Der beleidigende TV-Beitrag von RTL zur Gamescom 2011, in dem RTL stark verallgemeinert und Gamern auf breiter Linie mangelnde Körperhygiene, strengen Gerüch und Schlabber-Look unterstellt, wodurch diese keine Freundin finden würden, bleibt für den Kölner Sender ohne rechtliche Konsquenzen.

Nachdem innerhalb von etwa zwei Tagen rund 8.000 Beschwerden empörter Zuschauer, die sich beledigt fühlten, bei den Landesmedienanstalten eingingen, hat die zuständige niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) den TV-Beitrag geprüft. Trotz vorangegangener Ermahnungen, beispielsweise aufgrund der Sendung "Mietprellern auf der Spur" und Verletzungen der Werberichtlinien kam man dabei zu dem Ergebnis, dass RTL keine rechtlichen Konsequenzen fürchten muss und der Sender nicht gegen Medienrecht verstoßen habe. Das gab die NLM in einer Pressemitteilung bekannt.

»Die Prüfung der NLM hat jetzt ergeben, dass der umstrittene Beitrag nicht gegen die Bestimmungen des Rundfunkstaatsvertrages verstößt.«

Unabhängig von dieser rechtlichen Bewertung habe die NLM Verständnis für die Empörung, die der betroffene Beitrag ausgelöst hatte. Die inzwischen erfolgte Entschuldigung durch RTL hält die NLM für »ebenso richtig wie notwendig«.

»Der Beitrag ist durch seine unverblümte Tendenz sicher ärgerlich, aber keinesfalls rechtswidrig. In einer freiheitlichen Medienordnung können und müssen derartige Berichte toleriert werden. Ich hoffe sehr, dass die Gamer-Szene, die ja selbst für Freiheitsrechte eintritt, dies am Ende akzeptieren kann«, kommentiert der Direktor der NLM, Andreas Fischer die Entscheidung.

Wer die vergangene Woche unter einem Stein oder hinter dem Mond gelebt hat und den Wirbel nicht mitbekommen hat, kann sich hier unsere Coverage nochmals chronologisch auf einen Blick reinziehen:

• RTL verspottet alle Gamer

• Arbeitspraktiken bei RTL untersucht

• Erneute Attacke von RTL gegen Gamer

• RTL TV-Beitrag: Schon über 6.800 Beschwerden, Landesmedienanstalt informiert

• RTL-Website gehackt, Redakteur entschuldigt sich

• Erste offizielle Stellungnahme von RTL

• Noch ein RTL-Bericht über Gamer