Dokumente, der britischen Zeitung The Guardian zugespielt wurden, lassen den Schluss zu, dass der britische Geheimdienst GCHQ heimlich Fotos mit Webcams von PC- und Mac-User angefertigt hat und den Kamera-Sensor Kinect für die Xbox 360 bzw. Xbox One für ähnlich hilfreich ansieht.
Die Daten weisen darauf hin, dass zwischen 2008 und 2010 ein Überwachungsprogramm namens "Optic Nerve" unzählige Bilder von Internet-Usern gemacht hat, die Yahoos Webcam-Chat-Service genutzt haben. Ob GCHQ auch Fotos mit Kameras wie Kinect oder der PlayStation-Kamera gemacht hat, ist unklar.
Den Unterlagen nach, die vom Whistleblower Edward Snowden stammen, wird in einer GCHQ-Präsentation das Potential der Kinect-Kamera für die Xbox 360 hervorgehoben. Laut GCHQ generiere Microsofts-Kamera "ziemlich normalen Webcam-Traffic" und werde somit in Betracht gezogen. Die Unterlagen beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 2008 und 2012, ob also jemals Fotos von Xbox-360- oder Xbox-One-Nutzer gemacht wurden, weiß wohl nur der Geheimdienst selbst.
Microsoft zeigt sich überrascht von diesem Bericht und gibt zu Protokoll, man habe nie von einem solchen Programm gehört und sei besorgt, was das Sammeln privater Nutzerdaten angehe. Dazu habe man Ende letzten Jahres die Verschlüsselung gestärkt.
Während sechs Monate des Jahres 2008 hat der Geheimdienst Fotos von mehr als 1,8 Mio. Yahoo-User über deren Webcam gesammelt. Das Programm hat dabei die Fotos einfach auf Server des Geheimdienstes abgelegt, völlig egal ob es sich um ein Ziel des Geheimdienstes handelte oder nicht. Dabei wurden offenbar alle 5 Minuten neue Bilder geschossen und mit Hilfe der NSA einer Gesichtserkennung unterzogen. Die Geheimdienste hofften so, gesuchte Terroristen zu finden.
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