Age of Empires III
Age of Empires III
Ensemble Studios nehmen Kurs auf den Thron. AoE III die neue Referenz?
27.11.05 um 21:05 von Thomas
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Zuhause ist doch am schönsten
Eine der wesentlichen Neuerungen dürfte die Heimatstadt darstellen. Diese hat einen wichtigen Zweck, denn durch eure Heimatstadt wird stetig Nachschub in die Neue Welt nach Amerika geschickt. Das Prinzip ist sowohl einfach als auch vielseitig. Vor jeder Partie entscheidet ihr, welche Waren und Extraforschungen in der Heimatstadt parat stehen sollen, die in Form eines Kartendecks einmal pro Partie ausgespielt werden dürfen. Je nach Zeitalter stehen mehr und mehr Karten bereit. Um diese jedoch ausspielen zu können, muss jedes Mal eine gewisse Anzahl von Erfahrungspunkten gesammelt worden sein. Diese erhält man entweder durch die Handelsstraße, aber auch durch das Bauen von Gebäuden, das Rekrutieren von Einheiten oder dem Niederstrecken von gegnerischem Militär. Hat man dann genug Erfahrung gesammelt, so darf eine Karte ausgespielt werden, damit innerhalb von kurzer Zeit die gewünschte Verstärkung oder die gewünschten Ressourcen bei euch eintreffen.

Aber eure Heimatstadt selbst kann während des gesamten Spieles noch aufgewertet werden. Absolut alle im gesamten Spielverlauf gesammelten Erfahrungspunkte fließen auf das individuelle Konto eurer europäischen Heimat. Steigt sie indessen eine Stufe auf, so wird einerseits eine neue Karte freigeschaltet, die sich ab der nächsten Spielrunde im bis zu 20 Karten umfassenden Kartendeck wieder finden lässt und eine optische Veränderung der Stadt bewirkt. So steigt eure Heimatstadt kontinuierlich in ein neues von insgesamt 99 Level auf, wobei sich zum Beispiel die Kathedrale der Stadt vergrößert oder mit der Zeit wird ein Denkmal errichtet. Die Auswahl ist groß und bietet eine große Motivation, bis die Stadt dann doch mal die höchste Stufe erreicht hat.

Militärisches Regiment
Nicht nur Handel und Ressourcen-Abbau stehen in Age of Empires III im Mittelpunkt des Geschehens, sondern selbstverständlich auch die militärischen Scharmützel. Nach dem Bau von militärischen Gebäuden lassen sich die Einheiten schnell zu wahren Kämpfern ausbilden. Die Einheiten selbst lassen sich in die üblichen und geläufigsten Kategorien gliedern: Zum einen Infanterie, dazu Kavallerie und Artillerie, Schiffe bilden das entsprechende Äquivalent auf hoher See.
Sollten in einem Verbund einmal alle drei Kategorien zusammen auftreten, so nehmen diese fast schon automatisch mit einem Klick selbstständig eine überlegte Formation ein. In Gebäuden lassen sich zudem noch die jeweiligen Einheiten aufwerten, sodass individuelle Vorteile entstehen können. Jede Zivilisation hat ihre eigenen Einheiten und Entwicklungen, damit sich die einzelnen Parteien etwas stärker voneinander unterscheiden. Diese Unterschiede halten sich jedoch extrem in Grenzen. Weiterhin kommt hier eine weitere Schwäche des Programms zum Tragen: Im Bereich des strategischen Tiefganges scheint Age of Empires III schnell die Puste auszugehen. Zwar sind nahezu alle neuen Ideen perfekt in das bisherige Spiel integriert und ausbalanciert worden, doch fehlt gerade in Sachen Komplexität einiges für den etwas erfahrenen Strategiespieler. Unter dem Strich gestaltet sich das Aufbessern der Einheiten viel zu simpel, da es pro Epoche nur noch erforderlich ist, seine Einheiten um eine Stufe aufzuwerten. Außerdem werden bei Schmieden lediglich einmalige Verbesserungen für Rüstungsklasse und Angriffsstärke angeboten.
Das mag den Einstieg für Anfänger einfacher machen, der erfahrene Stratege wird es allerdings als zu plump abtun und erhält nicht wirklich die Gelegenheit, um seine eigenen Vorlieben bei der individuellen Einheitenentwicklung zu entfalten. Immerhin gibt es noch mehrere Entwicklungen, sobald die nötige Karte aus der Heimatstadt ausgespielt wurde, doch bleibt der Strategiepart insgesamt zu wenig komplex. Das ändert sich auch bei der Wahl der Waffen nicht, auch bei dieser Entscheidung bleibt einem kaum Spielraum. Um einen Turm oder eine Wand anzugreifen, setzt man Kanonen ein, greift man Kavallerie an, dann mit Lanzen oder Fernkämpfern und so weiter. Ein spielerisches Manko, das wirklich auffällt.

