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Die Charaktere bieten natürlich nicht die enorme Detailtiefe wie in so manch anderen Spielen, doch muss man bedenken, dass Liberty City riesig konzipiert ist und man Gebäude sogar ohne Ladezeiten betreten kann. Bei all diesem Rechenaufwand für die Stadt bieten Niko und Co. immer noch massig Details. Ein ganz besonderes Prunkstück sind die Animationen. In den Zwischensequenzen wurden die Bewegungen mittels Motion-Capture von Schauspielern eingefangen, im Spiel selber übernimmt die Animationen die neue Euphoria-Engine. Diese Engine geht über das etablierte Ragdoll-Verfahren weit hinaus und ermöglicht Animationen, die Ihresgleichen suchen.
Nur um mal ein Beispiel zu nennen: Wenn ihr etwa einer Person ins Bein schießt, dann fängt diese an zu stolpern und zu taumeln. Steht dann hinter der Person beispielweise noch eine Kiste, fällt derjenige darüber und kriecht anschließend mit zerschossenem Bein weiter. Das alles sind jedoch keine vorgefertigten Animationen, denn alle Bewegungen werden in Echtzeit anhand eines Charakterskeletts berechnet.
Die neue Physik beeinflusst aber nicht nur die Charaktere, denn so fahren sich nun die Fahrzeuge zunächst sehr viel schwieriger weil realistischer als noch in den anderen GTA-Teilen. Fahrzeuge wirken einiges schwerer, eben als wenn diese ein "echtes" Gewicht hätten. Auch das Schadensmodell der Fahrzeuge ist sehr viel umfangreicher. Der Motorraum ist nicht mehr nur eine Textur, sondern ist vollständig modelliert, Einschüsse hinterlassen ihre Spuren in Form von Löchern, das Fensterglas berstet irgendwann und wenn man Passanten erwischt, weist das Fahrzeug eine riesen Beule auf, inklusive Blutfleck. Außerdem kann man Gegenstände wie Mülltonen, Verkaufsstände und was sonst noch in den Straßen von Liberty City herumsteht physikalisch korrekt beeinflussen, kann gegen die Objekte fahren, dagegen schießen oder andere Objekte dagegen stoßen.
Dreh den Sound auf!
Zum Soundtrack muss man wohl keine großen Worte mehr verlieren. Schon immer gehörte die Musik in GTA zu den Highlights. Auch in GTA IV gibt es wieder die berühmten Radiostationen, diesmal sind es sogar 19 an der Zahl, von Hip Hop über Rock, Classic bis hin zu Hardstyle dürfte für jeden die richtige Musik mit an Bord sein. Gehostet werden die Radio-Shows sogar teilweise von bekannten Persönlichkeiten wie Karl Lagerfeld oder DJ Green Lantern, der für GTA IV gleich eine ganze Radioshow produziert und neue Tracks geschrieben hat.
Aber auch die Synchronsprecher sind wieder allererste Sahne und verleihen ihren Charakteren erst die Authentizität. Überhaupt haben die Story-Autoren hervorragende Arbeit geleitet. Die Dialoge sind einfach nur genial, witzig und gespickt mit Insiderwitzen. Rockstar zieht schon seit jeher gerne mal unsere Gesellschaft durch den Kakao. Die Synchronisation ist übrigens in der ungeschnittenen deutschen Version in Englisch belassen worden, deutsche Untertitel gibt es aber dennoch. In der deutschen Textübersetzung geht der Witz zwar ein wenig verloren, Spieler, die dem Englischen nicht so mächtig sind, werden aber dennoch eine Menge zu lachen haben. Und wer die englische Synchronisation versteht (die sehr schnell gesprochen wird und mit einigen umgangssprachlichen Ausdrücken aufwartet), wird ebenso seinen Spaß bekommen.
Multiplayer
Premiere für GTA! Auf PS3 und Xbox 360 gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der Serie einen echten Online-Multiplayer-Modus. Der wird über Nikos Handy gestartet und hat es in sich, denn hier geht es teilweise weniger um die Frags als um die verdiente Kohle. Außerdem steht für die 16 Spieler im Onlinemodus die komplette Stadt zur Verfügung! Richtig gehört! Liberty City kann in seiner vollen Länge und Breite ausgenutzt werden, inklusive Verkehr und Passanten. Die Modi sind in drei Kategorien unterteilt, die da wären Action, KoOp und Racing. Dabei reicht die Auswahl von Deathmatch oder Team Deathmatch bis hin zu solch Varianten wie "Mafiya Jobs". Bei Mafiya Jobs nehmen zwei Teams oder bis zu 16 Einzelspieler den gleichen Auftrag an, wer dabei zuerst erfolgreich ist, sackt die Kohle ein. Auch "Cops und Gangster" (bedarf wohl keiner weiteren Erklärung) macht jede Menge Spaß. Dann wären da noch die Rennen, die wahlweise mit Bewaffnung oder ohne Bewaffnung ablaufen können. Die Onlinekomponente ist somit eine deutliche Bereicherung der GTA-Serie, mit der für langanhaltenden Spaß gesorgt wird, selbst nach den vielen Stunden, die ihr vor der Solo-Kampagne verbracht habt.
PRO:
CONTRA:
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