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In der letzten Woche hatten wir die Gelegenheit, Ubisoft in Düsseldorf zu besuchen, um dort unter anderem Tenchu: Shadow Assassins für die Wii anzuspielen. Und ihr habt Glück, heute läuft das Embargo ab und wir dürfen auch endlich über das Spiel schreiben. Somit gibt es jetzt die ersten Fakten von uns, wie sich die Charaktere im vierten Tenchu mit der Wii-Remote steuern und wie die Kämpfe funktionieren sowie weitere Infos.
Urlaubssperre
Zur Ruhe scheinen die bekannten Charaktere nicht zu kommen: Der Spieler ist mal wieder als heimlich schleichender Rikimaru oder als aggressiv und akrobatisch agierende Ayame unterwegs und muss sich durch 15 Missionen im Story-Modus und zahlreiche kürzere Einzelmissionen kämpfen. Die Menü-Führung hat sich im Vergleich zu den Vorgängern kaum geändert, beim Story-Modus gibt es aber zusätzlich eine „Dunkle Seite“, doch die konnten wir noch nicht ausprobieren und beschäftigen uns mit den ersten Story-Missionen im Spiel. Einzelheiten zur Story waren der Vorabfassung trotz deutschen Untertiteln und englischer Synchronisation natürlich noch nicht zu entnehmen, dazu müsste man noch weiter im Spiel vorankommen, doch die Story der Serie war nie ähnlich ausufernd wie beispielsweise Metal Gear Solid. Sicher ist jedenfalls, dass Rikimaru und Ayame im Auftrag von Lord Bogda unterwegs sind, um seine entführte Tochter zu befreien.
Schwing das Schwert, nein – die Wii-Remote
Sehen wollten wir natürlich, wie die Steuerung mit der Wii-Remote umgesetzt wurde. Um es vorwegzunehmen: Wir waren nicht wirklich überzeugt. Zu Beginn des Spiels gibt es ein kleines Tutorial, durch das man die Handhabung erlernen kann. Überfordert wird der Spieler nicht, denn viele Aktionen sind kontextsensitiv. Der Spieler bewegt den Charakter mittels Nun-Chuk durch die Level, hält man B gedrückt, wird gesprintet und durch ruckartiges heraufziehen der Wii-Remote, kann man springen, während man durch schnelles Bewegen nach vorne einen kleinen Sprung vorwärts machen kann. Mit diesem ist es etwa möglich, blitzartig ins Gebüsch vor einem zu springen, in dem einen die Wachen nicht sehen können.
Die wichtigste Regel als Auftragskiller ist natürlich, unbemerkt zu agieren. Dazu sollte man sich so gut es geht versteckt fortbewegen, wofür man zum Beispiel die Dunkelheit bzw. Schatten nutzten kann. Wo Dunkelheit oder Schatten ist, kann man sich an die Wand drücken und dann langsam an Gegnern vorbei schleichen. Dies geschieht über den kontextsensitiven A- Button, der für viele Aktionen zuständig ist. Besteht die Möglichkeit, sich an eine Wand zu drücken, auf Balken zu springen, um die Ecke zuschauen, Dinge einzusammeln oder Ähnliches, wird dem Spieler dies über ein Icon am unteren Bildschirmrand signalisiert.
Auf diese Weise schleicht man durch die Level und nutzt über 15 historisch-korrekte Ninja-Waffen und Werkzeuge. Unter den Waffen sind natürlich auch das Ninja-Schwert oder die serienbekannten Ninjasterne, die auch über eine Wurfbewegung mit der Wii-Remote geworfen werden. So kann man etwa mit Hilfe der Werkzeuge (werden über das digitale Steuerkreuz ausgewählt), wie zum Beispiel einem Bambusrohr, Wasser aufsammeln, um damit Fackeln oder Kerzen zu löschen, damit es dunkel wird und man schwieriger gesehen wird. Eine weitere Hilfe ist sogenannte „Innere Auge“, ein neues Feature, das man mit Z aktiviert und mit dem man Dinge in seiner Umgebung sehen kann, die man ansonsten nicht so leicht erblickt. Beispielsweise werden Gegner rot eingefärbt, dafür kann man nicht mehr erkennen, ob man sich im Licht oder im Schatten bewegt und somit sichtbar ist. Hat man sich so nah genug an einen Gegner herangeschlichen, erscheint erneut ein Icon am Rand und man kann mit A einen Angriff starten. Rikimaru und Ayame starten daraufhin automatisch einen Angriff, während die Aufgabe des Spielers darin besteht, vorgegebene Bewegungen mit der Wii-Remote auszuführen. Gelingt euch dies, wird ein versteckter Kill vollführt. Das funktioniert übrigens auch aus dem Wasser heraus. Ihr schwimmt einfach in die Nähe des Gegners und dank A-Button zieht ihr den Kontrahent einfach ins Wasser und erledigt ihn.
