Anzahl der Bewertungen: 0
Vielleicht geht ja der 15. September 2004 in die Geschichte ein, denn an diesem Tag erschien der heiß erwartete Nachfolger des weltberühmten Videospiels „Die Sims“. Nach dem unglaublichen Erfolg des meistverkauften Spiels aller Zeiten veröffentlichten die Entwickler von Maxis ganze sieben Add-Ons und nun, vier Jahre nach dem Beginn einer Ära, endlich den Nachfolger. Ob „Die Sims 2“ den hohen Erwartungen gerecht werden kann und ob das Spiel wirklich nur für Mädchen und Kinder geeignet ist, erfahrt ihr jetzt.
Alter Hut neu verarbeitet
Die revolutionäre Idee einer Personensimulation hatte man in Wirklichkeit schon viel früher...
Wir schreiben das Jahr 1985. Ein Spiel dominiert in den C64-Konsolen der ganzen Welt. Es handelt sich um „Little Computer People“ aus dem Hause Activision, wo ihr bereits einen digitalen Menschen mitsamt Haustier auf dem Bildschirm herumwuseln lassen durftet. Das Spielkonzept geriet ein bischen in Vergessenheit und wurde dann etwa 15 Jahre später wieder richtig umgesetzt - und zwar für den PC. Mit einem ebenso genialen wie einfachen Prinzip eroberte erneut eine Personen-Simulation die Welt. Ihr durftet euch einen eigenen Menschen am Desktop erstellen und ihn dann durch den Alltag führen. Ihr habt dabei jedoch die Figur nicht selber gesteuert, sondern habt ihr viel mehr als dritte Person oder Beobachter aus der Vogelperspektive Anweisungen gegeben, um privat und beruflich das höchste Ziel zu erreichen. Ihr konntet Geld verdienen und dies für neue Gegenstände, die den Sim befriedigen, ausgeben oder euer Haus ausbauen.
Inzwischen haben die Sims einen Sprung in die dritte Dimension gewagt. Ihr könnt euer eventuell kleines Abbild von allen Seiten und aus jeder Höhe ganz genau bei seinen Interaktionen beobachten. Außer einer modernen Grafik bietet der Nachfolger aber noch viele viele andere neue Möglichkeiten...
Höllische Nachbarn
Natürlich wollt ihr nach der Installation sofort loslegen. Im Hauptmenü könnt ihr erst mal ein Tutorial anwählen - wozu das eigentlich? - und dann aus einer von drei vorgegebenen Nachbarschaften wählen oder eine eigene erstellen, indem ihr vorgefertigte Häuser und Grünanlagen platziert. Bei den bereits vorhandenen Umgebungen für euer neues Zuhause handelt es sich um „Schönsichtingen, Merkwürdighausen und Veronaville“. Jede Familie oder Wohngemeinschaft in diesen fiktiven Städten hat eine eigene Geschichte, wie zum Beispiel den Traum einer bestimmten Karriere, Beziehung oder dem Wunsch nach Kindern.
Wir wählen für den Anfang die kleine Idylle namens Schönsichtingen und haben dann die Auswahl, ob wir mit einer voreingestellten Familie weiterspielen, ein eigenes Haus bauen und eine eigene oder bereits vorhandene Familie einziehen lassen oder uns ein leeres Haus kaufen. Wir entscheiden uns natürlich dafür, erst einmal einen eigenen Sim zu erstellen und dann von seinen 20.000 Simoleons (Ausdruck für Geld) ein Haus im Wert von etwa 16.000 zu kaufen. Bevor wir an dieser Stelle weitermachen, muss ich euch zuerst den Personeneditor näherlegen.
Auch hier haben die Entwickler alles gegeben und dem Spieler Arbeit abgenommen, in dem ihr in wenigen Sekunden aus einem „Kit“ einen eigenen Sim erstellen könnt. Das macht aber natürlich längst nicht so viel Spaß wie selbst in anstrengender Handarbeit einen Sim auf die Beine zu stellen, der Ähnlichkeit mit der eigenen Persönlichkeit oder sonst jemandem hat. Natürlich ist es auch möglich, einen ganzen Stammbaum über mehrere Generationen zu erstellen und in ein Haus einziehen zu lassen, was sich später jedoch um so schwieriger zu steuern erweist.
Für den Anfang solltet ihr besser Herr von einem oder zwei Sims sein, der Rest ergibt sich schon. Aber fangen wir vorne an: Zuerst wählt ihr einen Namen, Geschlecht, Alter, Hautfarbe und Fitness, dann legt ihr mit den Einzelheiten los. Ihr beeinflusst dabei folgende Dinge: Frisur, Haarfarbe, Gesichtsform, Augen und Augenbrauen, Nase, Mund, Kiefer, Make-Up, Brillen, sowie Alltags-, Abend-, Bade- und Sportbekleidung, Unterwäsche und Schlafanzug und schließlich bestimmt ihr über die Persönlichkeit mit dem Sternzeichen, das später Ausschlag über das Benehmen gibt, und, ganz wichtig, ihr legt das Laufbahn-Ziel fest.
Ihr wählt Ruhm (euer Ziel ist eine steile Karriere und viel Geld), Wissen (ihr müsst ständig eure Fähigkeiten verbessern und der Beste eures Fachs werden), Familie (ihr solltet heiraten, Kinder zeugen und dennoch alle durchbringen können), Romantik (ihr braucht eine Liebschaft und ein Techtelmechtel nach dem anderen) und zum Schluss Ruf (ihr müsst euch in der Nachbarschaft beliebt machen, z. B. mit Parties). Ihr merkt also: Euer Sim kann gar nicht individuell genug sein. Einen Charakter zu designen, ist eine der spannendsten Angelegenheiten am Spiel.
Du musst in My GP eingeloggt sein, um Comments eintragen zu können.