Batman: Arkham Asylum
Batman: Arkham Asylum
Willkommen im Irrenhaus! Endlich ein gelungenes Batman-Spiel? Oder doch nicht?
14.09.09 um 20:23 von Stefan
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Superhelden haben es schon nicht einfach. Den ganzen Tag muss man Bösewichte jagen, doch auf der anderen Seite wartet auch fast immer eine hübsche Frau auf den Helden, daher würden wir es alle wahrscheinlich genauso in Kauf nehmen. Doch Batman unterscheidet sich bereits in einem ganz anderen Bereich von anderen Superhelden: Seine Fähigkeiten sind nicht übernatürlich, denn er kämpft mit hochmoderner Technologie statt Superkräften. Was allerdings das Thema Videospiele angeht, kann man kaum einen Superhelden dieser Erde wirklich beneiden.
Echte Perlen der Superhelden-Videospielgeschichte muss man mit der Lupe suchen und besonders Batman hat es nicht unbedingt am besten erwischt. Spider-Man kann wenigstens noch einigermaßen stolz auf Spider-Man 2 zurückblicken, doch der dunkle Ritter Batman steht mit leeren Händen da. Auf der Kino-Leinwand feierte Batman im letzten Jahr mit The Dark Knight einen weltweiten Großerfolg und beinahe wäre auch ein Spiel von EA dazu erschienen, welches aus Qualitätsgründen aber eingestellt wurde. Wenigstens ersparte man uns so einen weiteren Videospiel-Flop.
Mit Batman: Arkham Asylum nimmt sich mit Rocksteady und Eidos nun aber nicht nur ein anderes Studio der Lizenz an, der Titel basiert auch nicht auf dem Kino-Blockbuster aus dem vergangenen Jahr. Brandheiße Frage also: Macht Batman: Arkham Asylum Spaß oder findet man mal wieder einen Einheitsbrei, bei dem versucht wurde, von allem etwas zu integrieren?

Der Joker treibt sein irrwitziges Spiel
Batman: Arkham erzählt im Grunde eine ganz eigenständige Geschichte, die vom fünffachen Emmy-Gewinner und Batman-Autor Paul Dini stammt, der beispielsweise auch an der ersten Lost-Staffel mitgewirkt hat. Dennoch weißt die Geschichte Parallelen zum erstmals 1989 veröffentlichten, gleichnamigen Comic Batman: Arkham Asylum auf.
Das Spiel beginnt damit, dass Batman den Joker festnehmen kann und nach Arkham Asylum bringt, der Irrenanstalt von Gotham City, gelegen auf einer Insel. An diesen Ort bringt Batman alle Gauner und Ganoven, die er überwältigen konnte. Kein Wunder also, dass Arkham so düster ist… Allerdings hat es der Joker unserem dunklen Ritter dieses Mal extrem einfach gemacht und Batman ist sich im Klaren darüber, dass eine fast kampflose Aufgabe des Jokers verdächtig ist und nichts Gutes bedeuten kann. In Form eines stimmungsvollen, teils spielbaren Intros eskortiert Batman den Joker daher ein Stück auf dem Weg in dessen Zelle und als Batman dann kurz vor Jokers Zelle zurückbleibt und den Wachen das Vertrauen schenkt, kann sich der Joker befreien und Arkham unter seine Kontrolle bringen, samt aller bekloppten Insassen. Der Joker hat irgendetwas Krankes vor und Batman muss den irren Plan natürlich verhindern, so dass er sich immer tiefer in die Irrenanstalt und die weiteren Sektionen auf der Insel wagt.

Der dunkle Ritter
Wichtiges Element des Spiels ist das Agieren aus dem Hinterhalt, denn Batman bewegt sich mit seiner Hi-Tec meist im Schatten, da er weder unverwundbar noch blitzschnell ist und sich so einfach auch nicht unsichtbar machen kann. Oft ist es daher klüger, wenn man taktisch vorgeht und die Umgebung zunächst beobachtet. Ihr müsst keinesfalls nur schleichen, gegen fünf, sechs, sieben oder auch zehn Standard-Gegner kommt man dank des einfachen FreeFlow-Kampfsystems locker mit den Fäusten an und man kann sich bedenkenlos aus dem Versteck wagen.
Das Kampfsystem ist wunderbar einfach und besteht im Grunde nur aus Schlagen, Kontern und einer kurzen Betäubung mit dem Cape. Mittels späterem Upgrade kann man zudem noch Griffe oder Attacken erlernen, die auch aus einer hängenden Position ausgeführt werden können. Ungeübten Spielern wird das FreeFlow-Kampfsystem den Einstieg ins Spiel deutlich erleichtern, denn Schläge, Konter und Betäubungen können ohne Weiteres zu mächtigen Combos kombiniert werden, bei denen das Spiel dann an bestimmten Stellen automatisch in die Zeitlupe schaltet. So werden besonders eindrucksvolle K.O.s toll in Szene gesetzt, die Kämpfe machen Spaß und werden zum Erlebnis, das einen schnell fesselt.
Doch leider bleibt das Kampfsystem größtenteils auf diesem einfachen Niveau und wird im späteren Spielverlauf nicht wirklich komplexer, wenngleich die Schlägereien immer spektakulär aussehen. Der Lerneffekt erreicht schon ziemlich schnell nach Beginn des Spiels seinen Höhepunkt und man fühlt sich bei Schlägereien kaum gefordert, woran auch die verfügbaren Upgrades nicht wirklich viel ändern. Auch beim Anschleichen von hinten muss man sich kaum Mühe geben, da das einfache Laufen in der Hocke von den Gegnern nie wahrgenommen wird. Der Schwierigkeitsgrad ist einfach zu niedrig angesetzt.

