Just Cause 3
Ein Spielplatz für echte Kerle! Wir haben das Action-Spektakel der Avalanche Studios und Square Enix schon angespielt.
Für gewöhnlich unterliegen Preview-Events für Videospiele streng durchgeplanten Präsentationschoreografien, Publisher versuchen den Journalisten PC-Versionen als Konsolenfassungen unterzujubeln und zuvor strengstens geschulte Mitarbeiter stehen mit Adleraugen neben einem, damit man im Spiel bloß nichts anstellt, was die Entwickler zuvor nicht bedacht haben. Das E3-Vorab-Event von Square Enix für Just Cause 3 war da glücklicherweise eine Ausnahme. Die Entwickler waren ganz offen: Hier ist der aktuelle PC-Build des Spiels, ein Großteil der Inhalte sind zugänglich und ihr dürft mit den Dev-Optionen herumspielen und Waffen wieder aufladen oder Objekte wie auswählbare Fahrzeuge vor eurer Nase auftauchen lassen. So oft ihr wollt. Cool! Also ab in die Action!
Chaos gefällig? Bitte sehr!
Die Gelassenheit der Entwickler im Umgang der Journalisten mit der aktuellen Version des Spiels passt zum grundlegenden Design des Spiel, denn die Avalanche Studios und Square Enix lassen euch in Just Cause 3 die Freiheit eines Verrückten. Eine Story? Fehlanzeige! Es gibt zwar eine grobe Rahmenhandlung, eigentlich dreht sich aber alles nur um das pure Chaos, jede Menge Action und spektakuläre Zerstörung. Over-the-top ist das Zauberwort. Was ihr anstellt und wohin ihr geht, liegt alleine in eurer Hand. Ihr schlüpft in die Haut von CIA-Agent Rico Rodriguez, der wie der Bruder von Nathan Drake aussieht, in sein Heimatland Medici einreist und feststellen muss, dass der gnadenlose General Di Ravello alles und jeden unterjocht. Der Diktator muss also weg und seine treuen Mitstreiter auch!
Die Stimmung der Leute in Medici ist bedrückt und das liegt an der Propaganda des Generals. Eine richtige Story gibt es wie gesagt nicht, auf der gigantischen Karte finden sich aber unzählige Aufträge und Herausforderungen. Ein Teil dieser Aufträge umfassen die Zerstörung von Chaos-Objekten. Im Klartext: Propaganda-Einrichtungen von Di Ravello wie Lautsprecher, Statuen, Billboards oder Polizeistationen müssen ausradiert werden. In aller Ruhe das Lautsprecherkabel durchknipsen will eigentlich niemand, gefragt ist daher ein großspuriger Action-Auftritt und dafür gibt Just Cause 3 dem Spieler ein umfassendes Arsenal von Ballernmännern an die Hand. Raketenwerfer erwiesen sich während unserer Preview-Session schon mal als ungemein effektiv.
Ein Seil mit Haken und der Mann ist glücklich
Just Cause 3 ist hochgradig physikbasiert und arbeitet mit der Havok-Physikengine, die für eindrucksvoll und imposant explodiere Autos, Tankstellen, Brücken, Sendetürme und alles, was man sonst noch zerstören kann, sorgt. Besonders die gewaltigen Explosionen mit tollen Feuer- und Raucheffekten haben es uns angetan. Daran kann man sich auch nach einer mehrstündigen Zerstörungsorgie einfach nicht satt sehen. Verständlicherweise ist nicht jedes Objekt zerstörbar, sonst würde man bei gewissen Aktionen das Spiel schrotten. Dass hier und da dennoch scheinbar labil wirkende Objekte wie ein Fels in der Brandung stehen, irritiert manchmal trotzdem. Man nimmt es mit einem Schmunzeln.
Wie auch im Vorgänger kann Rico jederzeit über die Schultertasten des Controllers seinen Grapple Hook-Enterharken aus der Tasche ziehen und sich damit mühelos über Häuserdächer, Brücken oder steile Felswänden und Berge hinweg schwingen. Der Grapple Hook ermöglicht eine wunderbar dynamische und flüssige Fortbewegung durch die Spielwelt, was dank rund 3.500 Bewegungsanimationen dazu auch noch richtig cool aussieht. Nicht nur zur Fortbewegung ist der Grapple Hook ein mächtiges Werkzeug, er ist auch gleichzeitig eine der abgedrehtesten und effektivsten Waffen im Spiel. Nach kurzer Eingewöhnungszeit bei der Steuerung können beiden Enden der Grapple Hook-Schnur nach Belieben an fixen Objekten, sich bewegenden Objekte oder an Charaktere geklebt werden, während man über die Seilspannung bestimmt. Ihr könnt euch denken, worauf das hinausläuft…
Ich bin seit 2004 Chefredakteur und Leiter von GamePire. Als Evil Genius hinter den Kulissen und Gaming/Tech-Nerd gehört FIFA für mich nach 15 Jahren in der Gaming-Industrie immer noch genauso jedes Jahr zu den Highlights wie krachende Action- und Horror-Games oder super-schnelle Racing-Titel. Über innovative Hardware freue ich mich immer sehr und bin zudem ausgesprochener Fan der VR-Technologie. Auf Social Networks bin ich zuhause! See you there!