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Auf geht es nach Seacrest County
Grafisch ist dieses Spiel ein absoluter Leckerbissen. Criterion Games präsentiert uns mit konstanten 60 FPS bei wundervollen Effekten wie einsetzender Regen eine super Kulisse. Die Fahrzeuge glänzen zwar oft übertrieben, aber schon nach den ersten Kilometern im Street-Racing-Alltag sehen wir durch Schadensmodell, was in der Engine steckt.
Tag- und Nachtwechsel in Echtzeit und der angesprochene Wetterwechsel sorgen für ein authentisches Spielgefühl, bei dem die Umwelt durchaus in unser Fahrverhalten eingreift. Ein sehr anschauliches Beispiel sehen wir bei den Rennen durch die verschneiten Berge, bei denen wir durch Schneeverwehung kurzzeitig wie durch eine Wolke fahren und abgelenkt durch diesen grandiosen Effekt auch schnell mal die nächste Kurve verpassen. Also richtet eure Augen auf das Navi!
Ein kleines Manko liegt leider im Fernblick. Oft erkennen wir bei hohen Geschwindigkeiten aufgrund der Vielzahl an Informationen im HUD nicht, ob vor uns ein Fahrzeug auf unserer Spur steht, wo die Lücke in der Straßensperre zu finden ist oder gar, ob unser eigener Helikopter gerade ein Nagelband vor uns abwirft. Einen direkten Verbesserungsvorschlag kann ich hier nicht ausmachen, aber wer es dennoch auf die Gold-Trophäen abgesehen hat, sollte immer mit allem rechnen, was den Sieg gefährden könnte.
Leider fehlen auch sämtliche Tuning-Möglichkeiten. Keine Body-Kits, keine dicken Spoiler – nichts davon ist zu finden. Wer also nach optischem Tuning giert, wird wohl auf eine Fortsetzung der Need for Speed Underground-Serie warten müssen. Schnell genug sind die Fahrzeuge in Hot Pursuit aber auf alle Fälle!
Ein nettes, aber von den Meisten wohl kaum genutztes, Feature liegt in den Dreamshots. Während des Rennens können wir jederzeit durch Drücken auf den Analog-Stick Screenshots aufnehmen. Durch Pausieren des Rennens können wir so Fotos schießen, die in 1080p gerendert und abgespeichert werden. Leider werden diese Fotos nicht im passenden Verzeichnis der Konsole abgelegt und sind somit nur im Spiel verfügbar, können aber über Autolog geteilt werden. Die Dreamshot Gallery, in der wir selbst erstellte Fotos aus unseren Rennen zur Schau stellen können und Kommentare im Twitter-Stil abgeben dürfen, rundet hingegen das Online-Erlebnis in Need for Speed: Hot Pursuit umfassend ab.
Mein Auto fährt nie so?!
Need for Speed: Hot Pursuit zeichnet sich durch eine präzise Steuerung aus, an die man sich zu Beginn jedoch kurz gewöhnen muss. Man mag diese Steuerung anfänglich aber auch durchaus als "schwammig" bezeichnen, so ist es nämlich grundsätzlich nicht notwendig vom Vollgas zu gehen, denn auch engste Kurven werden durch kurzes Antippen der Bremse oder Lupfen des Gaspedals und entschlossenes Einlenken mit einem sicheren Drift genommen. Das sieht nicht nur cool aus, sondern ist überraschenderweise auch durch nur wenige Lenkeingriffe zu kontrollieren.
Lassen wir den Realismus vor der Tür und nehmen ein großes "Don't try this in real life" mit ins Programm, dann kann man die Steuerung durchaus als gelungen bezeichnen. Ein Vergleich mit Gran Tursimo 5 wäre hier völlig unangebracht, da beide Spiele ganz andere Ziele und Ansprüche an sich stellen. Auch der Einsatz der Gadgets über das digitale Steuerkreuz ist ohne Blick von der Straße gut und übersichtlich zu vollziehen. Ein Dauerfeuer mit den verschiedenen Items ist hingegen nicht möglich, denn die Waffen werden vor dem Einsatz automatisch aufgeladen und brauchen ihre Zeit, um zu regenerieren.
Bei großen Geschwindigkeiten ist das Ausweichen bei Fahrzeugen auf der eigenen Spur oder aus dem Gegenverkehr verhältnismäßig schwierig. Auch Nagelbänder von Gegnern oder Helikoptern kann man oft nicht gezielt ausweichen und so bedürfen diese Fähigkeiten einer Menge Gewohnheit und Übung. Die Steuerung des Spiels ist jedoch schnell erlernbar, dafür auch alles andere als realistisch, sondern Spaß fördernd. Criterion Games verdient sich auch hier durchaus einen Pluspunkt.
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