Bericht: Konami behandelt seine Mitarbeiter wie Gefangene
Die angesehene japanische Finanzzeitung Nikkei hat einen Artikel veröffentlicht, der ein düsteres Bild von Konami und dem Streit mit Design-Legende Hideo Kojima abzeichnet. Der Nikkei-Artikel ist zwar japanisch und benötigt ein Abonnement, um gelesen werden zu können, das Internet hat den Artikel aber ganz schnell übersetzt und die Informationen zugänglich gemacht.
Der freie Spieleübersetzer Thomas James sagt, Nikkei enthülle in dem Artikel, dass bis April 2015 rund $US 80 Mio. ausgegeben wurde. Ohne Zweifel ist seitdem noch der eine oder andere Dollar hinzugekommen. Kojimas Ausscheiden aus dem Unternehmen wurde bereits bestätigt, sein Studio Kojima Productions wurde aufgelöst.
Offenbar begann sich die Kultur innerhalb Konamis irgendwann 2010 zu verändern als das Mobile-Game Dragon Collection ein absoluter Hit wurde. Die Entwicklungskosten waren klein, Marge und Profit im Gegensatz zu kostenintensiven Konsolenproduktionen hoch.
Nikkei merkt außerdem an, dass der Schöpfer von Love Plus das Unternehmen ebenfalls verlassen hat und das die Entwicklung an der Suikoden-Serie eingefroren wurde.
In dem Artikel heißt es zudem, dass für E-Mails mit Außenstehenden eine zufällige E-Mail-Adresse genutzt wird, die regelmäßig geändert wird. Pausen werden Zeiterfassungskarten reguliert und wer sich zu lange Zeit lässt, wird geoutet.
Angestellte, die als “nutzlos abgestempelt” werden, werden Fließbandarbeiten in Konamis Pachi-Slot-Maschinen-Fabrik zugewiesen, als Wachpersonal eingesetzt oder müssen die Fitnessbereiche sauber machen. Das ehemalige Kojima Productions Studio und die damit verbundene und respektierte Marke heißt nun nur noch “Number 8 Production Department”.
Dr. Serkan Toto, CEO einer Beraterfirma aus Tokyo, berichtet, dass Kojima Nikkei zufolge beim Konami-Management in Ungnade fiel, weil Metal Gear Solid V verschoben wurde. Wenn das wahr ist, passt die Geschichte zu Gerüchten, dass die Konami-Bosse die immer weiter steigenden Budgetforderungen von Hideo Kojima nicht länger unterstützen wollten.
Ich bin seit 2004 Chefredakteur und Leiter von GamePire. Als Evil Genius hinter den Kulissen und Gaming/Tech-Nerd gehört FIFA für mich nach 15 Jahren in der Gaming-Industrie immer noch genauso jedes Jahr zu den Highlights wie krachende Action- und Horror-Games oder super-schnelle Racing-Titel. Über innovative Hardware freue ich mich immer sehr und bin zudem ausgesprochener Fan der VR-Technologie. Auf Social Networks bin ich zuhause! See you there!