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Rundum erneuerte Bewegungsfreiheit
Capcom hat einige radikale Änderungen vorgenommen und Resident Evil 6 ein neues Antlitz verpasst. So ist nun Schluss mit dem Run-and-Gun-Gameplay der Vorgänger. Ihr steuert den Charakter zwar noch immer aus der 3rd-Person-Perspektive, während die Kamera über der Schulter heranzoomt, wenn ihr zielt und schießt, doch bei den Vorgängern musste man mit dem Charakter erst stehen bleiben, bevor man schießen konnte. Dadurch wurde man schnell zur leichten Beute für die Gegner. Resident Evil 6 bietet ein modernes Kontrollsystem, das das gleichzeitige Laufen und Feuern mit den diversen Waffen erlaubt - sogar mit beidhändiger Bewaffnung.
Die Steuerung präsentiert sich nun sehr flexibel und die Charaktere agieren richtig agil. Diese verfügen daneben über ein umfangreiches Portfolio an Nahkampf-Attacken und können rennen, im Sprint über Hindernisse wie Tische rutschen, über den Boden gleiten und rollen und dabei dennoch weiter den Abzug ziehen.
Das neue und optisch sehr coole User-Interface bietet neben der in Abschnitte unterteilten Anzeige für die Gesundheit des Charakters oder die Anzeige der noch vorhandenen Munition auch die Möglichkeit zur schnellen Einnahme von Heilmitteln über die entsprechende Schultertaste. Einige Elemente der Steuerung könnt ihr aber auch selbst festlegen. Die Heilmittel mixt man im ebenfalls neuen Inventar mit äußerster Vorsicht zusammen, denn das Spiel pausiert nicht, wenn ihr euch im Inventar herumbewegt und so seid ihr vor Angriffen in dieser Zeit nicht geschützt. Nach wie vor gibt es erste Hilfe-Sprays und die berühmten Pflanzen, die man kombinieren kann. Statt einem einzigen heilenden Gegenstand bekommt man allerdings je nach Stärke der kombinierten Pflanzen eine unterschiedliche Anzahl von Pillen, die dann auf die Schnelltaste für Heilung gelegt werden können und jeweils einen Abschnitt der Gesundheitsanzeige regenerieren. Ressourcen-Management ist somit noch immer ein wichtiger Bestandteil eures Resident Evil-Erlebnisses.
Des Weiteren findet man auch eine Ausdauerleiste für die Nahkampf-Angriffe. Über einen einfachen Druck auf die entsprechende Schultertaste tritt und schlägt euer Charakter um sich oder erledigt am Boden liegende Gegner, was allerdings Ausdauer kostet. Seid ihr zu weit vom Gegner distanziert und schlagt ein Luftloch, nimmt eure Ausdauer ganz extrem ab und die nächsten Manöver fügen den Gegnern kaum noch Schaden zu und bringen einen Zombie im Zweifel nicht mal zu Fall.
Beim Erledigen angeschlagener Gegner zeigt euch Resident Evil 6 oft eine kurze Finishing-Move-Sequenz, in der euer Charakter den Gegner mit dem Kopf auf eine Kante schlägt, mit der Axt erledigt oder den Kopf einfach zertritt. Diese Aktionen sehen unheimlich cool aus, leider hat die Kamera aber besonders bei diesen Passagen oder im direkten Anschluss ein paar Probleme wie mit Objekten, die im sichtbaren Bereich stehen und von der Kamera offenbar umgangen werden sollen, was aber nicht immer optimal klappt. So wird das Geschehen wie auch in engen Gängen teilweise wenig hilfreich eingefangen.
Diese Probleme gibt es bei den Quicktime-Events (QTE) nicht. Quicktime-Events sind für die Resident Evil-Serie nichts Neues mehr. In Resident Evil 6 kommen diese ebenfalls wieder reichhaltig vor und ihr müsst die richtige Taste im richtigen Moment treffen oder die Analog-Sticks schnell genug drehen. Nicht nur während des Spielens könnt ihr mittels Quicktime-Events angreifende Gegner, die sich bereits in euch verbissen haben oder euch auf den Leib gerückt sind, abschütteln und mit dem richtigen Timing im Anschluss direkt erledigen, auch in den Zwischensequenzen setzt Capcom heftig auf die QTEs. Fast wird dem Spieler hier schon zu viel Handlungsspielraum aus der Hand genommen, da man während der QTEs abgesehen vom Treffen der richtigen Buttons zur rechten Zeit keine Kontrolle über seinen Charakter hat.
Aus dem Blick, aber nicht aus dem Sinn
Die Kamera funktioniert zwar nicht immer ganz optimal, reibungslos funktioniert jedoch das Cover-System, mit dem ihr hinter Regalen, Mauern und anderen Objekten in Deckung gehen könnt. Dieses System kann in manchen Situationen eure Rettung bedeuten, als Spieler setzt man die Funktion aber öfter in den Action-orientierteren Kampagnen von Chris und Jake ein und seltener in der Kampagne von Leon, die deutlicher in Richtung Survival-Horror geht. Capcom erschafft so aber eine Steuerung, die alle Zutaten und die hohe Flexibilität moderner 3rd-Person-Shooter bietet. Trotz mancher Kamera-Macken, ist das neue Kontrollsystem von Resident Evil 6 ein deutlicher Schritt nach vorne.
Da man wieder die ganze Zeit mit einem Partner unterwegs ist, wird dieser entweder von der nicht immer auf der Höhe agierenden K.I. kontrolliert oder ein menschlicher Mitspieler übernimmt diesen Part im Splitscreen-Modus oder online und man kämpft sich kooperativ durch die Story. Solltet ihr die Deckung nämlich mal nicht rechtzeitig erreichen oder ein Zombie beißt sich an euch fest, kann der Partner Unterstützung leisten und zur Rettung eilen. Gelingt dies nicht rechtzeitig, geht es zurück zum letzten Checkpoint, die fair gesetzt werden.
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