon andeutet, kämpft man hier in einer Arena gegen seine Kontrahenten. Besonders spannend: Hat man im Areakampf ein bestimmtes Monster getötet, so kann ein Titan beschworen werden, der für eine bestimmte Zeit (oder bis zu seinem Ableben) gegen den Gegner kämpft.
Heldenvielfalt
MXM bietet mit den 30 zum Release mitgelieferten Helden eine grundsolide Vielfalt und reichhaltige Charakterauswahl. So gibt es neben spezialisierten Nah- und Fernkämpfern auch hinreichend unterschiedliche (und in coole Effekte getauchte) Beschwörungszauber, unterschiedlichste Fallen, Kontrollzauber und vieles mehr. Das Repertoire eines jeden Masters fällt ganz unterschiedlich aus, ihr müsst euch allerdings bei jeder Schlacht für zwei dieser Fähigkeiten entscheiden. Dass das Thema Balancing in einer solch frühen Entwicklungsphase noch längst nicht das Gelbe vom Ei ist, ist fast selbstverständlich. Daran wollen die Entwickler in den kommenden Monaten noch hart arbeiten und einige Stellschrauben drehen. Balancing ist aber ohnehin eine kontinuierliche Anpassung, an der auch nach dem Launch eines Spiels immer wieder gefeilt wird.
Das Ziel fest im Blick
Master X Master verspricht viel, räumt aber zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich nicht alle Zweifel aus dem Weg, zumal die Ziele von NCSOFT sehr hoch gesteckt scheinen. Es bleibt abzuwarten, wie die direkte Steuerung von eingesessenen MOBA-Fans im Vergleich mit der gewohnten Steuerung aufgenommen wird. Wir fanden den Ansatz erfrischend und gut spielen ließ sich das Ganze auch noch.
Es ist immer ein gewagter, aber auch mutiger Schritt, dem Genre etwas Neues hinzuzufügen. Mit viel Feintuning kann hier mit MXM eine ernste Konkurrenz für alles hinter Dota 2 entstehen, allerdings nur wenn die Spieler ernst genommen und deren Verbesserungsvorschläge angenommen werden. Wir werden MXM weiter neugierig im Auge behalten und sind gespannt, was sich bis zum Release noch alles ändert.