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Simulation, Action-Racer oder doch irgendwo dazwischen?
Hot Pursuit war vor einigen Monaten ein erstklassiger Action-Racer. Einmal angebremst stand der Wagen schräg und driftete perfekt um die Kurve. Shift 2 Uleashed hat durchaus den Anspruch, sich als Rennsimulation zu beweisen und macht einen sehr guten Job dabei.
Die Steuerung reicht nicht an den Realismusgrad von GT5 heran, die Autos geraten nach wie vor ein wenig zu schnell in Schräglage, doch trotz dieser Tendenzen ist das punktgenaue Bremsen und die richtige Dosierung der Lenkbewegungen immens wichtig für den Sieg und macht den fahrerischen Anspruch deutlich. Electronic Arts hat es geschafft, eine hervorragende Mischung aus Simulation und Fahrspaß zu finden.
Besonders hervorzuheben ist, dass gänzlich auf den sogenannten Gummiband-Effekt verzichtet wurde. Einmal weit abgeschlagen vom Feld gibt es - wie in der Realität - keine wirkliche Möglichkeit mehr, den Anschluss zu finden. So ist nicht jeder Sieg vorprogrammiert und man kann tatsächlich von einem anspruchsvollen Fahrerlebnis sprechen. Auch die Nutzung unfairer Fahrmanöver wird nicht belohnt. Ist man zu lange auf Abwegen oder kürzt unfair ab, wird die Zeit nicht gewertet und auch nicht im Autolog als Challenge veröffentlicht.
Und wie sieht es jetzt aus?
Genug Worte über Fahrspaß und Steuerung verloren: Wie sieht das Spiel denn nun aus? Auch an dieser Stelle kann EA punkten, um das Ganze mal mit wenigen Worten zusammenzufassen. Die Grafik wirkt Need for Speed-typisch nicht so steril angehaucht wie bei GT5 und bringt wahres Rennfahrerfeeling mit sich. Die Geschwindigkeit wird durch einen nicht übertriebenen Tunneleffekt sehr gut eingefangen und auf der Strecke klatschen regelmäßig Ölflecken und Gummiteile gegen die Kamera und verunstalten zeitweise die Sicht. Diese Effekte sind wirklich nicht zu verachten.
Neben den Geschwindigkeitseffekten hat EA mit den Slightly Mad Studios ein zum Teil leicht ungenaues, aber recht ansehnliches Schadensmodell integriert. Die Auswirkungen der Schäden auf das Fahrverhalten sind leider zu gering und kaum spürbar, nichtsdestotrotz führen Kollisionen mit anderen Fahrzeugen oder den Banden zu regelrechtem Durchschütteln des Bildschirm und die Farben verschwimmen je nach Heftigkeit des Einschlags kurzzeitig zu einem schwarz/weißen-Gemisch.
Aufgewirbelter Staub und ähnliche Effekte kaschieren die nicht 100 Prozent saubere Grafik, die zum Teil etwas kantiger als GT5 wirkt. Die Qualität kann jedoch überzeugen und begeistern, mag aber gleichzeitig keinen neuen Meilenstein setzen.
Bis zu 12 Spieler online
Während man offline nur gegen die recht aggressiv fahrenden und sturen K.I.-Piloten antreten darf, geht es im Online-Multiplayer gegen bis zu 11 Mitspieler zur Sache. Neben den Online-Spielen bietet EA im PlayStation Store und auf dem Xbox Live Marktplatz eine Auswahl von Downloadable Content an, der das Spiel um Freischaltungen und zusätzliche Fahrzeuge ergänzt. Der Spaß im Online-Spiel hielt sich (für mich, der durchaus gerne auch Arcade-Racer spielt) leider eher in Grenzen, aber das mag auch an einer Spur zu wenig Training liegen, wobei Kollisionen und kurze Berührungen mit Gegnern zu schnell zu Drehern ins Kiesbett führen.
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