Der Schatten ist dem dunklen Ritter zwar eine Hilfe, doch wenn man nicht gerade in den unzähligen Lüftungsschächten herumschleicht, rennt man gerne auch mal für jeden sichtbar durch die vielen engen Gänge der Anstalt oder durch die weitläufigen Areale auf der Insel und versteckt sich erst dann, wenn einem die bewaffneten Anhänger des Jokers gegenüberstehen. Mit denen sollte man sich nämlich nicht direkt anlegen, da Batman eine Bleiallergie hat nicht unbedingt viele Treffer einstecken kann. Zudem sind die Schergen des Jokers nicht gerade Idioten. Schaltet man die Gegner nicht vollständig aus, schreien diese lautstark um Hilfe, die anschließend auch vorbeischaut und die Umgebung sehr genau prüft.
Abtauchen ist also gar nicht so schlecht. So könnt ihr aus dem Hinterhalt angreifen, euch von hinten anschleichen, die Gegner dann leise ausschalten oder euch durch Lüftungsschächte bewegen. Eine große Hilfe sind aber definitiv auch Batmans Gadgets, zum Beispiel in Form des Greifhakens. Mit einem einfachen Druck auf die rechte Schultertaste befördert sich Batman mit Leichtigkeit auf Wachtürme, Dächer, Rohre, Deckenskulpturen oder sonstige Plattformen, die mit einem einfachen Sprung nicht erreichbar wären. Von dort aus kann man Gegner dann kopfüber schnappen und mit einem Seil am Fuß aufhängen. Von höheren Positionen aus könnt ihr mit Batman dank seiner entfaltbaren Flügelkonstruktion nicht nur gleiten, sondern auch einen Gleitangriff ausführen, was euch die Einblendung eines Batman-Symbols über dem anvisierten Gegner (das Anschauen reicht bereits aus) und des entsprechenden Button-Symbols signalisiert. Batman gleitet dann heran und tritt den jeweiligen Gegner mit einem kräftigen Wumms um.

Zum Glück gibt es Wayne-Tech
Auch die Batklaue, Batarangs, der Sonar-Resonator oder explosives Gel unterstützen Batman in seinem Kampf gegen den Joker. Diese Gadgets können über das Wayne-Tech-Menü aufgerüstet werden, was allerdings eine gewisse Anzahl von Punkten kostet, die ihr durch den Kampf erlangt oder auch durch das Lösen diverser Riddler-Herausforderungen, die überall im Spiel auf euch warten. Diese 240 Riddler-Herausforderungen solltet ihr tunlichst lösen, denn es lohnt sich auf jeden Fall. Damit werden neue Level im Herausforderungsmodus freigeschaltet und ihr erhaltet umfangreiche Hintergrundinfos zu den Charakteren und Biografien. Ihr müsst Objekte einsammeln oder bestimmte Motive scannen und erhaltet dafür ebenfalls Punkte zum Einkaufen und upgraden. Beim Finden dieser meist leider zu leichten Herausforderungen kann euch ebenfalls ein nettes Gadget-Spielzeug von Batman helfen.
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 Facts
Name: Batman: Arkham Asylum
Aktuell betrachtet:
Von uns getestet für:
Hersteller: Rocksteady Studio/Eidos
Genre: Action-Adventure
Spieler: 1
HDTV bis zu: 1080p
Xbox Live: Ranglisten/Content Download
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren
Sprache/Texte: Deutsch
Geeignet für: Fans von Batman, Comics, Action.
Release:28.08.09
 Pro + Cons
 PRO:
+ Batman-Flair erstklassig eingefangen
+ Düstere Atmosphäre
+ Hervorragende Präsentation
+ Schicke Animationen
+ Detektiv-Modus ausgezeichnet umgesetzt
+ Gleiten und Greifhaken funktionieren super
+ Viele Erzfeinde Batmans mit dabei
+ Spaßige Bossfights
+ Große freibegehbare Insel
+ Öfters mal Wechsel zwischen Innen-/Außenarealen
+ Tolles Kampfsystem
+ Upgrades für Ausrüstung
+ Herausforderungsmodus
+ Starker Soundtrack
+ Sehr gute Synchronisation
 CONTRA:
- Kampfsystem wird kaum anspruchsvoller
- Etwas steife Animationen beim Laufen
- Keine physikalische Interaktion mit der Umgebung
- Zu wenig Gegnertypen
- Oft Lüftungsschacht-Abschnitte
- Zu leichte Rätsel
- Keine Joker-Herausforderungskarten
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