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Spiele aus dem rennomierten Naughty-Dog-Studio von Sony werden oft mit vielen Vorschusslorbeeren geehrt. Selten waren die Erwartungen an die Entwickler bei Naughty Dog jedoch höher als bei The Last of Us. Für den Survival-Action-Titel hat das Studio intern erstmals ein komplettes zweites Team aufgebaut. Kann man mit einem zweiten Team überhaupt die bisher so erfolgreiche Philosophie bewahren und die hohen Standards halten?
Uns wurde im Vorfeld ein postapokalyptischer Blockbuster mit emotionaler Tiefe versprochen. Es kommt nicht oft vor, aber The Last of Us hat unsere ohnehin schon hohen Erwartungen noch übertroffen. Bereits die ersten 30 Minuten schleudern uns in ein Gänsehautgefühl, das einem beinahe Tränen in die Augen treibt und den Arsch auf Grundeis schickt.
Was The Last of Us darüber hinaus zu einem der unserer Meinung nach besten Videospiele der letzten 10 Jahre macht, erklären wir euch in unserem Test.
Eine Pilz-Apokalypse verwandelt Menschen in zombieartige Monster
In The Last of Us setzt der Pilz Cordyceps Unilateralis parasitäre Sporen in die Gehirne der Menschen und macht so aus ihnen zombieartige Wesen. Erschreckenderweise gibt es diesen Pilz wirklich! Er pflanzt sich in die Gehirne von kleinen Tieren, etwa Ameisen, und wächst aus ihren Köpfen heraus. Für uns Menschen ist der Pilz zumindest aktuell ungefährlich, trotzdem löste The Last of Us mit dieser Idee ein mediales Dauerfeuer aus, das nicht zuletzt an der absolut authentischen Inszenierung des Endzeitszenarios durch den Pilz liegt. Man glaubt dem Spiel die Idee und verliert sich völlig in der zerstörten Zivilisation.
Das Spiel legt aber auch direkt los und macht keine Kompromisse. Die Pilzsporen breiten sich aus, viele Menschen sind infiziert, man muss um sein Leben rennen. Naughty Dog erschafft eine Atmosphäre, die den Spieler sofort aufsaugt und bei ihm ständige Wachsamkeit erzeugt. An jeder Ecke lauert die Gefahr, alles ist feindlich, alles will einem an die Gurgel.
Die Faszination für Zombieapokalypsen ist nicht neu. Zwar traten die Untoten schon zuvor in Erscheinung, seit den frühen 90er Jahren tummeln sich die heute bekannten Zombies durch wirklich alle modernen Medien und sind in Filmen, Büchern und Spielen oft gesehene Gäste. Den meisten Zombie-Fans geht es dabei nicht in erster Linie um die Zombies und die Vernichtung der Menschheit. Die Begeisterung liegt viel mehr darin, wie sich der Mensch in so einem Ausnahmezustand verhalten würde. Was passiert, wenn unsere Zivilisation zusammenbricht? Welche Werte bleiben erhalten und für was tritt man noch ein?
Seite an Seite
Genau diesen sozialen Aspekt rückt The Last of Us mit einer genial erzählten Story in den Fokus. Etwa 20 Jahre nachdem die Pilzseuche ausbrach und einen Großteil der Menschheit auslöschte, befinden sich die restlichen Überlebenden in einer Quarantäne-Zone. Die Quarantäne-Zonen werden vom knallharten Militär überwacht. Nahrung und Ressourcenlieferungen finden nur begrenzt statt. Wer dem Militärregime dazwischenfunkt, wird erschossen. Die Bürger werden unterdrückt, leben am Existenzminimum und von der Hand in den Mund. Es gibt Widerstandstruppen und viele kleine Gruppen, Banden und Schicksale, die einfach mit allen Mitteln um ihr Überleben kämpfen.
Man merkt schnell, dass bei The Last of Us die zombieartigen Wesen, befallen vom Pilz, das kleinere Problem sind. Es sind die anderen Menschen, die im blanken Chaos verzweifelt versuchen, an Ressourcen zu gelangen, zu überleben und somit die größere Bedrohung darstellen. Der Spieler übernimmt im Spiel die Kontrolle über Joel.
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