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Weil viele den amerikanischen Nationalsport American Football und dessen Regelwerk für zu komplex halten, führt der Sport in Deutschland immer noch ein Schattendasein. Das betrifft natürlich auch Sportspiele, die sich dem Football widmen. Während sich die Simulation Madden NFL in Amerika jedes Jahr millionenfach verkauft, geht das Spiel in Deutschland beinahe unter und leider entwickelt sich die gefeierte Serie nur noch schleppend weiter. Kein Grund sich die 2006/2007 Version Madden NFL 07 nicht näher anzusehen. In die Endzone sind wir mit allen erhältlichen Versionen für PC, PS2 und Xbox 360 gerannt. Leider muss der GameCube auch in diesem Jahr ohne Touchdowns auskommen und in der 17. Auflage schaut auch die Xbox in die Röhre.
Dabei muss American Football nicht so schwer sein. Madden NFL 07 bietet dem Spieler einige Tutorials und Hilfestellungen wie zum Beispiel von der Football-Legende John Madden empfohlene Spielzüge. Hier trumpft vor allem die PS2-Version auf, bei der sich der Spieler von NFL-Spezialist Sterling Sharpe Spielzüge zunächst erklären lassen und im Anschluss einüben kann. Ganz leicht ist Madden NFL 07 für Einsteiger gleichwohl nicht. Etwas Ahnung von American Football und dessen Regeln setzten dennoch alle Versionen voraus, außerdem hat EA keinerlei Lokalisation in Angriff genommen, das komplette Spiel ist also in Englisch belassen, nicht mal deutsche Bildschirmtexte hielt man für nötig.
Die Hall of Fame ist das Ziel
Den 2005 eingeführten Superstar-Modus hat man um den Hall of Fame-Aspekt erweitert. Hier erstellt ihr euren eigenen Profi-Spieler und kontrolliert nur noch diesen mit dem Ziel, in die Ruhmeshalle aufgenommen zu werden. Ihr sucht einen Agenten und ein Team, wo ihr eine Position wählt (Quarterback, Runningback, Reciever...) und seid fortan nur noch für den einen Spieler und seine ausgewählte Position zuständig. Man ist so zwar mitten drin im Geschehen, hat aber leider nicht viel Einfluss auf die anstehenden Spielzüge. Ansonsten wurde der Superstar-Modus nicht groß verändert. Im Franchise-Modus kann der Spieler nun auf die Suche nach neuen Talenten gehen. Über das das College All-Star-Spiel sucht man geeignete Rookies, bereits zum Kader gehörenden Spielern kann man spezielle Rollen zuteilen. PlayStation 2 und PSP-Fassung können die Franchise-Daten untereinander sogar austauschen, somit kann man seinen Spielstand auch unterwegs weiterspielen und zuhause wieder auf die PS2 zurückkopieren.
In Madden NFL 07 ist die Offensive nun außerdem deutlich im Vorteil, was besonders am so genannten Highlight-Stick liegt. Damit kann man mit Spieler-spezifischen Laufstilen, die den Bewegungen der echten NFL-Spieler entsprechen, beispielsweise Haken schlagen, um Tackles zu entgehen. Running Backs wiederum können ihre Verteidiger einfach überrennen. Durch den Highlight-Stick werden somit deutlich individuellere Offense-Manöver möglich, was aber besonders die Defensive in arge Bedrängnis bringt.
Doch auch dafür bietet Madden NFL 07 die entsprechende Lösung. In diesem Jahr steht die neue Offensiv-Option, den Lead-Blocker gezielt steuern zu können, zur Verfügung. Hierdurch lässt sich eine Laufgasse schaffen, um anschließend die Kontrolle über den Tailback zu übernehmen und zum großen Lauf anzusetzen. Da die künstliche Intelligenz sowieso nicht zum Blocken geboren zu sein scheint, ist diese Möglichkeit herzlich willkommen.
Während ihr auf der PlayStation 2 durch besondere Leistungen diverse Sammelkarten freischalten könnt, sammelt ihr auf der Xbox 360 Gamer Points (nicht mit Gamerscrore verwechseln). Diese treiben nach und nach euren Game Level in die Höhe, der nichts weiter ist als ein Leistungsindikator.
Halbgares Xbox 360-Süppchen
Im letzten Jahr war die Xbox 360-Version bereits stark kastriert, in diesem Jahr sieht es zwar schon besser aus, man bekommt aber dennoch ein halbgares Spiel mit immer noch fehlenden oder eingeschränkten Features vorgesetzt. Endlich kann man den kompletten Franchise-Modus auch auf der Xbox 360 spielen und auch der Superstar-Modus und das Mini-Camp haben es in die Xbox 360-Version geschafft, doch ist das Trainings-Camp hier nicht annähernd so umfangreich wie auf PS2 und PC und wird somit schnell langweilig. Der Franchise-Modus muss noch immer ohne Fantasy Draft, Owner-Modus oder eigene Playbooks auskommen, nicht mal seine individuellen Turniere kann man auf der Xbox 360 erstellen.
Dass dem Spieler auf der Xbox 360 nur eine Kameraperspektive zur Verfügung steht, kann doch nicht EAs Ernst sein. Wenn diese Perspektive doch etwas mehr Übersicht bieten würde, stattdessen treibt die Perspektive den Spieler damit zu einigen blinden Pässen. Außerdem muss man sich ernsthaft fragen, welcher Vorfall verhindert hat, dass man auf der Xbox 360 gegenüber der PS2- und PC-Version Kommentare von John Madden und Al Michaels hört. Auf der Microsoft-Konsole gibt lediglich ein Unbekannter seine Meinung zum Besten. Richtig dreist wird es aber erst jetzt. Da kündigt Electronic Arts die Replay Challenge doch tatsächlich als großes neues Feature für die Xbox 360 an, dabei ist die Replay Challenge längst ein fester Bestandteil von Madden NFL.
PRO:
CONTRA:
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