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So schön kann der Ekel sein
Resident Evil 6 lässt kräftig die Muskeln der aktuellsten Version von Capcoms hauseigener MT-Framework-Engine spielen und ist definitiv das schaurig schönste Resident Evil, das man je gesehen hat. Neben grandiosen Zwischensequenzen, die In-Engine gerendert werden, wartet der Action-Titel mit tollen, abwechslungsreichen und spektakulären Schauplätzen wie dem chinesischen Markt, einem imposanten gläsernen Hochhaus, brennenden Straßen voller Zombies oder weitläufigen osteuropäischen oder verschneiten Landschaften vor gewaltigen Klippen auf. Capcom zieht alle Register und erzeugt so eine hervorragende Atmosphäre, ob beklemmend düster oder von der Angst eines globalen Bio-Terror-Anschlags und Action geprägt. Neben vielen Außenarealen gibt es jedoch auch jede Menge enge Gänge oder Höhlen, um den Spieler in die Enge zu treiben.
Die Charaktermodelle von Leon, Chris, Jake und den anderen Protagonisten sind eine Augenweide und außerordentlich detailliert. Hinzu kommen erstklassige Effekte und Details wie durchnässte Kleidung. Wenn Leon zum Beispiel in seiner Lederjacke durch Wasser schreiten muss und anschließend aus dem Nass heraussteigt, sieht man seine komplett durchnässten Kleidungsstücke und Lichtreflektionen auf dem nassen Leder der Jacke.
Die diversen und unterschiedlichen Gegnertypen sind visuell nicht weniger beeindruckend. Zombies, denen man ganze Körperstücke herausschießen kann, J'avo und etliche andere C-Virus-Ergebnisse lassen euch vor gut inszeniertem Ekel den kalten Schauer über den Rücken laufen. Und selbst wenn man die Gegner per Hand oder Tritt einen Kopf kürzer macht, wird einem bei den coolen Animationen, insbesondere bei den Finishing-Moves, nie langweilig.
Die Engine zaubert diese exzellente Optik butterweich und ohne erkennbare Probleme auf den Bildschirm. Die Texturen und Effekte wie Beleuchtung oder Explosionen und Rauch sind erstklassig, allerdings gibt es bei der Größe des Spiels und aller Kampagnen doch ab und an mal matschige Texturen, etwa bei Türen oder kleineren Objekten.
Dieses Mal gibt es weder auf der Xbox 360 noch auf der PS3 spürbare Framerate-Drops. Bei Resident Evil 5 musste die ältere Engine auf der PS3 bei großen Gegner-Horden von der Zielframerate von 30 Frames pro Sekunde in den 25 Frames-Bereich gehen. Wahrnehmbar war dies zwar nur für geschärfte Augen, aber Resident Evil 6 sieht nicht nur schöner aus als sein Vorgänger, sondern läuft auf beiden Konsolen auch richtig flüssig.
Dreh den Sound auf, vielleicht erschreckst du dich!
Der Sound des Spiels überzeugt durch einen spannenden und episch angehauchten Soundtrack, der die Atmosphäre auf jeden Fall zum Spieler transportiert und den Horror und die Action erst zur Geltung bringt. Schock-Momente sind selten, aber dreht ihr den Sound eurer Surround-Anlage ordentlich auf, erschreckt ihr euch vielleicht das eine oder andere Mal. Krachende Waffen- und Umgebungssounds runden die sehr gute Soundkulisse ab.
Streiten kann man sich bei der Synchronisation. Es ist immer löblich, wenn sich ein Unternehmen um eine komplette Synchronisation bemüht und Capcom hat Resident Evil 6 gänzlich in deutscher Sprache vertont! Dafür hat man sogar größtenteils tolle Sprecher gefunden, doch viele Fans wollen trotzdem die englische Originalsynchronisation. Diese ist zwar auf der Disc, allerdings nicht aus dem Menü heraus wählbar. Man muss schon die ganze Spracheinstellung der Konsole ändern und selbst dann bekommt man zwar (falls vorhanden) die in der Konsole eingestellte Sprachausgabe - doch auch nur die Untertitel in der jeweiligen Sprache. Das kann man definitiv besser lösen und Capcom selbst hat dies auch schon mal besser gemacht.
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