The Walking Dead
The Walking Dead: Episode 4
Das Finale ist fast erreicht! Zuvor gibt es den Test zu Episode 4!
20.10.12 um 01:22 von Thomas
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Die erste Season des The Walking Dead-Adventures zu der gleichnamigen Comic-Reihe und TV-Serie nähert sich mit großen Schritten ihrem Höhepunkt. Es kristallisiert sich jedoch nicht erst kurz vor dem großen Finale heraus, wie grandios Telltale Games Geschichten erzählen kann und wie die Adventure-Serie den Spieler auch emotional berührt. Was die vierte und vorletzte Episode der ersten Season (Staffel) mit dem Titel "Around Every Corner" kann und ob sich diese in die bislang erstklassigen Episoden einreiht, erfahrt ihr wie gewohnt in unserem Test.

The Walking Dead in der großen Stadt
Wieder mal beginnt die neueste Fortsetzung genau an der Stelle und dem Zeitpunkt, an dem die vorangegangene endete. Die Gruppe um den ehemaligen Lehrer und Häftling Lee Everett und dem kleinen Mädchen Clementine erreicht nach einer emotionalen Reise und Zugfahrt das Städtchen Savannah in Georgia. Obwohl diese Stadt ebenso von Zombies überfüllt zu sein scheint, hat die Gruppe dennoch das Wagnis aufgenommen, um hier einen Ort der Sicherheit und Geborgenheit zu finden - zumindest für den Augenblick.
Die Probleme kommen, wie in den vorherigen Episoden, am laufenden Band, zumal die Zombies nicht das einzige Problem bleiben und weitere Überlebende, die sich in der Stadt verschanzt haben, für weiteres Konfliktpotenzial sorgen.
Neben der Suche nach neuen Vorräten ist die Gruppe ebenfalls auf der Suche nach den Eltern der kleinen Clementine, deren Auffinden sicherlich einer geringeren Wahrscheinlichkeit zu unterliegen scheint als die Möglichkeit, die Zombiekalypse selbst noch länger zu überleben. Nichtsdestotrotz beteiligen sich die Meisten der Gruppe an diesem fast hoffnungslosen Unterfangen.

Hohes Tempo, viele ungelöste Rätsel
Dass die vierte Episode vor dem großen Finale lediglich versucht, tief Luft zu holen bevor der Showdown beginnt und somit nur als Lückenbüßer agiert, wäre eine freche und nicht zutreffende Unterstellung. Schnell wird man wieder in die Ereignisse der Handlung katapultiert und findet sich ebenso schnell mit vielen Rätseln konfrontiert. Wer läutete die Kirchenglocke? War es zur Warnung oder soll dies die Gruppe gar in Gefahr bringen? Was wird mit der Suche nach Clementines Eltern und ist die Suche nach einem Boot für Kenny realisierbar und im Bereich des Möglichen?
Die Geschichte ist verwoben und der Umfang durchaus ordentlich. Es werden Fragen ebenso beantwortet wie auch neue aufgeworfen. Die Lokalitäten sind abwechslungsreich (Straßen, Dächer und die Kanalisation von Savannah) und die Grundstimmung variiert abermals von angespannt bedrohlich zu ruhig, entspannend und beinahe geborgen, wobei sich diese Phasen die Waage halten und von Telltale Games in einem sehr guten Verhältnis dargeboten werden.
Wendungen werden euch auch in dieser Episode einige serviert und so wie Charaktere der Gruppe wieder sterben müssen, was aus den Entscheidungen des Spielers resultiert, so finden auch wieder neue Gesichter den Weg in die Gruppe. Die Person des Lee Everett entpuppt sich abermals als geeigneter Anführer der Gruppe, lässt jedoch in einigen Szenen seine zerrüttete menschliche Seele erkennen und beweist, dass er kein makelloser Held ist, genau wie der Spieler, der als Entscheidungsträger schnell begreifen wird, dass er Entscheidungen teils auch aus egoistischen Gründen fällt und einige Charaktere der Gruppe aus banalen Gründen der Sympathie überleben lässt, während er andere damit in den Tod schickt.

Telltale Games hält das hohe Niveau der vorherigen Episoden auch mit der vierten Ausgabe noch immer aufrecht und konnte dieses Niveau sogar mit Episode 3 noch leicht steigern. Episode 4 ist definitiv auf dem gleichen Level. The Walking Dead entwickelt sich vom Geheimtipp der interaktiven Film-Adventures immer mehr zu einem der Gaming-Highlights des Jahres! Die verwobene Mischung aus kurzer Action, Rätseln und spontaner Entscheidungsfindung sorgt für Unterhaltung der Spitzenklasse. Solange bis die finale Episode noch auf sich warten lässt bleibt das Rätselraten um das zumindest vorläufige Ende der Geschichte. Es werden nach dem Beenden von Episode 4 wohl die meisten Spieler mindestens genauso neugierig auf Episode 5 warten wie die meisten Games-Journalisten.

Die technischen Schwächen der ersten drei Episoden bleiben bestehen, es kommt ab und an mal zu Abstürzen, die Texturen sind verwaschen und man hat schon bessere Animationen gesehen. Darüber hinaus ist der Umgang mit dem Cursors beim Spielen mit einem Controller in hektischen Situationen nicht ganz einfach. Telltale Games setzt das Spiel jedoch in einem sehr guten visuellen Stil um und gleicht technische Mängel mit unbeschreiblicher Tiefe bei Story und Charakteren mehr als nur aus. The Walking Dead ist einfach ein Lehrbuch für grandioses Story-Telling!
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 Facts
Name: The Walking Dead: Episode 4
Aktuell betrachtet:
Von uns getestet für:
Hersteller: Telltale Games
Genre: Adventure
Spieler: 1
HDTV bis zu: 1080p
Xbox Live: Content-Download
Altersfreigabe: Keine Freigabe gemäß §14 JuSchG
Sprache/Texte: Englisch
Geeignet für: Zombie-Fans, Liebhaber der Comic- oder TV-Serie.
Release:10.10.12
 Pro + Cons
 PRO:
+ Herausragendes Story-Telling
+ Emotionale Inszenierung
+ Dilemma-Situationen
+ Entscheidungen haben merkliche Konsequenzen
+ Gute Mimik und Gestik
+ Spannende Quicktime-Events
 CONTRA:
- Grafische Schwächen und Detailarmut
- Keine Herausforderung
- Cursor-Führung etwas ungenau
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