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Auch außerhalb von Gebäuden ist es ein sich wiederholendes Muster, das für Kämpfe am effektivsten ist. Einzelne Zombies werden in ein etwas weitläufigeres Gebiet gelockt, das man im Optimalfall bereits von Zombies bereinigt hat, um die blutlüsternen Beißer zu erledigen. Auf Langeweile muss man angesichts dieser repetitiven Spielmechanik ohne jegliche Spannung nicht lange warten, sie kommt schneller als jeder Zombie in The Walking Dead: Survival Instinct. Andere Varianten für den Kampf stehen einem aber auch nicht zur Verfügung. Man kann sich weder irgendwo verbarrikadieren, den Zombies taktisch Gliedmaßen abtrennen, um diese zu verlangsamen, noch diese in eine akribisch geplante Falle locken oder ähnliche Aktionen durchführen. Leere Flaschen zur Ablenkung zu werfen, nutzt sich nach einigen Anwendungen auch schnell ab. Dass Zombies schlagartig in bereits bereinigten Gebieten respawnen, ist zwar manchmal nervig, sorgt aber zumindest für eine gewisse Unberechenbarkeit, damit man nicht komplett wegschläft.
Noch schlimmer als eine Apokalypse? Es ist möglich…
The Walking Dead: Survival Instinct und seine optisch wie auch designtechnisch öden Level passen sich dem Gesamtbild des Spiels an und wirken einfach unspektakulär, zusammengeflickt und bieten schlichtweg keine sinnvollen Verknüpfungen untereinander. Warum steht man mit dem Fahrzeug beispielsweise nach einem Schaden, der auf einer Nebenstraße auftrat, direkt vor einem Tor zu einer Farm am Ende eines langen Zufahrtsweges? Haben die Brüder den Wagen von der Nebenstraße bis zum Ende des Weges geschoben? Keine Sequenz, kein Text, nicht mal ein Artwork während der Ladezeit erklärt, wie man zu der besagten Location gekommen ist. Hier werden einzelne Level einfach ohne Zusammenhang aneinandergereiht.
Ebenso sinnlos sind viele der Nebenziele. Ist ein Polizist wirklich nicht im Stande dazu, sich ein paar Batterien zu besorgen, wenn er auf dem Dach eines Supermarktes auf euch wartet, der gegenüber einer Tankstelle steht und neben der Polizei-Station? Als Spieler steht man einfach oftmals vor der schwierigen Frage: Warum!?
Wie wenig Zeit die Entwickler von Terminal Reality für die Arbeit am Spiel hatten, zeigt vor allem die Optik. Activision muss gehörig auf das Gaspedal getreten haben, um The Walking Dead: Survival Instinct innerhalb nur eines Jahres auf den Markt zu werfen, anders ist die trostlose Optik bestehend aus matschigen Texturen, Zombie-Klonen und detailarmen Umgebungen nämlich kaum zu erklären. In den Arealen gibt es nur wenig Objekte, beispielsweise stehen in Büros gerade mal ab und an ein Bildschirm und eine Tastatur auf den Schreibtischen und ganz selten sieht man noch eine Getränkedose oder ein paar Unterlagen auf dem Boden liegen. Wände sind kahl und lediglich von Texturen bedeckt, die man überall im Spiels schon diverse Male gesehen hat.
Die Außenareale vermitteln leider ein ähnliches Bild. Auf den Straßen stehende Fahrzeuge kann man fast an einer Hand abzählen, daneben gibt es ab und an mal eine Absperrung oder Barrikade. Nach einer andauernden Zombieapokalypse sieht das Ganze nicht aus. Die Level wirken nicht mal wie aus einer fiktiven und dennoch vorstellbaren Welt, sondern steril und unfertig.
Traurig, aber der Sound schließt sich der Optik an und obwohl man die Original-Serien-Darsteller Norman Reedus (Daryl Dixon) und Michael Rooker (Merle Dixon) für die englische Vertonung gewinnen konnte, wirkt ihre Performance stellenweise ein wenig motivationslos.
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