WRC FIA World Rally Championship 4
WRC FIA World Rally Championship 4
Das offizielle Spiel zur FIA-Rallye-WM im Test.
10.11.13 um 18:51
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Bigben Interactive und Milestone schicken euch mit WRC FIA World Rally Championship 4, dem offiziellen Videospiel zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft, wieder über Stock und Stein, durch Matsch und Schnee und über den Asphalt. Wir haben im Cockpit Platz genommen, das Lenkrad ergriffen und das Gaspedal kräftig durchgedrückt, um virtueller Rallye-Weltmeister zu werden. Ob sich WRC 4 dabei meisterlich präsentierte oder mit Schäden liegen blieb, erklärt euch unser Test.

So einfach wird man Rallye-Fahrer
Nach dem Start des Spiels und einigen coolen Videos realer Rallye-Fahrzeuge bietet WRC 4 die Möglichkeit, einzelne Etappen, ganze Rallye-Events oder im rudimentären Karriere-Modus eine komplette WRC-Meisterschaft zu fahren. In der Karriere erstellt ihr zuerst euren persönlichen Fahrer und wählt anschließend aus Teamangeboten, für die ihr mit diesem künftig fahren dürft. Diese Teams stellen natürlich Saison-Ziele auf, die ihr möglichst erfüllen solltet.
Besonders individuell wird euer Fahrer trotzdem nicht. Zwar dürft ihr Name, Herkunft oder Alter sowie Fahrzeugnummer festlegen, die Wahl aus einer Handvoll realer und teils etwas befremdlich wirkender Fotos für euren Fahrer sorgt allerdings nicht unbedingt für eine Identifizierung mit dem soeben geschaffenen Profil. Im Teamhauptquartier angekommen, dürft ihr ein wenig in Mails herumlesen oder Termine betrachten, doch eigentlich will man nur auf die Strecke. Also geht es zum Event...

Solide Technik
Dank der offiziellen Lizenz sind die offiziellen Rallyes wie die Deutschland-Rallye am Start, ebenso die Original-Fahrer und Teams der aktuellen Saison. Dennoch macht sich relativ schnell ein Gefühl der Ernüchterung breit. Das Schadensmodell der Fahrzeuge ist gelungen, auch wenn man für die Begutachtung schon sehr oft irgendwo hineinkrachen muss. So kommen zumindest Einsteiger und Gelegenheitsspieler gut mit dem Spiel zurecht. Bis auf wenige regelmäßig auftauchende Fans am Streckenrand wirken die Strecken ziemlich steril und viele Streckenabschnitte scheinen sich allzu schnell zu wiederholen. Ab und an hat man hier das Gefühl, die Entwickler hätten die Strecken wie bei simplen Editoren aus fertigen Streckenteilen zusammengesetzt, die einfach mehrmals verwendet wurden. Des Weiteren wirken viele Objekte sehr kantig und die Texturen sind oft extrem verwaschen. Die deutschen Ansagen des Co-Piloten sind gut verständlich und in vielen Situationen natürlich überaus hilfreich, nämlich dann, wenn man Streckenpassagen nicht früh genug einsehen kann. Leider klingen die Motorensounds ein wenig blechern und könnten mehr Wumms, Kraft und Ausdruck vertragen.

