Resident Evil: Revelations 2 – Episode 1: In der Strafkolonie
Capcoms stärkstes Zugpferd ist in einer Identitätskrise. Nach dem revolutionären Resident Evil 4 war der fünfte Teil mit seinem großen Action-Anteil und dem ständigen K.I.-Partner nicht jedermanns Sache, Resident Evil 6 ging partiell einige Schritte zurück zum Horror und damit den Serien-Wurzeln, große Teile des Spiels waren aber dennoch weit von einem Meilenstein entfernt. Nun setzt Capcom zum Resi-Rundumschlag an, denn nach dem Resident Evil HD Remake vor wenigen Wochen blicken wir nun schon auf Resident Evil: Revelations 2, den Nachfolger des 3DS-Originals. Mit dem 3DS-Vorgänger hat die Story in Revelations 2 aber kaum zu tun.
Capcom tischt uns einen Resident Evil-Titel auf, der im Gegensatz zu den großen, nummerierten Serienteilen spürbar mit einem vergleichsweise geringen Production Value produziert wurde und beispielsweise visuell nur Mittelmaß ist, dennoch aber in die richtige Richtung geht und durchaus Spaß macht. Von einem neuen Resident Evil erwartet man normalerweise eine hochmoderne Optik, doch das Grafikgerüst von Revelations 2 kann das nicht und ist angestaubt. Ein Novum ist für Resident Evil das von modernen TV-Serien bekannte Episoden-Format. Revelations 2 besteht aus vier etwa 2,5 Stunden langen Episoden, die im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht werden. Natürlich gibt es bei der TV-ähnlichen Inszenierung am Ende den Cliffhanger mit dem obligatorischen Ausblick aus die nächste Folge sowie in kommenden Episoden den Recap der bisherigen Geschehnisse. Okay, das ist ganz cool.
Angst vor der Angst
In der ersten Episode bekommen wir es mit der bestens bekannten Claire Redfield zu tun, die die lästige Angewohnheit hat, ab und an mal in Gefängniszellen aufzuwachen. Dieses Mal wird sie zusammen mit Barry Burtons Tochter Moira in einem abgeranzten Loch wach, am Handgelenk ein seltsam leuchtendes Armband, das die Zellen zu öffnen scheint. Später stellt sich heraus: Dieses Armband visualisiert die Angst des Probanden. Dem entsprechend trägt Episode 1 den Namen “In der Strafkolonie”. Zusammen mit Moira macht sich Claire auf den Weg, aus dem einsamen, ekeligen und mit Blut verschmierten Gefängnis zu entkommen. Es stellt sich raus: Wird nicht so einfach.
Natürlich stellen sich Claire und Moira auf dem Weg ins Freie mutierte Gegner in den Weg. In mittlerweile gewohnter Resident Evil-Koop-Manier bewegt man sich zu zweit durch die Gänge. Man kann dabei entweder zwischen den Charakteren hin- und herwechseln oder ein menschlicher Mitspieler übernimmt im ausschließlich offline spielbaren Koop-Modus (geteilter Bildschirm) den zweiten Charakter. In der PC-Version ist Offline-Koop im Gegensatz zu den Konsolenfassungen derzeit nur mittels Beta-Patch verfügbar. Während Claire recht schnell eine Schusswaffe findet, will Moira davon aufgrund eines psychologisch einschneidenden Erlebnisses nichts wissen. Sie schlägt nur mit dem Brecheisen zu, wenn es sein muss. Claire und Moira übernehmen also verschiedene Charakterrollen. Während Claire eine erfahrene Kämpferin ist, leistet Moira im Kampf bestenfalls leichte Verstärkung, hat aber andere nützliche Fähigkeiten und kann die Gegner mit ihrer Taschenlampe beispielsweise blenden oder damit versteckte Gegenstände sichtbar machen. Später wird man noch ein anderes Charakter-Paare übernehmen, bestehend aus Barry, der seine Tochter sucht und mit einem kleinen, geheimnisvollen Mädchen unterwegs ist. Kind oder nicht, die kleine Miss Wall Hack kann immerhin Gegner durch Wände sehen.
Ich bin seit 2004 Chefredakteur und Leiter von GamePire. Als Evil Genius hinter den Kulissen und Gaming/Tech-Nerd gehört FIFA für mich nach 15 Jahren in der Gaming-Industrie immer noch genauso jedes Jahr zu den Highlights wie krachende Action- und Horror-Games oder super-schnelle Racing-Titel. Über innovative Hardware freue ich mich immer sehr und bin zudem ausgesprochener Fan der VR-Technologie. Auf Social Networks bin ich zuhause! See you there!