The Walking Dead
The Walking Dead: Episode 3
Telltale Games zeigt mit Episode 3, wie mitreißendes Story-Telling geht!
11.09.12 um 15:22 von Thomas
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Das Zombie-Adventure The Walking Dead geht nun schon in die dritte Runde der fünf Episoden langen Staffel und somit in die Halbzeit. Ob den Machern bei dem bislang ausgezeichneten Spielerlebnis dabei nun langsam die Ideen fehlen oder ob Telltale Games die hohe Qualität der bislang veröffentlichten Episoden halten kann, erfahrt ihr selbstverständlich in unserem Test.

Mitreißendes Story-Telling
The Walking Dead: Episode 3 trägt den Untertitel "Long Road Ahead" und beginnt nach einer schwierigen Entscheidung über Leben und Tod abermals dort, wo sich die Truppe rund um den Hauptprotagonisten Lee Everett seit dem Ende der ersten Episode die meiste Zeit verschanzt hat: In einem Motel, das als bislang sichere Bastion gegen die ruhelos umherstreunenden Zombie-Horden galt. So weit - so gut, aber droht der dritten Episode nun langsam die Luft auszugehen, weil die immer gleichen Inhalte lediglich jedes Mal neu erzählt werden?
Keineswegs! Episode 3 schafft es erfreulicherweise, das hohe Niveau der Vorgänger zu halten und eine Geschichte weiter zu spinnen, der so schnell nicht die Ideen auszugehen scheinen und die die Spannung wunderbar aufrecht erhält, da sich erneut die diversen Entscheidungen von euch in den vorangegangenen Episoden weiter durch das Spiel ziehen und sich auch deutlich bemerkbar machen. Schaut man jemand anderes beim Spielen zu, unterscheidet sich sein Spielerlebnis spürbar von dem eigenen und es fallen Sachverhalte und Dialoge auf, die ganz anders sind als bei einem selbst. Das ist natürlich wichtig, denn wie auch in der TV-Serie zum Comic-Original ist nicht die bestehende Zombie-Apokalypse der zentrale Anker-Punkt der Geschichte, sondern das Miteinander und soziale Gefüge der Charaktere und wie sich dieses unter den gegebenen Umständen entwickelt.
In diesem Fall geht es um die Gruppendynamik innerhalb des um das Überleben kämpfenden Rudels um Lee und seinem Schützling Clementine, aber auch um die Verbindungen zu anderen Charakteren, welche ihr mit euren Entscheidungen und Aussagen in den Dialogen natürlich wieder maßgeblich beeinflusst. Einige Fronten und Beziehungen verhärten sich eben genau aufgrund der Entscheidungen, die zuvor in den vorherigen Episoden gefällt wurden, andere Beziehungen weichen hingegen auf und werden gestärkt.

Niemand ist mehr sicher!
Natürlich soll an dieser Stelle nichts über die Geschichte und deren Verlauf verraten werden, dennoch sei so viel gesagt, dass die Geschehnisse eine derartig heftige Wendung nehmen, dass die dritte Episode zu dem bislang mit Abstand bittersten Teil der Staffel wird. Dafür sorgt vor allem der Umstand, dass das Prinzip "Rette Person A und opfere Person B " aufgeweicht wird, wodurch man dieses Mal des Öfteren vor einem wahren Scherbenhaufen steht und man sich als Spieler emotional sehr ergriffen vorfindet. In der dritten Episode scheint einfach alles schief zu gehen, tragische Ereignisse nehmen ihren Lauf und Lee wird zu sehr schweren Entscheidungen gezwungen, die niemanden kalt lassen. Telltale Games schafft es durch sein ergreifendes und glaubhaft vermitteltes Story-Telling, die Gefühle des Spielers anzusprechen.
Lee ist in dieser Episode klar Opfer der Umstände und oft das Zünglein an der Waage, um die Situation und damit seine Mitmenschen zu retten, doch begreift auch er irgendwann, dass all sein Einsatz vergebens ist und der Ausgang sich nicht so steuern lässt, wie er es gerne hätte. Man wird sich als Spieler vor dem Bildschirm somit ebenfalls sehr deutlich der derzeitigen Lage bewusst und begreift mehr und mehr die Aussichtslosigkeit der Situation, die euch je nach den getroffenen Entscheidungen zu einer heftigen und schockierenden Tat drängen kann.
Die Halbzeit von Telltales Zombie-Adventure ist somit die emotional intensivste und Story-technisch ergreifendste Episode! Das macht wieder mal Freude auf mehr! Viel mehr! Wie in den Episoden zuvor fehlt aber leider die spielerische Herausforderung, da die Rätsel weiterhin sehr einfach gestrickt sind, doch das scheint sich auch in kommenden Episoden nicht mehr zu ändern und Teil des Konzeptes zu sein, mit dem Telltale The Walking Dead für ein großes und breites Publikum attraktiv macht. Trotzdem spielt sich nicht nur Episode 3, sondern das gesamte The Walking Dead-Spiel, in einem angenehmen Fluss, macht überaus viel Spaß und gibt sich außerordentlich unterhaltsam.

Die Technik
Optisch hat sich natürlich nichts am stimmigen Comic-Stil verändert und auch die technischen Mängel, die wir bereits in den vorangegangenen Episoden angesprochen haben, sind leider noch vorhanden. Episode 3 hängt sich beispielsweise auch mal gerne auf oder Charaktermodelle sind kurzzeitig nicht sichtbar. Wer möchte, kann sich unsere etwas detaillierte Technik-Kritik im Test zu Episode 1 von The Walking Dead durchlesen.
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 Facts
Name: The Walking Dead: Episode 3
Aktuell betrachtet:
Von uns getestet für:
Hersteller: Telltale Games
Genre: Adventure
Spieler: 1
HDTV bis zu: 1080p
PS Network: Content-Download
Altersfreigabe: Keine Freigabe gemäß §14 JuSchG
Sprache/Texte: Englisch
Geeignet für: Zombie-Fans, Liebhaber der Comic- oder TV-Serie.
Release:29.06.12
 Pro + Cons
 PRO:
+ Herausragendes Story-Telling
+ Emotionale Inszenierung
+ Dilemma-Situationen
+ Entscheidungen haben merkliche Konsequenzen
+ Gute Mimik und Gestik
+ Spannende Quicktime-Events
 CONTRA:
- Grafische Schwächen und Detailarmut
- Keine Herausforderung
- Cursor-Führung etwas ungenau
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