Anzahl der Bewertungen: 0
Mit der Hardwarepower der PS2 wollten die Entwickler von EA L.A. den neuen Shooterkönig für die PS2 schaffen. Ob das in Zeiten von Red Faction, Beben 3 oder UT geklappt hat, erfahren wir später.
Gespielt wird der 2. Weltkrieg. Ihr steuert Jimmy Patterson, der am 5. Juni 1944, ein Tag vor der Landung der Allliierten in der Normandie, trotz schlechten Wetters und heftigen Feindbeschusses, ein Fallschirmjäger - Regiment der US - Army zum Absprungpunkt ins französische Hinterland brachte. Auf dem Rückweg wurde seine C - 47 von deutschen Abfangjägern abgeschossen. Doch Patterson überlebte und schoss sich mit wenig Bewaffnung durch die Normandie.Ihr übernehmt die Kontrolle des Helden. Allerdings seid ihr nicht als Pilot tätig, sondern als Kämpfer an der Front. So müsst ihr an der Landung an der Normandie teilnehmen, oder ein U - Boot der Deutschen sabotieren, um die Deutschen endlich zu stoppen.
Wie bei Ego - Shootern üblich, seht ihr das ganze Geschehen aus Sicht des Protagonisten. Gesteuert wird mit den beiden Analog - Sticks, geschossen mit R1, gesprungen mit der Dreieckstaste. Die Viereckstaste bzw. Kreistaste dienen zum Waffen wechseln. Die X Taste ist die Interaktionstaste. Mit ihr könnt ihr Türen öffnen und Gegenstände aufnehmen. MoH Frontline bietet 19 Missionen. Am Anfang bestreitet ihr die Landung an der Normandie. Dort müsst ihr euren Kollegen den Weg Freiballern. Dabei steht ihr unter heftigem Beschuss zweier Strandbunker. Später müsst ihr noch ein deutsches U-Boot sabotieren und andere Missionen erledigen. Wie von der Serie schon bekannt, sind die K.I. auf höchstem Niveau. Werft ihr Granaten, weichen die Soldaten aus oder werfen die Granaten zurück. Wenn diese Schäferhunde haben, halten die Hunde die Stielgranaten für ein Stöckchen und bringen es dem Herrchen. Auch Alarm lösen eure Gegner selbstständig aus, um Unterstützung zu bekommen. Dadurch wird das Spiel erst richtig komplex. Man stellt sich einen Weltkrieg ja auch nicht gerade einfach vor. Aber mit eurer Bewaffnung muss das schon klappen. Darunter finden sich nämlich einige Waffen aus dem zweiten Weltkrieg. Auch Stielgranaten und Bazooka zählen z eurer Ausrüstung. Nach jeder erfolgreichen Mission darf gespeichert werden. Das stellt aber zugleich auch einen erheblichen Nachteil des Spiels dar. Denn es kann schon mal vorkommen, dass ihr kurz vor Ende einer Mission das zeitliche gesegnet habt. Dadurch kann der Frust doch sehr groß werden. Das hätten die Entwickler sich sparen können. Dennoch überzeugt das Spiel durch eine dichte Kriegsatmosphäre. Die einzelnen Missionen werden durch Videos aus dem Krieg weitergeführt.
Auch grafisch weiß Medal of Honor zu überzeugen. Tolle Charaktermodelle gepaart mit super Innen- und Außenarealen. Mal müsst ihr über den Strand rennen, mal durch zerbombte Städte laufen, um die Deutschen zu stoppen. All diese Orte warten mit abwechslungsreichen Texturen auf euch. Aber auch die Physikengine kann überzeugen. Ähnlich wie in Metal Gear Solid 2 könnt ihr so gut wie alles zerschießen, was dann auch noch realistisch aussieht. Flaschen zerspringen und Fenster zerborsten wie im richtigen Leben. Schießt ihr in ein Rohr kommt prompt heißer Wasserdampf heraus. Auch die Explosionseffekte sind atemberaubend. Nebel entsteht ganz realistisch, wenn Bomben einschlagen oder Granaten explodieren. Eigentlich erstaunlich, was die Entwickler in den Speicher der PS2 gebracht haben. Einige beschwerten sich ja über einen zu geringen Speicher, wovon aber hier keine Rede seien kann. Allein die Einschusslöcher die in einem Level zurückbleiben sind unzählbar. Das können schon mehrere Hundert sein, die die ganze Zeit über an derselben Stelle bleiben. Lauft ihr nach ein paar Minuten in einer Mission wieder zurück, findet ihr immer noch die Einschusslöcher eurer Schlachten zu Beginn. Die Weitsicht ist zwar nicht so beeindruckend, man kann aber damit leben. Diese fällt einem während der hitzigen sowieso nicht auf. Auch die PAL Anpassung ist super gelungen und deshalb sind nur minimale PAL – Balken auszumachen. Leider bringt diese Grafikpracht aber auch ihre Nachteile mit sich. Die Grafikengine läuft nur mit 30 Frames. Einige bemängeln starke Ruckler, die ich allerdings nicht ausmachen konnte. Zwar kamen vereinzelt ganz kleine Ruckler vor, aber nicht in dem Ausmaße, die einige kritisierten. Auch wenn einige Ruckler auftreten, wird der Spielspass dadurch nie beeinträchtigt. Die tolle Grafik und die super Atmosphäre können ohne Zweifel überzeugen. Aber passt auch der Sound...?
Der Sound gehört zum Besten, das man zurzeit auf der PS2 hören kann. Der Stereosound ist ja schon genial, aber wenn ihr erst mal eure Dolly Surround Anlage anschmeißt, glaubt ihr in Mitten des Schlachtfeldes zu stehen. Aber die Jungs von EA haben sich ordentlich Mühe gegeben. Alle Waffen wurden nachgebaut und extra abgefeuert, um die Waffengeräusche noch mal aufzunehmen.
Vor allem in der Normandiemission explodieren eure Boxen nahezu. Aber auch die deutsche Sprachausgabe kann man als gelungen bezeichnen. Mir wäre es zwar lieber gewesen, dass die Amerikaner auch englisch sprechen, aber die deutschen Stimmen sind auch annehmbar. In der US – Version sprechen sogar die deutschen Soldaten deutsch. Alles in Allem ist Medal of Honor soundtechnisch mehr als nur gelungen und bietet dem Spieler erstklassigen Sound aus dem zweiten Weltkrieg.
Wer auf Ego – Shooter steht kann getrost zu MoH Frontline greifen. Hier wird Action vom Feinsten geboten. Die Grafik ist super und auch der Sound weiß zu begeistern. Wer sich sorgen um eine geschnittene Version macht, den kann ich beruhigen. Lediglich die Hakenkreuze wurden entfernt. Auch Blut gibt es nicht, die gibt es aber in keiner Version, auch in der US Version nicht. Meiner Meinung nach ist MoH derzeit die Ego – Shooter Referenz. Atmosphärisch, grafisch und soundtechnisch im Moment unschlagbar.
Du musst in My GP eingeloggt sein, um Comments eintragen zu können.