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Ein neuer Halo-Titel, da kribbelt es Shooter-Fans natürlich in den Fingern. Kein Wunder schließlich ist Halo eine der größten Shooter-Marken der Welt. Doch wir müssen euch enttäuschen, denn Halo Wars ist kein First-Person-Shooter, es ist ein Echtzeitstrategiespiel! Microsoft hat sein bestes Strategiespiel-Team, das mittlerweile aufgelöste Ensemble Studio, an die Umsetzung von dem gesetzt, was Halo ursprünglich mal werden sollte. Bevor Bungie mit der First-Person-Shooter Halo die Lebensader der Xbox und in weiten Teilen auch der Xbox 360 entwickelte, sah das erste Konzept von Bungie für Halo nämlich tatsächlich ein Strategiespiel vor, aus zunächst einem Shooter wurde dann ein Ego-Shooter. Wie die Age of Empires-Macher das Halo-Universum umgesetzt haben, ob Halo-Fans trotz des anderen Genres angesprochen werden und ob der Plan eines Strategiespiels für die Konsole in diesem Fall funktioniert, das wollen wir in unserem Test analysieren.
Es war einmal…
Die Handlung findet im Jahr 2531, also 20 Jahre vor den Ereignissen des ersten Halo-Teils, statt. Die religiös-fanatische Allianz hat etwas auf dem Planeten Harvest entdeckt, der ohnehin sowohl von der Allianz als auch von den Menschen hart umkämpft ist. Schnell stellt sich heraus, dass es nicht nur um den Fund auf Harvest oder den Planeten selbst geht, sondern um die gesamte Menschheit.
Für ein Strategiespiel ist Halo Wars schon ziemlich Story-orientiert und wie von Halo gewohnt, wird die Story ein wenig over-the-top-artig und dramatisch erzählt. Das haben die Entwickler der Ensemble Studios ähnlich gut wie Bungie hinbekommen, die übrigens beratend zur Seite standen. Fortgeführt wird die Geschichte durch sehr fein gerenderte Zwischensequenzen, in denen immer wieder die Hauptfiguren Sergeant Forge, die Wissenschaftlerin Anders oder Spartan-Kämpfer auftreten, die im Spiel eine ähnliche Rolle wie Helden einnehmen.
Hoppla! Wo ist die Strategie?
Halo Wars spielt sich zudem sehr Action-orientiert und verzichtet größtenteils auf Ressourcen-Management. Die Ressourcen beschränken sich lediglich auf Energie und einem übergreifenden Rohstoff, den man als Baumaterial bezeichnen kann. Beide Rohstoffe werden aber für die Produktion von Einheiten und Gebäuden benötigt. Um den Abbau der Ressourcen müsst ihr euch nicht groß kümmern, da das Ganze nahezu selbstständig in eurer Basis abläuft.
Der Bau von Basen nimmt nur eine kleine Stellung im Spiel ein und Basen können nur an bestimmten und markierten Stellen errichtet werden. So reicht es zunächst, ein Versorgungswerk zu bauen, dass danach selbstständig und kontinuierlich für euch Baumaterial auf euer Konto schaufelt, während das Kraftwerk für eure Energie sorgt. Basen enthalten maximal sieben Slots für den Bau weiterer Gebäude, was den Spieler zu Kompromissen zwingt. Man kann natürlich mehrere Versorgungswerke und Kraftwerke bauen, um schneller an Ressourcen zu gelangen, muss dann aber unter Umständen auf den Technologieausbau verzichten und schwächt dadurch seine Armee. Je nach aktueller Gefechtslage muss man seine Basis also entsprechend umbauen, was dank der Recycling-Option ziemlich einfach geht. So könnt ihr Gebäude wieder abreißen und bekommt Rohstoffe gutgeschrieben.
Leider sind die taktischen Finessen von Halo Wars damit auch schon am Ende und innerlich kommt des Öfteren die Frage auf, wieso Halo Wars "Strategiespiel" genannte wird. Größtenteils geht es nur darum, einige Einheiten zu produzieren, diesen Upgrades zu verpassen und mit diesen Einheiten loszuziehen, während man parallel weitere Einheiten nachproduziert und vom Spirit of Fire-Schiff regelmäßig artillerieartige Unterstützung (Orbitalbombardierung) anfordert, die auch größere Bereiche auf einmal plattmacht, sich aber wieder eine Zeit lang aufladen muss. Nachdem man also genug ausgebaute Einheiten hat, rückt die Basis erst recht schnell in den Hintergrund.
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