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Mit Metal Gear Solid 4: Guns oft he Patriots erscheint nach langer Wartezeit nun endlich der Abschluss der Saga rund um Solid Snake. Mit dem vierten Teil bringt Hideo Kojima die Story des Agenten Solid Snake zu einem Ende, doch Snakes letzter Einsatz könnte gleichzeitig auch sein wichtigster sein, denn der PlayStation 3 fehlt es noch immer an erstklassigen Exklusivspielen. Ein wichtiger Titel, der den Absatz der PS3 ankurbelte, war das kürzlich veröffentlichte GTA IV. Doch das erschien auch für die Xbox 360. Metal Gear Solid 4: Guns oft he Patriots ist hingegen ein PS3-exklusives Spiel und deshalb wohl noch ein Stück wichtiger als Rockstars Kassenschlager.
Konami hat vor dem Release des Spiels keinerlei Review-Versionen von MGS4 an die Presse verschickt, vielleicht ein Zeichen wie enorm wichtig MGS4 ist. Und so lag auch unsere Testversion erst am Morgen des Release auf unserem Schreibtisch. Wir haben Solid Snakes letzte Mission komplett durchgespielt und verraten euch, wieso Kojima mit MGS4 ein wahres Meisterwerk kreiert hat!
Sieht so unsere Zukunft aus?
Die Handlung von Metal Gear Solid 4 findet in einer von kriegerischen Auseinandersetzungen gezeichneten Zukunft statt und seit den Ereignissen aus Metal Gear Solid 2 sind gerade mal fünf Jahre vergangen. Große Konzerne kämpfen mit Hilfe von PMCs (Private Military Companies – Private Militärunternehmen) um die Vormachtstellung und eben jene PMCs sind die Stütze der globalen Wirtschaft. Denn was Öl für das 20. Jahrhundert war, werden Kriege für das 21. Jahrhundert sein. Armeen werden gekauft und verkauft, Krieg ist ein kostbares Wirtschaftsgut.
Der Held Solid Snake wird auf eine von der UN einberufene Mission geschickt, um seinen ewigen Widersacher Liquid Snake auszuschalten, denn dieser hat die Kontrolle über eine Reihe von PMCs und droht zu einer Gefahr für die ganze Welt zu werden. Obwohl seit MGS2 erst fünf Jahre vergangen sind, ist Snake rapide gealtert, kein Arzt kann ihm helfen. Dieses beschleunigte Altern soll folge seiner Nanomaschinen sein, die im Foxdie-Virus enthalten waren. Deshalb heißt Snake nun auch Old Snake statt Solid Snake.
Auch alle Soldaten der PMCs tragen weiterentwickelte Nanomaschinen in sich, die den Kampfeswillen verstärken, das Gewissen unterdrücken und so aus den Soldaten noch bessere Kämpfer machen. Außerdem sind die Nanomaschinen alle untereinander vernetzt, um so die Wahrnehmung aller Beteiligten zu kombinieren, zu verbessern und im Grunde das Schlachtfeld komplett zu kontrollieren. Dieses System nennt sich SOP (Sons of the Patriots) und Liquid will es sich unter den Nagel reißen. Das wäre natürlich fatal, denn wenn Liquiddie Kontrolle über SOP erhält, kontrolliert er alle PMCs. Zuerst muss Liquid aber herausfinden, wie die Nanomaschinen untereinander kommunizieren… Zeit für Snake zuzuschlagen.
Die Story von MGS4 birgt kein allzu entferntes Zukunftsszenario in sich. Was sich Hideo Kojima ausgedacht hat, das könnte in einigen Jahren, was die Wirtschaft und die PMCs angeht, in ähnlicher Form wirklich eintreffen. Doch das Ganze ist bloß der Anfang, die Story hält noch einige Twists bereit und klärt zudem beinahe alle Fragen, die bis heute auf den Seelen der Serien-Fans brennen. Während MGS4 ein Fest für die Fans ist, werden Serieneinsteiger hingegen des Öfteren im Regen stehen gelassen, da die sich über alle MGS-Teile erstreckende Story sehr verzwickt und nicht leicht nachzuvollziehen ist. Kojima wird im Übrigen nicht Müde während des Spiels und in den Sequenzen immer wieder Anspielungen auf die Vorgänger zu machen.
Einige Sequenzen können auch richtig lang werden und über eine Stunde gehen und gerade zum Ende des Spiels hin verbringt man mehr Zeit damit, sich die brillant und Kino-reif inszenierten Sequenzen anzusehen als selber zu spielen. Doch was nach quälend langen Sequenzen klingt, empfindet man als Spieler als wahre Belohnung. Und selbst während der Sequenzen kann man den Controller nicht aus der Hand geben und sich zurücklehnen. Immer wieder gibt es Stellen, bei denen man durch Drücken des L1-Buttons den Blickwinkel verändern kann und über die X-Taste können regelmäßig Flashbacks eingeblendet werden. Allerdings bieten die Flashbacks wenig Anhaltspunkte, so dass Kenner der Story zwar wissen, welche Zusammenhänge erklärt werden sollen, Neulinge nach den Flashbacks jedoch noch genauso verdutzt blicken. Darüber hinaus hätte man sich gewünscht, dass alle Sequenzen so interaktiv sind wie die Einsatzbesprechungen. Während dieser kann man nämlich diverse Kamerapositionen über den Miniroboter MK. II nutzen, mehrere via Splitscreen getrennte Bildschirme verfolgen oder einen dieser Splitscreens als Vollbild anzeigen lassen, während (abgesehen vom Vollbildmodus) eure Spielstatistik in Tickerform über den TV flimmert. Dennoch zündet Kojima hier ein Feuerwerk, das in Sachen erzählerischer Kunst, Regie, Art-Direction und Atmosphäre neue Maßstäbe setzt und auch in Hollywood ganz oben mitspielen würde. Glücklicherweise kann man die Sequenzen pausieren, sollte man mal seine Notdurft entrichten müssen, oder kann diese auch ganz überspringen, verpasst dann jedoch einen Großteil der Geschichte, was wirklich nicht zu empfehlen ist. Passt außerdem auf und überschreibt euren Spielstand nicht, ein Theater-Modus zum nochmaligen Betrachten der Sequenzen fehlt nämlich! Wir hoffen auf spätere Nachbesserung mittels Patch.
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