Technik vom Feinsten
Jeder der AoE3 zu Gesicht bekommt, wird sicherlich zu dem gleichen Urteil kommen, denn was da für die Sinne geboten wird, ist einfach beeindruckend. Zwar ist es unter dem Strich nicht ganz so perfekt gelungen, wie es durch einige Screenshots suggeriert wurde, dennoch kann man den Ensemble Studios keine Scheinheiligkeit vorwerfen. Die Grafik ist das bisher Beste, was das Genre zu bieten hat, vorausgesetzt es befindet sich die richtige Hardware im System, denn ansonsten verschwimmt die Grafik zu einen standardmäßigen Einheits- und Pixelbrei. So können die Boden- und Einheitentexturen sehr grob und matschig aussehen, wenn man auf niedrigen Auflösungen spielt und aktuelle Shadereffekte nicht nutzen kann. Die erstmals im Strategiegenre eingesetzte Physikengine erfordert zusätzliche Rechenpower, aber wer die optimale Grafikstufe aktivieren kann, der darf sich auf wahre Prachtgrafiken einstellen.

Der Sound steht dem in keinerlei Art und Weise nach. Wenn Kanonen in die Häuser krachen oder Schiffe zersprengt werden, dann bleibt kein Auge trocken und das Ohr ist ebenso berauscht.

Multiplayer
Der Mehrspieler-Part gestaltet sich recht simpel. In den zwei möglichen Modi dürft ihr versuchen gegen andere menschliche Mitstreiter den Sieg zu erringen, indem ihr ihn entweder zuerst besiegt habt oder die Vorherrschaft durch das Erringen der höchsten Punktzahl erlangt habt. Die beiden Modi Deathmatch und Vorherrschaft sind sich trotzdem sehr ähnlich. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass beim Deathmatch-Modus mit vielen und beim Vorherrschaftsmodus mit weniger Rohstoffen begonnen wird. Der größte Unterschied liegt somit beim Einstiegstempo, dass Gameplay an sich bleibt dabei sehr gleich. Schade eigentlich, da gerade Age of Empires II noch mit so vielen unterschiedlichen Modi aufwarten konnte. Andererseits fällt auch der Blick auf die Anzahl der Mehrspielerkarten sehr ernüchternd aus. Lediglich 12 Karten stehen zur Verfügung, dauerhaft abwechslungsreichen Multiplayer-Spaß garantiert dies nicht.
 Screenshots
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 Facts
Name: Age of Empires III
Aktuell betrachtet:
Von uns getestet für:
Hersteller: Ensemble Studios
Genre: Echtzeit Strategie
Spieler: 1 -8
HDTV bis zu: -
Speicher: ca. 2,0 GB Festplatte
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Sprache/Texte: Deutsch / Deutsch
Geeignet für: Fans der Vorgänger / Genre Neulinge.
Release:04.11.05
 Pro + Cons
 PRO:
+ Grandiose Grafik
+ Wassereffekte
+ Gute Physikengine
+ Krachender Sound und gute Sprecher
+ Frische Ideen
+ Gute, vielseitige Kampagne
+ Acht unterschiedliche Fraktionen
+ Kartendeck
+ Handelsstraßen und Schätze
+ Heimatstadt
+ Einsteigerfreundlich
 CONTRA:
- Zu simpler Strategieteil
- Einige Bugs trüben das Spielerlebnis
- Schwacher Mehrspieler-Modus
- Schwächen bei taktischen Möglichkeiten
- Gute Hardware erforderlich
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