Einem WRC 4 sollte man nicht widersprechen
Das Spiel ist ziemlich rigoros, was Fehler angeht. Kommt man auch nur einen Tick zu weit von der eigentlich Piste ab, wird man automatisch stehend auf die Straße zurückversetzt. Das kostet natürlich Zeit. WRC 4 drängt euch die Strecke dabei jedoch ohne großen Spielraum auf. Man sollte lieber nicht widersprechen, denn man hat keine Chance. WRC 4 greift gefühlt oft viel zu früh durch. Natürlich müssen Abkürzungen unterbunden werden, dennoch setzt die ziemlich einfallslos wirkende Strafe sehr schnell ein. Den Wagen drastisch zu verlangsamen, wenn man zu weit von der Strecke abkommt, wäre hier deutlich ansprechender gewesen.
Die Physik der Fahrzeuge geht grundsätzlich in Ordnung. Brettert man zu oft gegen Felsen, Bäume oder Mauern, beschädigt man die Teile seines Fahrzeugs. Ohne Folgen bleibt dies logischerweise nicht und so wirkt sich das Ganze irgendwann auf das Handling eures Wagens aus. An den Service Points könnt ihr nach den Etappen dann nicht nur das Setup den Wetter- und Bodenbedingungen der kommenden Etappen anpassen, sondern habt auch 60 Minuten Zeit, die Schäden zu beseitigen. Je nach Intensität des Schadens, rauben euch die Reparaturarbeiten einen unterschiedlich großen Anteil dieses 60-Minuten-Kontingents.
Nichtsdestotrotz steuern sich die Boliden in manchen Situationen komisch-kantig durch die Etappe und der Eindruck kommt auf, man folge einer Achterbahnstrecke. Ein wenig wie auf Schienen bewegen sich die Fahrzeuge in solchen Situationen, vor allem in den Kurven. Ebenso fliegt das Fahrzeug gelegentlich sehr merkwürdig durch die Gegend, wenn man Objekte tuschiert. Für solche Patzer gibt es jedoch ein begrenzt einsetzbares Wiederholungsfeature. So lässt sich die Zeit ein Stück zurückdrehen, um den Fauxpas bei einem erneuten Anlauf zu auszugleichen.

Die Multiplayer-Geister, die ich rief...
Im Mehrspieler-Bereich wartet der Hotseat-Modus auf euch, in dem ihr zusammen mit drei weiteren Mitspielern abwechselnd an einer Konsole um die schnellste Streckenzeit fahrt. Im Online-Modus eröffnet ihr eine Sitzung oder tretet einer bereits bestehenden Session bei, stimmt mit den bis zu 15 weiteren Fahrern über die zu absolvierende Etappe ab und könnt dann Gas geben.
Natürlich bleibt Entwickler Milestone den Rallye-Grundlagen auch im Online-Modus treu und so fährt jeder Teilnehmer alleine auf der Strecke gegen die Uhr, pro Sitzung über mehrere Etappen hinweg. Nach Abschluss jeder Strecke werden Punkte vergeben und so am Ende der Sieger der Sitzung ermittelt. Wer seine Gegner unbedingt sehen muss, kann sich zumindest die Geister der anderen Fahrzeuge einblenden lassen. Was nicht fehlen darf, ist ein Rang-System mit Erfahrungspunkten, damit man auch online so richtig angeben kann. Eigentlich ist der Online-Modus aber nur eine nette Zugabe und bietet keinen wirklichen Mehrwert. Wir suchen noch nach seiner Existenzberechtigung.
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 Facts
Name: WRC FIA World Rally Championship 4
Aktuell betrachtet:
Von uns getestet für:
Hersteller: Milestone / Bigben Interactive
Genre: Rennspiel
Spieler: 1-16 (online)
HDTV bis zu: 1080p
Xbox Live: Onlinespiele / Ranglisten / Content-Download
Altersfreigabe: Ohne Altersbeschränkung
Sprache/Texte: Deutsch
Geeignet für: Bedingungslose Rallye-Liebhaber.
Release:25.10.13
 Pro + Cons
 PRO:
+ Offizielle WRC-Lizenz
+ Nettes Schadensmodell
+ Einsteigerfreundlich
+ Wiederholungsfeature
 CONTRA:
- Ab und an seltsames Handling der Fahrzeuge
- Karriere-Modus zu rudimentär
- Keine Identifizierung mit erstelltem Fahrer
- Kantige Optik, sterile Strecken
- Recycling von Streckenabschnitten
- Schnelle Bestrafung durch das Spiel
- Multiplayer-Modus bietet keinen Mehrwert
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