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Mitreißende und begeisternde Technik
Optisch sieht Saints Row verteufelt gut aus. Die Stadt wirkt absolut belebt, wenngleich noch etwas mehr los sein könnte. Dank der gestochen scharfen Texturen und den beeindruckenden Explosionen ist dieser Punkt schnell entschuldigt. Gerade die Explosionen lassen einem die Kinnlade herunterfallen. Explodieren Fahrzeuge, dann sieht man die Druckwelle, das Wrack fliegt meterweit durch die Luft, weitere Teile fliegen zur Seite. Feuer beeindruckt sogar noch mehr: Die Flammen schlagen hoch, wobei die Luft darüber flimmert und das Geschehen dahinter nur noch unscharf zeigt.
Überhaupt sind die Lichteffekte grandios geworden. Ob Reflektionen auf Fahrzeugen, Beleuchtung bei Nacht oder Wettereffekte, schöner geht es kaum. Besonderes Highlight sind beispielsweise Gewitter, bei denen durch die Blitze das Licht- und Schattenspiel erst richtig zur Geltung kommt. Das Einzige was man bei den Explosionen anprangern könnte, wäre eventuell ein leicht übertriebenes Hitzeflimmern. Aber dass die Jungs von Volition mal richtig protzen wollen, kann man verstehen.
Realismus und ragdoll-Physik
Außerdem bietet Saints Row eine exzellente Physik. Das fängt bei den Fahrzeugen an, die es zwar an Abwechslung vermissen lassen, dafür steuern sich alle vorhanden Fahrzeuge unterschiedlich und sehr realistisch. Eben wie man sich einen SUV beispielsweise in seinem Fahrverhalten vorstellt, wenn man Gewicht usw. berücksichtigt.
Die tolle Physik beschränkt sich aber nicht nur auf Fahrzeuge. Auch Menschen fliegen bei einem "Autokontakt" etwas übertrieben aber dennoch recht realistisch bei Seite, was man der so genannten Ragdoll-Physik zu verdanken hat. Diese berechnet das physikalische Verhalten von Menschen und simuliert dabei auch Knochen und Gliedmaßen.
Saints Row sieht also schon mehr als nur gut aus, doch bei genauerem Blick wird dieser Eindruck durch ein paar unschöne Details oder Fehler befleckt. Wenn ganze Straßen mal fehlen ist das kein schöner Anblick, zudem dachten wir, dass mit den Next-Generation-Konsolen das deutliche faden (einblenden) von weiter entfernten Fahrzeugen der Vergangenheit angehört. Stimmt aber nicht, wie uns Saints Row beweißt.
Im Großen und Ganzen läuft das Spiel flüssig, hin und wieder geht die Framerate aber erkennbar in die Knie. Ansonsten kann man technisch nur noch die gelegentlichen Pop-Ups kritisieren, die allerdings nicht so extrem ausfallen wie bei manch anderem Spiel und so kaum auffallen.
Auf die Ohren
Und damit Saints Row dann doch fast eine 1:1-Kopie von GTA wird, hat man natürlich auch Radiosender für die musikalische Komponente integriert. Diese kann man wohl als gelungen und abwechslungsreich betiteln, die Sender der GTA-Serie bleiben allerdings unerreicht. Dafür begeistert Saints Row mit einem netten Effekt: Laufende Musik in Fahrzeugen kann man ganz dumpf wahrnehmen, wenn man daneben steht.
Die Sprachausgabe wurde in Englisch belassen – sicher der richtige Schritt, wenngleich manche Sprecher in ihrer schmutzigen Sprache sehr in Slang abdriften und manche auch extrem schnell sprechen. Einige Sätze sind mit Schulenglisch nur schwer oder gar nicht zu verstehen.
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