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Etwas verwirrend ist zunächst das Speichersystem. Schreibmaschinen haben ausgedient, stattdessen seht ihr nämlich regelmäßig ein Icon einer Stecknadel, was einen Checkpoint symbolisiert. Doch gespeichert wird euer Spiel nur, wenn das Schreibmaschinen-Symbol mit dem Zusatz "Speichern" eingeblendet wird. Ist euer Fortschritt noch nicht gespeichert, gilt der letzte Checkpoint nur für die aktuelle Sitzung. Schaltet ihr die Konsole aus, startet ihr nächstes Mal beim letzten Speicherpunkt und möglicherweise ziemlich weit zurück. Ein seltsame Lösung, die euch ein wenig Aufmerksamkeit abverlangt.
Durch ein neues Fähigkeitensystem dürft ihr euren Charakter nach jedem Kapitelende verbessern. Getötete Gegner lassen regelmäßig Fähigkeitenpunkte liegen, die quasi als Währung dienen. Damit kauft ihr dann zwischen den Kapiteln Fähigkeiten wie erhöhten Schaden von Schusswaffen oder erhöhte Schlagkraft bei Nahkämpfen. Jeder Charakter verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Fähigkeiten-Slots, über die ihr die erworbenen Fähigkeiten anlegen und wechseln könnt.
Interessante Online-Anbindung
Sehr gut sind einige Online-Features, die Resident Evil 6 mit sich bringt. Capcom hat nun einen Online-Service mit dem Namen ResidentEvil.net gestartet, der sämtliche Statistiken von euch und euren Freunden sammelt und aufbereitet, so dass ihr eure Daten mit denen von Freunden abgleichen könnt. Außerdem werden über den Dienst und passende Smartphone-App Facebook und Twitter genutzt und Nachrichten verschickt. Auch die Teilnahme an besonderen Events ist damit möglich. Darüber hinaus dürft ihr auch weiterhin im Splitscreen-Modus oder online den Koop-Modus nutzen, denn dieses Feature ist, wie erwähnt, wieder ebenso enthalten wie der beliebte Söldner-Modus.
Richtig cool ist allerdings der Agent Hunt-Modus. In diesem komplett neuen Modus könnt ihr nämlich die Seite wechseln. Was das genau bedeutet? Ihr schlüpft als "Hunter" in die Rolle von Zombie, J'avo oder anderen C-Virus-Kreaturen und infiltriert online andere Spielsessions, falls der Spieler dies zugelassen hat. Ihr tretet diesen zugelassenen Sessions also als Gegner für den menschlichen Spieler auf der anderen Seite der Internet-Verbindung bei, um den sogenannten "Agent" zu erledigen.
Viele Wege und sie werden alle gleichzeitig beschritten!
Capcom wollte Resident Evil 6 erneut ein neues Gesicht verpassen und hat viele Bereiche komplett überarbeitet und modernisiert, außerdem hat man mit drei sehr umfangreichen Kampagnen (plus einer freispielbaren Kampagne) für enorm viel Inhalt gesorgt. Resident Evil 6 will die krachende Action und den Blockbuster-Charakter eines Call of Duty bieten, die agile Steuerung moderner 3rd-Person-Shooter und den Horror der früheren Resident Evil-Ableger für die Fans der ersten Serien-Tage, dazu einen Umfang, den 3rd-Person-Shooter so nur selten bieten. Capcom geht neue Wege und das wirkt sich auf die Resident Evil-Serie in vielen Bereichen wie der Steuerung auch sehr positiv aus. Etwas kritisch ist weniger die Tatsache, dass man neue Wege gehen will und auch geht. Die Macher bei Capcom gehen viele Wege und sie werden alle gleichzeitig beschritten, wobei leider etwas der Fokus verloren geht!
Statt drei Szenarien, die insgesamt eine sehr lange Spielzeit bieten, allerdings qualitativ ein paar Unterschiede aufweisen, hätte man möglicherweise eine einzige, kürzere, dafür aber konstante Kampagne wie die von Leon umsetzen sollen. Die flexible und agile Steuerung ist zwar ein toller Fortschritt, doch die Kamera zickt ab und an mal herum und funktioniert nicht immer optimal. Außerdem hätte man sich auf einen Typus von Gameplay konzentrieren sollen, statt zu versuchen, es jedem Spieler und jedem Geschmack recht zu machen.
Nichtsdestotrotz bietet Resident Evil 6 locker 35-40 Stunden Unterhaltung und eine wirklich großartige Action, tolle Horror-Abschnitte, interessante Online-Features und einen Umfang, den man in einem Genre, in denen manche Story-Modi nur 4 bis 5 Stunden lang sind, wirklich mit der Lupe suchen muss. Resident Evil 6 trumpft hier ganz groß auf!
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