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Multiplayer-Genialität
Neben der Solo-Kampagne, die übrigens auch mit bis zu vier Spielern kooperativ über Xbox Live gespielt werden kann, wartet Halo 3 mit zehn Mehrspielervarianten auf. Die meisten wie Slayer oder Team Slayer werden vielen von euch schon bekannt sein, neu ist hingegen der Modus Forge, den wir euch in unserem First Look bereits nahe gebracht haben. Forge, oder in der deutschen Version Schmiede genannt, ist ein einfacher Karteneditor, mit dem ihr die mitgelieferten Maps bearbeiten dürft. Der Clou an der Sache ist jedoch, dass ihr die Bearbeitung quasi live und während des Spielens vornehmt. Hier einen Panzer hinwerfen, da schnell eine Metallplatte erschaffen, auf der eure Mitstreiter in höhere Gegenden transportiert werden können… der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt. Mit Gegenständen dürft ihr wie wild herumspielen, damit dabei allerdings nicht zu viel Chaos entsteht, könnt ihr wahlweise auch festlegen, dass nur der Teamleader editieren darf. Doch wo bliebe da der Spaß? Von der Editierung ausgeschlossen ist jedoch die Levelgeometrie. Ihr könnt also nicht mal eben ganze Berge verschwinden lassen, Gebäude versetzten oder riesen Schluchten erschaffen, was angesichts des perfekten Leveldesigns aber auch wirklich nicht nötig ist, da die Maps von Entwicklerseite her schon nahe der Perfektion ausgeliefert wurden.
Dank dem sehr guten Ranking-System, der Lag-freien Mehrspieler-Duelle, dem Vier-Spieler-KoOp-Modus und dem User-Content-Sharing, durch das man so einfach wie noch nie an Videos, Screenshots oder neue Inhalte kommt, ist Halo 3 in Sachen Online-Integration mal wieder Vorreiter für die Konsolen-Shooter. Wir sind schon gespannt wie sich Unreal Tournament III besonders auf der PS3 im Vergleich dazu schlagen wird, da Epic auch hier den Austausch von User-Generated Content erlauben will.
Halo 2? Halo 3? Was denn nun?
Von der optischen Präsentation hatten wir uns jedoch etwas mehr versprochen. Gehörte Halo 2 noch zur absoluten Oberliga der Xbox-Spiele, so reiht sich Halo 3 visuell lediglich im besseren Mittelfeld der Xbox 360-Spiele ein. Wie einige Technik-Freaks sogar aufdeckten, läuft Halo 3 in einer nativen Auflösung von 640p - somit nicht in HD - und skaliert diese dann hoch statt in einer nativen Auflösung von 720p, die der HD-Standard mindestens vorschreibt.
Das bedeutet jedoch nicht gleich, dass Halo 3 hässlich ist. Im Gegenteil, denn an den Kämpfen sind immer jede Menge Aliens und Menschen beteiligt. Doch der eigentliche Grund für die 640p-Auflösung ist eine stabile Framerate und allen voran die wunderschönen High Dynamic Range (HDR) Lichteffekte. Auch die Außenareale machen einen hervorragenden Eindruck und sind sehr detailliert, besonders im Kontrast zu den öden und langweiligen Innenarealen. Diese unterscheiden sich kaum und erschweren teilweise sogar die Orientierung des Spielers durch ihre metallischen Gänge, überzogen mit der immer gleichen Textur. Dieses Manko konnte Bungie anscheinend auch in Next-Generation-Zeiten nicht abstellen, krankt die Halo-Serie doch schon seit ihren Anfängen an den langweiligen Innenabschnitten.
Hinzu kommen die Dinge, die man nicht direkt auf dem Bildschirm sieht. So zum Beispiel die sehr gelungene Gegner-Intelligenz, die in höheren Schwierigkeitsgraden natürlich einiges anspruchsvoller wird. In den Zwischensequenzen schließt Halo 3 dann hin und wieder sogar die Lücke zu aktuellen Top-Shootern, kann insgesamt gesehen jedoch grafisch nie wirklich aufschließen. Höhepunkt des Spiels sind die grandiosen Lichteffekte, wenn die Sonnenstrahlen durch die Äste der Bäume im Dschungel scheinen, dann weiß man doch, dass man Halo 3 spielt und nicht Halo 2 in HD auf der Xbox 360.
Diesen grafisch etwas zwiespältigen Eindruck vermag die Musikuntermalung jedoch wett zu machen. Die Klänge von Martin O’Donnell verleihen dem Spiel nicht nur eine ganz spezielle Note, sie kreieren auch die unverwechselbare Atmosphäre in der Singleplayer-Kampagne von Halo 3. Bei den Umsatzzahlen schlägt Halo 3 schon alle Hollywood-Blockbuster und durch den genialen Soundtrack kann Bungie mit ihrem Spiel auch musikalisch mit den größten Filmen mithalten. Allerdings ist die deutsche Synchronisations etwas schlechter als die englische Original-Fassung.
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