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Wie spielt sich das Lombax/Robo-Duo in der Neuauflage?
Die Ratchet & Clank-Spiele sind übliche Jump & Runs aus der 3rd-Person-Perspektive. Mit dem Blickfeld einer hinter der Hauptfigur schwebenden Kamera bewegen wir den Hauptcharakter Ratchet mit dem kleinen Roboter Clank auf dem Rücken durch die kunterbunten Areale. Die Kamera ist über den rechten Analogstick schwenkbar, was die Steuerung je nach Enge des Raumes schon damals auf der PS2 etwas verkomplizierte. Zum Glück gibt es aber die Möglichkeit, die horizontalen und vertikalen Schwenkbewegungen zu invertieren, so dass jedem Spieler eine angenehme Steuerung ermöglicht wird, denn manuell muss man bei der Perspektive des Öfteren nachbessern.
Beide Charaktere werden, je nachdem wen wir gerade Passagen-abhängig spielen, mit dem linken Analogstick bewegt. Über die Dreieck-Taste wird das Arsenal der zur Verfügung stehenden Gadgets und Waffen eingeblendet. Diese Schnellauswahl muss leider in den ersten Teilen noch über ein Menü aufgefüllt werden, was bei einem wachsenden Waffenarsenal durchaus nervig werden kann. Einmal ausgewählt, werden die Waffen bzw. Gadgets mit der Kreis-Taste bedient. Auf der X-Taste liegen die Sprünge und Gleit-Aktionen, während der Universal-Schraubenschlüssel vom kleinen Lombax mit der Quadrat-Taste geschwungen und durch die Gegend geworfen wird.
Das Ratchet & Clank-Universum zeichnet sich vor allem durch zwei Merkmale aus, die von vielen anderen Titeln abweichen: Zunächst sind damit die charmanten Charaktere gemeint, denn selbst der schlimmste Bösewicht wirkt wie ein schusseliger Klempner, der nicht weiß, wo seine rechte und linke Seite ist. Kinderleicht gestrickte und unglaublich durchschaubare Pläne zur Eroberung oder Zerstörung der Galaxie werden mit simplem Humor, tollen Sprüchen und nahezu werbegleichen Einblendungen auf eine absolut unterhaltsame Art und Weise transportiert, die jedes Niveau oberhalb der Gürtellinie bedient und für ordentlich Spaß sorgt. Die überzeichnete und lustige Darstellung der Charaktere und die verspielte Darstellung der Umgebung sind absolut bezeichnend und einzigartig für Ratchet & Clank von Insomniac Games.
Der zweite charakteristische Punkt ist die Vielzahl der verschiedenen Waffen und Gadgets, mit denen Ratchet & Clank durch die Welt laufen. Diese werden gesammelt und verbessert und können nach und nach den Zugang zu verschiedenen Teilen der großräumig angelegten Levels und Areale freigeben. Zwischen den verschiedenen Spiel-Territorien und Planten wechselt man jeweils mittels der verschiedenen Raumschiffe und Vehikel, die Ratchet durch die Geschichte der Galaxie schiffen.
Der Aufbau der Planeten-Levels ist dabei eine Mischung aus linearem und Open-World-Gameplay. Vom Landeplatz aus ist es meist möglich, sich in diverse Richtungen zu bewegen und dann wiederum relativ lineare Abschnitte nach neuen Storylines, Charakteren und Sammelobjekten zu durchsuchen. Dort sammelt ihr auch Bolts, die Hauptwährung des Spiels. Diese Schrauben und Muttern liegen zum Teil herum, werden allerdings auch von besiegten Gegnern fallengelassen. Auch das Zerschlagen von umherstehenden Kisten und Umgebungsobjekten bringt zusätzliche Bolts - und davon benötigt ihr eine Menge, wenn ihr alle erdenklichen Waffen vom Gadgetron-Händler erwerben wollt.
Die alte Leier
Die Spiele wirken optisch auch nach ihrer HD-Auffrischung etwas angestaubt, wurden aber glücklicherweise nicht durch den übertriebenen Einsatz von Weichzeichner- oder ähnlichen Effekten von ihrem ursprünglichen Charme befreit. Insgesamt kommt ein leicht nostalgisches Gefühl auf, wenn man die Titel spielt, jedoch ohne dem Ganzen dabei eine schlechte Optik bescheinigen zu müssen. Ratchet & Clank lassen sich in HD durchaus vorzeigen.
Die Zwischensequenzen hingegen wurden nicht oder nur schlampig überarbeitet. Nach wie vor werden diese im 4:3-Format präsentiert und so stehen auf beiden Seiten dicke schwarze Balken im Weg. Darüber hinaus sehen die Sequenzen pixelig aus und wirken auf großen Flachbildschirmen so leider fehl am Platz. Jegliche Lust zur Überarbeitung scheint die Entwickler mit der Zeit verlassen zu haben, denn was im ersten und zweiten Teil noch recht akzeptabel aussieht, wird im dritten Remake eher eine matschige Zumutung.
Der Sound ist da wieder ein krasses Gegenteil. Hier habe ich bei den ersten Spielstunden schon genau hinhören müssen, um dem mittlerweile 10 Jahre alten Spiel sein Alter eventuell anzuhören und nicht ganz saubere Sounds zu finden - ohne bemerkenswerten Erfolg. Manchmal kommt es leider zu kleinen Pausen, wenn die Hintergrundmusik durchgelaufen ist und neu anläuft. Dieser Kritikpunkt ist durchaus zu verkraften, denn die Titel leisten sich ansonsten keine größeren Sound-Aussetzer. Dafür gibt es den einen oder anderen technischen Mangel: Im ersten Teil gibt es stellenweise asynchrone Bild/Ton-Abschnitte, im zweiten Teil leider viele Slowdowns beim Spielen mit dem Riesen-Clank und im dritten Teil hat sich das Spiel mehrfach aufgehängt, wenn wir das erste Qwark-Spiel starten wollten.
Löblich ist allerdings die Tatsache, dass sogar der Multiplayer-Part von Ratchet & Clank 3: Up Your Arsenal den Sprung in die Gegenwart geschafft hat. Hier bietet das Spiel drei Modi: Deathmatch, Capture the Flag und Siege. Bei Letzterem geht es darum, in die Basis des Gegners zu stürmen und den darin verborgenen Energiekern zu zerstören. Unterstützt werden bis zu acht Spieler und die aus dem Singleplayer-Modus bekannten Waffen sind natürlich auch an Bord.
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