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Gut zwei Jahre ist es her, dass Blizzard mit StarCraft II: Wings of Liberty den Anfang für die StarCraft II-Trilogie legte. Bereits im Rahmen der Ankündigung von StarCraft II machte Blizzard klar, dass man die Solo-Kampagnen der drei Rassen (Terraner, Zerg und Protoss) nach und nach separat auf Addon-Basis veröffentlichen werde.
Waren es zuerst die bürgerlichen Terraner der Menschenabstammung in StarCraft II: Wings of Liberty, so ist mit StarCraft II: Heart oft the Swarm dieses Mal der schleimige Schwarm der insektenartigen Zerg an der Reihe und ihre Geschichte steht im Mittelpunkt. In der Kampagne wird insbesondere der weitere Werdegang von Ex-Ghost-Mitglied Sarah Kerrigan verfolgt, die aufgrund eines tragischen Unfalls und harter Kämpfe bereits im ersten Teil von StarCraft zur Königin der Klingen aufstieg. Doch genug des Vorgeplänkels: Was StarCraft II: Heart of the Swarm letztendlich wirklich kann und ob sich der Kauf lohnt, erfahren alle Unentschlossenen in unserem Test zum Blizzard-Strategie-Epos.
Kaum Zeit zum Durchatmen
Die erste Episode, Wings of Liberty, war zweifelsohne ein sehr gutes Strategiespiel und auch durch seine Erzählweise ein cineastisches Erlebnis. Nichtsdestotrotz krankte, besonders für viele StarCraft-Fans, das etwas flügellahme Epos an seinem zähen Beginn. Es dauerte zunächst einige Missionen bis die Geschichte richtig in Fahrt kam und als es dann soweit war und die großen und epischen Schlachten begannen, war die Story auch schon fast wieder am Ende angelangt und man durfte gespannt auf den Fortgang warten.
Zu Beginn von „Heart of the Swarm“ wird schnell klar, dass es vorbei ist mit den behäbigen Anfängen. Beginnt man die Kampagne, so läuft die cineastische Inszenierung sowohl in den Zwischensequenzen als auch in den Missionen sehr schnell auf Hochtouren.
Die Geschichte beginnt nahezu an dem Punkt, an dem Wings of Liberty sein Ende fand. Kerrigan, zu Anbeginn ihrer Heilung von der Königin des Schwarms zur Schwelle zurück zum Menschen, ist zu Untersuchungszwecken eine Gefangene von Prinz Valerian (dem Sohn von Arcturus Mengsk), um ihre verbliebenen Fähigkeiten zur Kontrolle der Zerg zu erforschen. Der Story nicht fern bleibt auch Jim Raynor, der immer noch an die Liebe zu Kerrigan glaubt und sie wahrscheinlich erst als letzter Verfechter in der gesamten Galaxie aufgeben wird. Kerrigans Ziel ist jedoch von Anfang an: Rache an Mengsk.
Dank dieser verschiedenen Positionen und Charaktere bekommt die Geschichte gleich mal ordentlich Schwung und weiß auch in ihrem weiteren Verlauf (zu dem wir natürlich nicht mehr verraten werden) sehr zu gefallen. Die Jungs und Mädels von Blizzard wissen eben, wie man eine Geschichte inszeniert, auch wenn an manchen Stellen etwas zu dick aufgetragen wird.
Abwechslungsreiches Design
Gefallen finden eindeutig die abwechslungsreichen Missionen und unterschiedlichen Szenarien, in denen die Kampagne von Heart of the Swarm angesiedelt ist. So ist bereits das Tutorial clever in die Handlung verstrickt worden und bietet eine Menge Action und spannende Ereignisse, während im späteren Spielverlauf jede Mission seinen ganz eigenen Charme versprüht.
Sehr früh in der Kampagne spielt eine Mission beispielsweise auf einem Eisplaneten, dessen lebensfeindliche Stürme die Protoss regelmäßig einfrieren lassen, was euch kurzfristig einen taktischen Vorteil gewährt. In einer anderen Mission geht es wie in einem Wettkampf um die möglichst schnelle Erbeutung von bestimmten Missionszielen, die auf der Karte verstreut sind und von der gegnerischen K.I. ebenfalls gesammelt werden, während in einer weiteren Mission mit steigenden und sinkenden Lavagezeiten zu kämpfen ist.
Lavagezeiten? Erfahrenen Spielern von Wings of Liberty wird das bekannt vorkommen, denn konzeptionell gibt es einige Missionen, die denen von Wings of Liberty extrem ähnlich sind. In gewisser Weise war dies natürlich zu erwarten, daher bleibt festzuhalten, dass Blizzard hinsichtlich des Missions-Designs keineswegs das Rad neu erfindet, doch auch nie in einer Art und Weise kopiert als wären es einfache Plagiate bestehender Blizzard-Spiele.
Von der Inszenierung her heben sich nämlich alle Missionen sehr gut voneinander ab und sorgen damit für die nötige Abwechslung. Ein Highlight ist unter anderem ein relativ früher Einsatz, in dem ein Protoss-Schlachtschiff von einer einzigen kleinen Zerg-Larve infiltriert wird. Überraschungen und Abwechslung sind also garantiert.
Ein Manko hat die gut inszenierte Kampagne aber dennoch, denn Profi-Spieler werden in den meisten Missionen chronisch unterfordert sein, da die Aufträge erst gegen Ende der Kampagne etwas schwieriger werden. Eben solchen Spielern sei der Mehrspieler-Modus ans Herz gelegt, der ein nicht minderes Gewicht von StarCraft II ausmacht, verglichen mit der Solo-Kampagne allerdings mehr Können voraussetzt.
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