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Vieles ist toll, aber vorerst bemerkt man nichts, was einem bis hierher so wirklich und überraschend aus den Socken haut. Die Level bis zu dieser Stelle zeigen sich noch sehr linear und den Schwierigkeitsgrad als "Casual" zu bezeichnen, wäre noch übertrieben. Kämpfe bereiten einem wahrlich keine Schwierigkeit, da man völlig unbesiegbar zu seien scheint und der Mana-Vorat trotz verschwenderischer Anwendung dennoch nicht signifikant abnimmt. Es entsteht ein buntes und wirres Kampfgeschehen, dessen Ernsthaftigkeit und Atmosphäre einfach noch nicht aufkommen will. Ja, trotz weiterer Events, die wahrlich löblich benannt werden müssen, ist das Phänomen Diablo bislang nicht ganz übergesprungen. Missmut macht sich langsam breit.
Jenseits der ersten Schritte
Nachdem Deckard Cain zurück in Neu-Tristram ist und uns weitere Aufgaben zusteckt, geht die Reise dann ohne große Pause weiter. Wieder geht es durch einen Schlauch von Levelarealen, doch von nun an werden die Gebiete größer, die Monster abwechslungsreicher und kleine Höhlen und Kellerräume lenken uns von der eigentlichen Quest ab. Es gibt nun mehr zu entdecken und das Spielgefühl wird freier. Dennoch bleibt das Spiel sehr leicht und von Taktik in den Kämpfen ist leider immer noch nichts zu sehen.
Zwischendurch befinden wir uns in der Stadt, gehen unseren Einkäufen nach und schauen uns die Möglichkeiten des Schmiedes an, ändern unsere Fertigkeiten und beklagen uns, dass die Sockelungen für das Runensystem in der Beta noch nicht freigeschaltet wurden, aber das Ende der Fahnenstange scheint längst nicht erreicht.
Es geht weiter in die nächsten Höhlen, denn die Krypta wartet auf uns und in einer von dreien müssen wir die Krone des Königs Leoric finden. Geraten wir in die falsche Krypta, entdecken wir gleichwohl überraschende Events, die man so nicht erwartet hätte und auch die Belohnungen werden mit andauernder Spielzeit immer interessanter. Der Charakter steigt im Level auf und damit auch die Wahrscheinlichkeit, Gegenstände zu finden, die zuvor noch gar nicht in der Wahrnehmung des Spielgeschehens vorhanden waren. Diablo III wird also vielseitiger, interessanter und die Sucht und Jagd nach guten Items steigt und steigt im Spieler auf.
Dann hat man die Krone gefunden, kehrt endgültig in die Kathedrale zurück und es beginnt etwas, das man fast nicht mehr erwartet hätte: Das Spiel nimmt nochmals richtig Fahrt auf! Auch wenn es etwas gedauert hat, so versprüht Diablo III endlich wieder das gewohnte Spielgefühl der Serie, denn die Level werden großer, die Items besser, die Gegner noch abwechslungsreicher und der Schwierigkeitsgrad ein wenig härter, auch wenn alles noch immer viel zu einfach ist. So muss die anfängliche Enttäuschung hinsichtlich der Beta weichen. Wir sind zurück in Sanktuarien!
Potenzial ist da, aber es ist eine Reise auf dem Scheideweg
Das süchtig machende Spielgefühl hat sich doch noch eingestellt und auch der Schwierigkeitsgrad ist also im Verlaufe des Abenteuers etwas angestiegen. Die taktische Tiefe fehlt aber noch immer und wird weiterhin vermisst. Ohne Zweifel jedoch hat Diablo III wieder das Potenzial, um Millionen Spielern in so mancher Nacht den Schlaf zu rauben. Ob Blizzard jedoch einen Hit landen kann, hängt von diversen Faktoren ab. Die Frage ist, ob und wie Diablo III über seine bisher guten und abwechslungsreichen Events hinaus ein episches Gefühl einer großen Geschichte erzeugen kann.
Wie abwechslungsreich die Umgebungen und Gegnerhorden letztendlich noch werden, ob die weiteren Quests mehr als nur seicht unterhalten können und wie viele Überraschungen dem erfahrenen Diablo-Recken im Verlauf des ganzen Spiels geboten werden, muss und kann nur die finale Version zeigen. Das Runensystem könnte neuen Schwung in das Charaktersystem bringen und starke Individualisierungen des Charakters ermöglichen.
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