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Viele Jahre mussten Europäer auf einen neuen Teil der Etrian-Odyssey-Saga warten. Seit Ende August ist der mittlerweile vierte Teil für den Nintendo 3DS in Deutschland erhältlich, doch bekommen hiesige Gamer damit gerade mal das zweite überhaupt in Europa veröffentlichte Spiel der Reihe vorgesetzt. Mit Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan endet die Europa-Abstinenz nun aber endlich.
Angesprochen werden von diesem JRPG vor allem Fans von traditionellen Dungeon Crawlern, die aus früheren Tagen noch gewohnt sind, ihre Karten, anders als bei der heute quasi als Standard titulierten Automap-Funktion, selbst auf einem Blatt Papier zu verewigen. Die Frage ist natürlich, ob das wirklich jeder so will... Im Test erfahrt ihr, warum Etrian Odyssey IV für uns ein Rollenspiel-Highlight ist und bei welchen Punkten uns der Titel nicht wirklich überzeugen konnte.
Sofort in das Geschehen
Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan ist sicherlich nichts für Gelegenheitszocker, die lediglich abends mal eine kurze Runde daddeln wollen und komplexe Menüs oder Spielmechanismen vermeiden.
Eine lange Anlaufzeit gibt es jedenfalls nicht. Der Spieler wird sofort in die Charaktergenerierung geworfen und muss mit Hilfe der sehr vielen, lediglich englisch lokalisierten, Texte seine fünf Charaktere erstellen, die in einem ausgewogenen Verhältnis aus Nahkampf-Einheiten, Distanzschützen sowie Support-Einheiten bestehen. Die Zusammenstellung ist wichtig, da die taktische Aufstellung der Party tief in der Spielmechanik verwurzelt ist und unüberlegtes Anlegen der Gruppe schnell in eine Sackgasse führt.
Ist die Gruppe erstellt, kann das Abenteuer auch schon losgehen. Wer einfach in eine Monstergruppe rennen will und Kampf-Action mag, der wird hingegen von den wunderbaren und sehr umfangreichen Textpassagen geplättet. Stellt man sich darauf ein und hat zuvor bereits Dungeon Crawler gespielt, findet man sich allerdings schnell zurecht und kann flott an die ersten Aufgaben aus der Gilde herantreten, um im ersten Dungeon mit der Arbeit loszulegen.
Schritt für Schritt
Beim Betreten des ersten Dungeons vor den Toren der Anfangsstadt fallen zwei Dinge direkt auf: Zum einen ist die Technologie des 3DS einfach wie für dieses Genre gemacht, denn gleich nach den ersten Schritten durch die dreidimensionale Dschungellandschaft überkommt den Spieler das Gefühl, im Zentrum des Geschehens zu sein. Der zweite Punkt betrifft das Zeichnen der Übersichtskarte. Zwar wird schrittweise jedes Feld auf der Karte vermerkt, auf dem man gelaufen ist, aber können mit dem Pen des 3DS noch etliche Änderungen, Vermerke und Trennlinien gezogen werden, um seiner Karte selbst den richtigen Schliff zu verleihen. Diese Möglichkeiten machen den Spieler ein wenig zum gefühlten Kartographen, lassen aber ebenso das Rollenspielgefühl früherer Zeiten aufkommen, nur eben nicht mehr mit Hilfe von Papier, sondern digital über die 3D-Technik des Nintendo 3DS.
Allerdings ist schon der erste Dungeon nicht so leicht zu überstehen wie man zunächst annimmt. Die meisten Schritte wollen wohlüberlegt sein und waren die ersten kleinen Monster noch reines Futter für die Waffen der Charaktere in der Party, so durchqueren einige Schritte weiter schon Monster das Dickicht, denen man sich besser weder bei Tag noch bei Nacht nähern möchte. Stattdessen steht überlegtes Handeln auf der Tagesordnung und einem wird schnell klar, eine untergeordnete Rolle innerhalb der Nahrungskette innezuhaben, so dass ein beklemmendes Gefühl der Machtlosigkeit aufkommt. Das kennt man auch von Titeln wie Dark Souls und genau dieser Aspekt macht den ungemeinen Reiz von Etrian Odyssey IV aus.
PRO:
CONTRA:
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