God of War: Ascension
God of War: Ascension
Der Gott des Gemetzels ist zurück und erzählt einen Schwank aus seiner Vorgeschichte.
18.04.13 um 17:29 von Lucas
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Woran bemerkt man, dass sich die derzeitige und bislang längste Konsolen-Generation dem Ende zuneigt? Trilogien sind bereits abgeschlossen, aber man hat immer noch genug Zeit und Raum für weitere Titel. Viele kündigen ein neues Fass, also einen vierten Teil an, aber dieses soll dann doch erst auf den neuen Konsolen aufgemacht werden, wenn alles schöner, besser und innovativer sein wird als jemals zuvor.
Womit also die Wartezeit versüßen? Genau, mit Prequels! Gears of War hat es gemacht und God of War macht es auch. Der einzige Unterschied liegt darin, dass God of War bereits mit den PSP- und später auch für die PS3 umgesetzten Titeln God of War: Chains of Olympus und God of War: Ghost of Sparta große Teile der Vorgeschichte von Kratos erzählt hat. Aber die griechische Mythologie, vor allem was Sonys Santa Monica Studio daraus macht, ist ein nahezu unerschöpflicher Ideen-Pool. So starten wir mit God of War: Ascension geschichtlich kurz vor dem ersten Teil der God of War-Reihe.

Furioser Start
Kratos hat mal wieder Ärger. Dieses Mal mit den Furien. Die Geschichte setzt an der Stelle ein, an der Kriegsgott Ares Kratos zwingt, seine Familie umzubringen. Von Trauer und Rache geplagt, will er den Bund mit Ares brechen. Dafür muss der Spartaner zunächst die Furien besiegen, die weder den Göttern noch den Titanen dienen. Ihre Aufgabe besteht darin, die Ehre aufrechtzuhalten. Sie müssen demnach dafür sorgen, dass ein Bündnis wie zwischen Kratos und Ares eingehalten wird. Also prügelt man sich in gewohnt blutrünstiger Hack-'n'-Slay-Manier durch das Orakel von Delphi bis hoch zur Festung der drei Furienschwestern.
Die Erzählweise ist dabei, wie schon im ersten Teil, nicht chronologisch. Eine Komposition aus Flashbacks, Gegenwart und Flashforwards machen die ansonsten stumpf lineare Story doch recht interessant. Ab und an verliert man sogar den Überblick, an welcher Stelle im Handlungsverlauf man sich gerade befindet. Wir fühlten uns in gewissen Zügen an den Film "Smokin Aces" erinnert, der auch eine eigentlich banal platte Story geschickt in ein Erzählgewirr packt und damit verdammt cool rüberkommt.

Wutstufe auf Anfang
Der dritte Teil der God-of-War-Saga bestand im Grunde aus einer Aneinanderreihung epochal-bombastischer Bosskämpfe. Der Wassergott Poseidon diente dort einfach mal als Tutorial des Spiels und nach und nach schlachtete Kratos sämtliche Götter des Olymps ab. In God of War: Ascension wurde wieder in kleineren Dimensionen gedacht. Dort werden uns anspruchsvolle Kämpfe mit normalem Fußvolk geboten und besonders am Anfang des Spiels, wenn Kratos noch nicht alle Fähigkeiten besitzt, sind die Kämpfe sehr fordernd.
Das Team hat auch an den verschiedenen Gegnertypen gefeilt. So sind die Zentauren riesiger, die Medusen teilen härter aus und die Chimären sind eine richtige Herausforderung. Neu hinzu kamen die Molochs, riesige Elefantenmenschen, die auf zwei Beinen wild um sich schlagen. Diese Gegner wurden schnell zu unseren Lieblingen, denn sie halten minutenlang spektakuläre Hiebe und Tritte aus, bevor sie mit einem bestialischen Finisher erledigt werden. Weitere Neulinge sind die Amazonen, die schwer an die Navi aus dem Film Avatar erinnern. Diese sind kleine, wendige Gegner, die aber keine größere Gefahr ausstrahlten. Man muss einfach festhalten: Die Kämpfe gegen die Molochs sind das Highlight des Story-Modus. Kämpfe gegen riesige Elefantenmenschen? Wie geil ist das denn bitte?
Trotzdem wollen wir nicht um den heißen Brei herum reden. Der Story-Modus des Serien-Prequels ist gut gemacht, ein typisches God of War eben, aber es fehlt ein wenig die gewohnte Atmosphäre. In den anderen Teilen konnte man den Zorn von Kratos in jeder Spielminute spüren. Er stieg von Teil zu Teil exponentiell an und explodierte im wahnsinnigen Endkampf gegen Zeus völlig. Nun startet Kratos aufgrund des Story-Hintergrundes natürlich wieder am Anfang und so wirkt das Ganze bei Kenntnis der Trilogie doch eher ernüchternd. Auf Rätsel und supergemeine Jump-'n'-Run-Passagen wurde weitgehend verzichtet, was ein einst so nervenaufreibendes God of War genauso vor sich hin plätschern lässt wie andere Spiele auch. Dass wir hier Meckern auf höchstem Niveau betreiben, sollte jedem, der die Reihe kennt, klar sein.
God of War: Ascension spielt sich unglaublich gut, die Steuerung geht trotz Komplexität leicht von der Hand. Die Grafik ist unglaublich und die deutsche Synchronisation erstklassig. Das Aufleveln funktioniert auf Grundlage einer tollen Balance und Gegner sowie Schauplätze sind beeindruckend in Szene gesetzt. Wer also mit der Reihe bis heute noch nichts am Hut hatte, darf gerne mit diesem Teil beginnen und ihn als lange Ouvertüre zu einer der besten Trilogien der Videospielgeschichte hinzuzählen.
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 Facts
Name: God of War: Ascension
Aktuell betrachtet:
Von uns getestet für:
Hersteller: Sony Santa Monica/Sony CE
Genre: Action
Spieler: 1-8 (online)
HDTV bis zu: 720p
PS Network: Onlinespiele/Ranglisten/Content-Download
Altersfreigabe: Ohne Altersfreigabe gemäß §14 JuSchG
Sprache/Texte: Deutsch
Geeignet für: Fans der Reihe, Action-Liebhaber
Release:13.03.13
 Pro + Cons
 PRO:
+ Hervorragende Optik
+ Brachiale Inszenierung
+ Gute Erzählweise
+ Neue Gegner-Typen
+ Steuerung geht leicht von der Hand
+ Gute Balance
+ Erstklassige Synchronisation
+ Unglaublich spaßiger Multiplayer-Modus
 CONTRA:
- Hat spielerischen Anspruch eingebüßt
- Story wirkt halbherzig
- Kleine, nervige Fehler
- Zu wenig Multiplayer-Arenen
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