Die Wii-Remote wird zum Schwert
Verpatzt ihr den Hinterhalt jedoch oder werdet vorher entdeckt, gelangt ihr in einen offenen Kampf und die Kamera wechselt in die Ego-Perspektive. Zuerst müsst ihr dann die Angriffe des Gegners abwehren. Dafür übernimmt die Wii-Remote die Rolle des Schwertes, somit müsst ihr die Wii-Remote so halten, dass die Schläge des Angreifers mit eurem Schwert geblockt werden. Es gibt eine kleine Energieleiste, bei jedem fehlerhaft geblockten Schlag wird davon ein wenig abgezogen. Nach einigen Schlägen des Gegners seid ihr an der Reihe. Die Gegner haben Schwächen im Nahkampf, visualisiert durch acht Zonen (oben, unten, rechts, links, oben rechts, unten rechts, oben links, unten links) und ihr solltet mit eurem Schwert jeweils in Richtung der ungeschützten Zone schlagen bis euer Gegenüber erledigt ist. Wer bei den Kämpfen ein ähnliches Blutbad erwartet wie in den Vorgängern, der liegt falsch. Zwar fließt ein wenig des roten Lebenssaftes, doch die Blut- und Gewaltdarstellung hält sich im Vergleich zu anderen Titeln der Serie in Grenzen, dennoch ist Tenchu: Shadow Assassins erst ab 18 freigegeben.
Die Steuerung scheint nicht wirklich schwer zu sein, es werden nur wenige Buttons benötigt, die sinnvoll belegt wurden, und der kontextsensitive A-Button nimmt einem viel Abreit ab. Das Problem der Steuerung besteht unserer Ansicht nach auch nicht darin, dass diese zu komplex wäre, für unseren Geschmack ist die Steuerung sogar etwas anspruchslos, doch was es Schwer macht, ist due ungenaue Reaktion, weshalb der Charakter viel zu ungenau reagiert. Um eine Ecke laufen kann schon mal zum Problem werden, denn man läuft viel zu kantig und geschmeidiges Fortbewegen ist kaum möglich. Auch bei versteckten Kills kam es hin und wieder vor, dass wir die vorgegebenen Bewegungen zwar korrekt ausgeführt hatten (z.B. mit Schwert zustechen), das Spiel dies aber nicht anerkannte und wir entdeckt wurden. Es ist schon ärgerlich und frustrierend, wenn man sich beispielsweise über Stützbalken in einem Haus an ein Ziel heranschleicht, dann aber vorzeitig herunterfällt, weil die Bewegungseingabe zu ungenau war und man den Abschnitt teilweise erneut spielen muss. Schade ist auch, dass sich das immerhin noch solide Gameplay abgesehen von der nun für Wii ausgelegten Steuerung kaum weiterentwickelt hat, so dass wir elementare Erneuerungen zumindest in den ersten Missionen vergeblich suchten.
So ist eben die Wii
Nintendos Wii ist kein technischer Muskelprotz, darüber sind wir uns wohl alle einig. Technu: Shadow Assassins ist daher auch kein optisches Meisterwerk, dennoch macht der Titel für ein Wii-Spiel einen ganz guten Eindruck. Die Charaktere sehen überzeugend aus und auch die Animationen sind flüssig, die Kills somit cool in Szene gesetzt. Die Laufanimation gefiel uns jedoch nicht, der Charakter sieht dabei aus wie ein Opa mit Gehhilfe.
Die Grafik ist solide, doch die künstliche Intelligenz lässt ganz schön zu wünschen übrig. Die Gegner stehen meist nur untätig auf ihrer Position herum, laufen nur ganz selten mal Patrouille und sehen euch selbst dann nicht, wenn ihr fast direkt vor ihnen steht. Wir waren beispielsweise in der Situation, dass wir aufrecht hinter einer Kiste standen und die Wache direkt auf der anderen Seite stand, uns also ohne Zweifel hätte sehen müssen, und trotzdem blieben wir unbemerkt. Ein anderes Mal löschten wir eine Fackel, was die Wache zwar aus ihrem Tiefschlaf erwachen und sogar mit dem Schwert im Busch herumstochern ließ, dies jedoch in der völlig falschen Richtung.
Auch mit der Reaktion ist es bei der K.I. nicht weit her, wenn man als Spieler nur schnell genug reagiert um den Angriff auszulösen, kann man sogar auf die Gegner zu sprinten, ohne bemerkt zu werden. Wenn die Gegner im feudalen Japan damals wirklich so unaufmerksam gewesen wären, hätte selbst ein Vierjähriger zum Ninja und Auftragskiller werden können.
Tenchu: Shadow Assassins erscheint am 6. März exklusiv für Nintendos Wii.
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